Gerhard Greßlehner, Leiter des Referates 4 des ÖBFV, nimmt Stellung zur schwelenden
Diskussion über die Brand-Sicherheit von Hochhäusern in Österreich.
Linz (bundesfeuerwehrverband) - Der verheerende Brand des Grenfell Towers in London hat auch in Österreich
Fragen aufgeworfen, ob ein derartiges Ereignis bei uns vorkommen kann und wie dessen Wirkung sei. BFR DI Gerhard
Greßlehner, Leiter des Referates 4 „Vorbeugender Brand- und Katastrophenschutz (Brandschutzingenieurwesen)“
des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes, stellt dazu fest: „Aus den Normen und Richtlinien sowie den
Rechtsmaterien ist klar erkenntlich, dass eine Brandweiterleitung über die Fassade wie in London, de facto
für österreichische Bauten dieser Kategorie auszuschließen ist.“
In Österreich hat man es sich zur Aufgabe gemacht, den Schutz des Lebens und der Gesundheit von Hochhausbewohnern
zu gewährleisten. Daher sind die Feuerpolizeibehörden österreichweit angehalten, für derartige
Gebäude die entsprechenden baulichen und technischen Maßnahmen zu verfügen. Greßlehner: „Der
Einsatz von brennbaren Materialien bei Fassaden von Hochhäusern ist ausdrücklich verboten. Den Brand
in London auf österreichische Verhältnisse umzumünzen ist daher nicht zulässig.“
Der Brand- und Katastrophenschutzexperte weist zudem darauf hin, dass Österreich über einen sehr hohen
Sicherheitsstandard verfüge, der durch die Behörden überwacht werde. „Ein Brandszenario, wie es
sich in London darstellte, ist weltweit nicht zu verhindern - die Auswirkungen jedoch sehr wohl. Eine Liberalisierung
von Rechtsvorschriften hat wohl ihre Berechtigung, bei Gefährdung von Menschen ist dies jedoch nicht zu akzeptieren,“
so Greßlehner abschließend.
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