Linz (lk) - Um dem Digitalen Wandel in OÖ weiteren Schwung und Auftrieb zu verleihen, fördert das
Land OÖ 14 innovative Forschungsprojekte im Bereich der Digitalisierung mit einem Gesamtfördervolumen
von insgesamt 5,68 Mio. Euro. Um Unternehmen mit unterschiedlichem digitalen Reifegrad gleichermaßen zu unterstützen,
umfasste die Ausschreibung zwei Schwerpunkte:
- ‚DigiFIT' soll Industriebetrieben den Start in Richtung Digitalisierung und einen
raschen Anschluss im Digitalen Wandel erleichtern.
- ‚DigiVALUE' soll Unternehmen mit fortgeschrittenem Automatisierungsgrad eine
bessere und wertschöpfende Nutzung ihrer Daten erlauben.
Insgesamt wurden 20 Projektanträge eingereicht. Davon haben sich 14 Entwicklungsvorhaben vor einer internationalen
Fachjury behauptet. 1,26 Mio. Euro Fördermittel wurden insgesamt an vier Projekte im Bereich ‚DigiFIT' vergeben
und zehn Projekte werden mit 4,42 Mio. Euro im Bereich ‚DigiVALUE' gefördert.
An allen Projekten sind jeweils Organisationen aus Wissenschaft und Wirtschaft beteiligt. Darunter sind wesentliche
Key-Player des OÖ Innovationssystems vertreten - wie die FH OÖ Forschungs & Entwicklungs GmbH, die
Johannes Kepler Universität Linz sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie die RISC Software
GmbH, die Software Competence Center Hagenberg GmbH und die Research Center for Non Destructive Testing GmbH, die
zu den Forschungsbeteiligungen der Upper Austrian Research GmbH, der Forschungsleitgesellschaft des Landes OÖ,
zählen. Im Rahmen dieser kooperativen Entwicklungsvorhaben arbeiten diese Forschungsorganisationen eng mit
insgesamt 27 Unternehmen zusammen. Dass Digitalisierung und Industrie 4.0 nicht nur große Industriebetriebe
betrifft, sondern auch ein zentrales Thema für den Klein- und Mittelstand ist, zeigt sich an der hohen Beteiligung
von KMU-Betrieben. Insgesamt sind 15 innovative Klein- und Mittelbetriebe an den Projekten beteiligt, die rund
2/3 der Fördermittel im Unternehmensbereich einholen konnten.
Einen großen Erfolg kann insbesondere die FH OÖ Entwicklungs & Forschungs GmbH verzeichnen, die
sechs Projekte leitet, an weiteren drei Entwicklungsvorhaben beteiligt ist und insgesamt 1,78 Mio. Euro Fördermittel
einholen konnte.
Wirtschafts- und Forschungsreferent LH-Stv. Dr. Michael Strugl: "Der Digitale Wandel bringt enorme Chancen
für den Wirtschafts- und Innovationsstandort OÖ. Die Digitale Transformation ist für Unternehmen
eine Reise und nicht alle Betriebe starten von der gleichen Ausgangssituation. Einerseits finden sich viele Unternehmen
mit stark ausgeprägtem Automatisierungsgrad und einer soliden Digitalisierungsstrategie bzw. Roadmap. Andererseits
stehen viele Unternehmen noch ganz am Anfang ihrer Digitalisierungsbestrebungen. Um Unternehmen mit unterschiedlichen
digitalen Reifegrad gleichermaßen zu unterstützen, wurden in der Ausschreibung gezielt zwei Schwerpunkte
gesetzt", erläutert Wirtschafts- und Forschungsreferent LH-Stv. Dr. Strugl.
Die gezielte Forschungsförderung ist ein zentrales innovationspolitisches Instrument. Im Rahmen der Digitalisierungsausschreibung
fördert das Land OÖ 14 innovative Forschungsprojekte mit einem Gesamtfördervolumen von insgesamt
5,68 Mio. Euro.
‚DigiFIT' erleichtert Start in Richtung Digitalisierung
"Der Ausschreibungsschwerpunkt ‚DigiFIT' soll es insbesondere produzierenden Unternehmen erleichtern,
bestehende Hürden beim Start in Richtung Digitalisierung zu überwinden. Oft ist es der Fall, dass in
der Vergangenheit hohe Investitionen in Fertigungsanlagen und -infrastruktur getätigt wurden, die nicht für
die Digitalisierung gerüstet sind und aus wirtschaftlichen Gründen nicht einfach abgelöst werden
können. Diese Unternehmen sollen dabei unterstützt werden, einen raschen Anschluss im Digitalen Wandel
zu schaffen" , erklärt LH-Stv. Strugl. Zum Beispiel das Projekt "Universal Data Bridge für
IoT-Anwendungen" unter der Leitung von der abatec group AG adressiert dieses Thema mit der Entwicklung eines
universell einsetzbaren Konnektivitätsmoduls, um bestehende Anlagen und Geräte für die Digitalisierung
aufrüsten zu können. Gesamt werden im Bereich ‚DigiFIT' vier Projekte mit einem Volumen von 1,26 Mio.
Euro gefördert. Das entspricht in etwa einem Viertel der Fördergelder.
‚DigiVALUE' steigert wertschöpfende Nutzung von Daten
"Mit ‚DigiVALUE' soll der Ausbau von Kompetenzen im Bereich der wertschöpfenden Nutzung von Daten
massiv beschleunigt werden", so LH-Stv. Strugl. Insgesamt fließen 4,42 Mio. Euro Fördermittel in
zehn Innovationsvorhaben im Bereich ‚DigiVALUE'. Vorausschauende Instandhaltung (Predictive Maintenance) von
Produktionsanlagen und intelligente Vorhersagemodelle (Predictive Analytics) zur Optimierung von Produktionsprozessen
unter Berücksichtigung von variablen Faktoren (wie z.B. Materialqualität, Leistung der Anlagen, Wetterbedingungen,
uvm.) sind verstärkt wichtige Werttreiber in der Industrie und elementare
Bausteine in der Industrie 4.0-Umgebung. Allgemein gilt es dabei, Entscheidungs- und Produktionsprozesse hinsichtlich
Produktivität, Effizienz und Kosten weitgehend zu optimieren. Diese Aspekte finden sich in vielen ‚DigiVALUE'-Projekten
in den unterschiedlichsten Industriesegmenten. Die Beteiligung von vielen renommierten Industriebetrieben (wie
Engel Austria, Fronius, Greiner Packaging, FACC Operations und viele mehr) zeigt, dass insbesondere in großen
Industriebetrieben in diesem Bereich noch viel Potenzial zu heben ist.
Digitalisierung auch zentrales Thema für KMUs
Dass Digitalisierung und Industrie 4.0 nicht nur große Industriebetriebe betrifft, sondern auch Klein-
und Mittelbetrieben enormes Potenzial bietet, zeigt sich an der hohen Beteiligung von KMUs. Insgesamt sind 15 Klein-
bis Mittelbetriebe an den Projekten beteiligt, die rund 2/3 der Fördermittel im Unternehmensbereich einholen
konnten. Im Bereich ‚DigiFIT' werden 3 der 4 Projekte von Klein- und Mittelbetrieben geleitet. Mit frischen Ideen
sowie der Entwicklung von innovativen Technologien und neuartigen Geschäftsmodellen öffnen KMU-Betriebe
oft neue Türen in die digitale Zukunft und sind oftmals Wegbereiter bzw. -begleiter für Industriebetriebe
in der Digitalen Transformation. Zum Beispiel werden im Projekt ‚DiCoIN' (Digitally Connected Industry Network)
unter der Leitung von SATIAMO GmbH Technologien entwickelt, um alle Akteure im Materialbeschaffungsprozess (wie
Industriebetriebe, Zulieferer, Transportpartner) intensiv miteinander zu vernetzen. Für die Industriebetriebe
bedeutet das effizientere Prozesse, geringere Kosten und optimierte Transportwege. An diesem Projekt ist u.a. auch
die FH OÖ Entwicklungs & Forschungs GmbH beteiligt, die insgesamt bei der Ausschreibung einen großen
Erfolg erzielen konnte. Die FH OÖ Entwicklungs & Forschungs GmbH leitet 6 der geförderten Projekte,
ist an 3 weiteren Entwicklungsvorhaben beteiligt und konnte insgesamt 1,78 Mio. Euro Fördermittel einholen.
Erste Ausschreibung im Rahmen von "STAR"
Die regionale Ausschreibung wurde im Rahmen des Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramms ‚Innovatives
OÖ 2020' initiiert und mit Mitteln der neuen Forschungsförderung STAR (Step Ahead through Research) finanziert.
Der Call war die erste Initiative im Rahmen von STAR - insgesamt sollen zusätzliche 40 Mio. Euro in den Jahren
2017 - 2021 in die Forschungsförderung investiert werden. Die Konzeption wurde durch die Upper Austrian Research
GmbH, die Forschungsleitgesellschaft des Landes OÖ, begleitet. Abgewickelt wurde die Ausschreibung in bewährter
Weise durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).
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