Assistenzhunde werden zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung im persönlichen
und öffentlichen Umfeld speziell geschult - Prüfung erfolgt am Messerli Forschungsinstitut
Wien (bmask) - Assistenzhunde müssen den unterschiedlichsten Aufgaben gewachsen sein, um ihre BesitzerInnen
bei der Bewältigung des Alltags unterstützen zu können. Seit 2015 werden neu ausgebildete Assistenzhunde
am Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien zertifiziert, das vom Sozialministerium
gefördert wird. Damit erfüllen sie die Voraussetzungen für die Eintragung in den Behindertenpass,
durch die sie von Hundeverboten, Maulkorb- und Leinenpflicht ausgenommen werden. Vetmed-Rektorin Petra Winter und
Sektionschef Manfred Pallinger aus dem Sozialministerium übergaben am 05.07. 19 neuen Teams von Assistenzhunden
und HundehalterInnen die Zertifikate für die bestandene Ausbildung.
Mit dem Zertifikat der Prüf- und Koordinierungsstelle Assistenzhunde wird bestätigt, dass neu ausgebildete
Assistenzhunde für ihre Aufgaben gesundheitlich geeignet und sozial verträglich sind und dass das Team
"Mensch-Tier" im öffentlichen und privaten Umfeld die gelernten Aufgaben gut und sicher durchführt.
"Die Prüfstelle wurde 2015 aufgrund der Änderung des Bundesbehindertengesetzes an der Vetmeduni
Vienna eingerichtet und vom Sozialministerium gefördert. Dass der Bedarf an einer solchen Einrichtung groß
war, verdeutlicht die Anzahl der abgelegten Prüfungen des vergangenen Kalenderjahrs: Die Prüfstelle wurde
sozusagen gestürmt. Seit dem Start wurden 164 Assistenzhunde und 691 Therapiebegleithunde geprüft. Das
hat unsere Erwartungen und Planungen bei weitem übertroffen", so Rektorin Petra Winter
Neben Blindenführhunden werden auch Servicehunde, die Menschen mit eingeschränkter Mobilität begleiten,
sowie Signalhunde, die die Aufgabe haben, Menschen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes auf drohende Unterzuckerung
aufmerksam zu machen, besonders geschult und schließlich als Assistenzhunde zertifiziert. "Assistenzhunde
erfüllen die unterschiedlichsten Aufgaben für Menschen mit Behinderung. Dabei haben sie gleichzeitig
eine positive Wirkung auf die gesellschaftliche Teilhabe und wirken sich oftmals auch positiv auf die Gesundheit
ihrer Hundehalterinnen bzw. Hundehalter aus", betont auch Sektionschef Pallinger den wertvollen und vielfältigen
Beitrag der Assistenzhunde.
Unabhängig davon, wer das Tier ausgebildet hat, wird jeder Assistenzhund durch von der Ausbildungsstelle unabhängige
Sachverständige überprüft. Die Vorgaben für die Beurteilung sind in den vom Sozialminister
erlassenen Richtlinien für Assistenzhunde festgelegt. Mit dem Hund werden auch Wege in der Öffentlichkeit
zurückgelegt. Dabei wird deutlich, wie sich der Hund verhält und die in der Ausbildung gelernten Hilfestellungen
durchführt. Das Zertifikat wird erst verliehen, wenn der Praxistest positiv absolviert wurde.
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