Schellhorn: Sanierungsarbeiten schreiten zügig voran / Eine Million Euro gut investiert
Salzburg (lk) - Im Sommer des vergangenen Jahres erfolgte der Startschuss für die umfangreichen Sanierungsarbeiten
beim denkmalgeschützten Schloss Kuenburg in Tamsweg. Derzeit herrscht Hochbetrieb im gesamten Baustellenbereich.
Das historische Schloss Kuenburg im Ortskern von Tamsweg blüht immer mehr auf und erstrahlt in neuer Pracht.
"Die Sanierungsarbeiten schreiten zügig voran, sodass der Zeitplan mit geplanter Fertigstellung im September
sowie die veranschlagten Kosten von 4,3 Millionen Euro eingehalten werden können, so der Tamsweger Bürgermeister
Georg Gappmayer am 06.07.
"Das ist besonders bei einem historischen Gebäude, bei dem das tatsächliche Ausmaß der notwendigen
Arbeiten oft erst bei Inangriffnahme des jeweiligen Arbeitsschrittes sichtbar wird, wahrlich eine Meisterleistung
der Baubegleitung", so Gappmayer.
Die Renovierung des Schlosses liegt Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn besonders am Herzen. "Die eine Million
Euro, die das Land beisteuert, sind hier wirklich gut investiert, weil das Schloss einerseits für soziale
Zwecke in Verwendung sein wird – und zwar für ein Tageszentrum für Menschen mit psychischen Erkrankungen
– und andererseits auch für kulturelle Veranstaltungen. Es gibt also eine vielseitige Verwendung in einem
neuen barrierefreien Schloss."
Die Arbeiten stellen nicht zuletzt aufgrund der sensiblen Bausubstanz für alle Projektbeteiligten eine große
Herausforderung dar. Zwischenzeitlich wurden alle Räumlichkeiten im Inneren des Gebäudes vom "Staub
der Zeit" befreit und bekommen zusehends Strahlkraft. Die aufwändige Restaurierung der eindrucksvollen
Stuckdecken in den Prunkräumen Lederwaschsaal und Bibliothek konnte ebenfalls abgeschlossen werden. Die Sanierung
der Fassade wurde im April in Angriff genommen. Um ein abgerundetes Gesamtbild zu ergeben, werden auch die Außenanlagen
einer Revitalisierung unterzogen: Ein barrierefreier Zugang zum Schlosspark, ein überdachter Fahrradunterstand
und die Neugestaltung im Bereich des Hauptportals in der Kirchengasse sind einige davon. Eine zusätzliche
Maßnahme, um das entstehende Schmuckstück für den Betrachter ins rechte Licht zu rücken, ist
die Umsetzung der Einbahnregelung in der Kirchengasse. Durch die Verlagerung der Parkplätze auf die gegenüberliegende
Seite wird der ungehinderte Blick auf das barocke Palais frei.
Nach der Generalsanierung werden ab Herbst wieder zahlreiche Vereine und Institutionen im historischen Gebäude
Platz finden und Schloss Kuenburg zu einem Ort der Begegnung im unmittelbaren Zentrum von Tamsweg machen.
Tag der offenen Tür
Am Tag des Denkmals am 24. September 2017 stehen die Türen für Besucherinnen und Besucher offen. Die
offizielle Eröffnungsfeier wird im Frühjahr 2018 stattfinden.
Zur Geschichte
1450 bestand das jetzige Schloss Kuenburg aus nur einem Holzhaus mit Badstube und gemauertem Kasten. Erst Mitte
des 16. Jahrhunderts wurde von Christoph von Küenburg, Pfleger von Moosham, daraus ein Schloss als Stammsitz.
Er erwarb auch noch den südlichen Anbau, das Stöckl, im Jahr 1419. Nach dem Brand von 1742 wurde das
Schloss von Baumeister Fidelis Hainzl zum Barockpalais mit Innenstukkierungen von d'Androy umgebaut. Über
dem Portal befindet sich das Allianzwappen Küenburg-Rollingen von 1746, das Schmiedeeisenwappen von Philipp
Hinterseher und Stukkaturen von Johann Cajetan d'Androy. Von 1870 bis 1933 war das Schloss im Besitz von Baron
Buddenbrock durch Einheirat. Dann gelangte es von 1933 bis 1954 wieder in den Besitz der Familie Kuenburg. Dann
erwarb es die Marktgemeinde Tamsweg.
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