LHStv.in Prettner: Gemeinsame Planung aller Systempartner im Bereich Pflege im Sinne einer
„Zielsteuerung Soziales“ soll in Kärnten umgesetzt werden
Klagenfurt (lpd) - Im Bereich der Pflege stehen in Zukunft wichtige Neuerungen auf der Tagesordnung: die
Heimverordnung Neu für ein Mehr an Personal in den Heimen, die Akademisierung der Pflege, die Abschaffung
des Pflegeregres. Um diese und weitere Themenstellungen konsensual voranzutreiben, fand am 05.07. auf Einladung
der Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner ein „Pflegegipfel“ in der Kärntner Landesregierung statt. Mit
am Tisch: Vertreter von Gemeinde- und Städtebund, der Gewerkschaft, der Caritas, Diakonie, AVS, Senecura und
der Sozialhilfeverbände sowie die zuständigen Fachabteilungen des Landes und die Direktorin der Krankenpflegeschulen
in Kärnten.
„Ich darf mich ausdrücklich bei allen Systempartnern für die konstruktive Gesprächsrunde bedanken,
die in dieser Form das erste und sicher nicht letzte Mal stattgefunden hat – trotz teils sehr emotionalen Themenstellungen
konnte stets sachlich und lösungsorientiert diskutiert werden“, so Prettner im Anschluss an den Gipfel. Erörtert
wurde neben der Causa prima – der Novelle der Kärntner Heimverordnung - ein breit gefächerter Themenkatalog:
Welche Auswirkungen bringt die Abschaffung des Vermögensregresses ab Jänner 2018 für Kärnten
mit sich? Wie schafft man gemeinsam eine Attraktivierung des Pflegeberufs, beispielsweise mit einer breit angelegten
Imagekampagne? Wo können im Bereich der Aus- und Weiterbildung Nachschärfungen vorgenommen werden? Wie
kann eine bessere Vernetzung zwischen Absolventen und Arbeitgebern stattfinden, um einerseits Nachwuchskräfte
schnell in Beschäftigung zu bringen und andererseits Personalengpässen in den Heimen entgegenzuwirken?
Welche Anforderungen müssen in der Pflege in den kommenden Jahren Rechnung getragen werden?
In der Abschlussrunde zu diesem ersten Pflegegipfel waren sich alle Anwesenden einig: Die Umsetzung einer „Zielsteuerung
Soziales“ solle rasch erfolgen, um strukturellen Herausforderungen künftig gemeinsam zu begegnen. „Für
mich persönlich war diese Runde heute ein Start der Zielsteuerung in Kärnten: Wir wollen und werden uns
gemeinsam den perspektivischen Herausforderungen der Zukunft zum Thema Pflege stellen und langfristige Planungen
partnerschaftlich auf Basis des Bedarfs- und Entwicklungsplans bis 2030 (dieser wird gerade erstellt) durchführen“,
sieht Prettner das Zusammenrücken der Systempartner für den Bereich der Pflege als Gewinn für alle
Beteiligten und nicht zuletzt für die pflegebedürftigen Menschen in Kärnten.
Unumstritten ist auch die Notwendigkeit, den Pflegschlüssel in Kärntens Heimen abzusenken, was mit der
Novelle der Heimverordnung geschafft werden soll. „Inhaltlich sind wir uns in dieser Frage alle einig: Wir wollen
mehr Personal in unseren Heimen. Eine rasche Umsetzung und Finalisierung der Verhandlungen wurde von allen Systempartnern
vehement eingefordert“, zeigt sich Prettner zuversichtlich eine Einigung mit Städte- und Gemeindebund erzielen
zu können.
Im Anschluss unterbreitete Prettner den Vertretern des Gemeinde- und Städtebundes ein nachgebessertes Angebot
zur Finanzierung der neuen Kärntner Heimverordnung. Diese sieht eine Aufstockung des Pflegepersonals durch
die Absenkung des Pflegeschlüssels und den Einsatz von Animationskräften vor. Der bisherige Knackpunkt
der Verhandlungen war die Finanzierung, die sich Land und Gemeinden im Schlüssel 50:50 aufteilen.
„Die Umsetzung der Heimverordnung ist mir ein Herzensanliegen und aus meiner Sicht sind die Verhandlungen dringend
zu einem Abschluss zu bringen. Mit der heute unterbreiteten, nochmals nachgebesserten Variante konnte ein Angebot
gemacht werden, das den Gemeinden deutlich entgegenkommt“, betonte Prettner.
Das Angebot sind im Detail so aus: Der Jugendhilfe-Schlüssel wird im Laufe der nächsten Jahre auf 50:50
abgesenkt, um die Mehrkosten durch die neue Heimverordnung für die Gemeinden abzufedern.
Mit dem heute vorgelegten Angebot scheint eine Beschlussfassung zur Heimverordnung Neu am 07.07. möglich.
„Auch wenn wir den Gremien nicht vorgreifen können und wollen, stimmt die heutige Verhandlungsrund positiv,
dass wir in dieser für die Pflege in Kärnten so wichtigen Frage endlich zu einer gemeinsamen Lösung
kommen“, teilte Kärntens Gemeindebundpräsident Peter Stauber mit.
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