LH Kaiser und LR Holub bei Eröffnung der 41. Tage der deutschsprachigen Literatur
Klagenfurt (lpd) - Das Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis ist wieder in vollem Gange. Am späten
Abend des 05.07. wurden die 41. Tage der deutschsprachigen Literatur im ORF-Theater in Klagenfurt in Anwesenheit
von Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrat Rolf Holub offiziell eröffnet. Die Lesereihenfolge wurde ausgelost.
Am Sonntag erfolgt dann die Verleihung des mit 25.000 Euro dotierten Bachmann-Preises und der vier weiteren Preise.
14 Autorinnen und Autoren sind darum angetreten, darunter Björn Treber aus Spittal an der Drau und der US-Amerikaner
John Wray, dessen Mutter aus Friesach stammt. Die Klagenfurter Rede zur Literatur hielt der Schriftsteller Franzobel,
der 1995 selbst den Bachmann-Preis gewonnen hat.
Kaiser wurde von Moderator Christian Ankowitsch gefragt, was ein Leben ohne Bachmann-Preis wäre. „Eine große
literarische Verarmung unseres Bundeslandes“, antwortete Kaiser und betonte, dass diese Vorstellung gar nicht realistisch
sei. Ankowitsch fragte den Landeshauptmann außerdem nach seinen Assoziationen zu Autoren wie Ingeborg Bachmann,
Gert Jonke oder Florian Lipuš. „Sie sind Literaten aus unserem Heimatland, die Grenzen literarisch und räumlich
überschritten haben“, sagte Kaiser und attestierte ihnen „ein die Heimat Liebendes, aber auch Kritisierendes“.
Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz sagte, dass die Stadt voll hinter dem Bachmann-Preis stehe, der eine
unverzichtbare Größe sei. Sie erinnerte in ihrer Rede auch an Gründervater Humbert Fink, dessen
Witwe Ulrike ebenfalls unter den Eröffnungsgästen war. ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard nahm die Begrüßung
vor und hob die Kraft der Literatur hervor.
Für 3sat sprach Dinesh Chenchanna. „Wir sind dabei, weil wir um die Bedeutung dieses Preises wissen“, sagte
sie. Auch die Sponsorenvertreter Herta Stockbauer (BKS) und Manfred Freitag (Kelag) erläuterten den Bezug
ihrer Unternehmen zum Bachmannpreis. Ebenso auf die Bühne gerufen wurde der Klagenfurter Gemeinderat Erich
Wappis.
Juryvorsitzender Hubert Winkels sagte, dass der Bachmann-Preis von einer hohen Kontinuität getragen werde
und verwies auf die umfangreiche Berichterstattung im ganzen deutschsprachigen Raum. „Der Bachmann-Preis ist innerer
Teil der deutschsprachigen Literatur geworden“, betonte er.
Die 14 Wettbewerbsteilnehmenden, sieben Frauen und sieben Männer, stammen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich,
Serbien, Italien und den USA. Sie lesen vor der siebenköpfigen Jury bisher unveröffentlichte Prosatexte.
Die Lesungen sind frei zugänglich, im Lendhafen gibt es ein Public-Viewing der 3sat-Liveübertragung.
Im Internet kann man die Lesungen ebenfalls mitverfolgen, dort sind zudem die Texte nach den Lesungen abrufbar.
Auch Franzobels Rede „Das süße Glück der Hirngerichteten“ findet man in voller Länge auf der
Homepage zum Bachmann-Preis.
Bei der Eröffnung waren neue Kompositionen von Susanna Ridler und Wolfgang Puschnig zu hören. Von ihnen
wurden großteils unveröffentlichte Texte des Dichters Gert Jonke (Bachmann- Preisträger 1977) interpretiert,
frei improvisierend gedeutet und atmosphärisch verdichtet.
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