Schienen-Control zieht Bilanz über den Schienenverkehrsmarkt und die Regulierungsarbeit
2016
Wien (schienen-control) - Die Österreicherinnen und Österreicher sind auch im Jahr 2016 die fleißigsten
Bahnfahrer in der Europäischen Union. Statistisch gesehen hat jede Österreicherin und jeder Österreicher
vergangenes Jahr durchschnittlich 1.439 Kilometer mit der Bahn zurückgelegt. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht
der Schienen Control hervor. Insgesamt beförderten die Bahnunternehmen in Österreich 288,8 Millionen
Reisende. Das bedeutet einen Zuwachs von über sechs Millionen Fahrgäste oder 2,3 Prozent im Vergleich
zum Vorjahr. Die gefahrenen Personenkilometer stiegen um 400 Millionen von 12,2 auf 12,6 Milliarden an.
Maria-Theresia Röhsler, Geschäftsführerin der Schienen-Control: „Mit 288,8 Millionen Fahrgästen
verzeichnet die Bahn eine neue Rekordzahl. Das Zugreisen wird bei den Österreicherinnen und Österreichern
immer beliebter.“
Aufwärtsentwicklung und steigenden Wettbewerb gab es im Güterverkehr. Vier neue Eisenbahnunternehmen
haben 2016 im österreichischen Schienennetz den Betrieb aufgenommen. Insgesamt waren zum Jahresende 63 Eisenbahnunternehmen
in Österreich registriert.
Plus 6,4 Millionen Fahrgäste im Jahr 2016
Im Personenverkehr konnten die meisten Bahnen 2016 einen Anstieg der Fahrgastzahlen verzeichnen. Die ÖBB-Personenverkehr
beförderte 244,1 Millionen Reisende und konnte damit die Zahl der Fahrgäste im Vergleich zum Vorjahr
um 2,6 Prozent steigern. Die Anzahl der Fahrgäste bei den Mitbewerbern ist um 0,7 Prozent auf 44,7 Millionen
Reisende gestiegen. Insgesamt fuhren im Personenverkehr im ÖBB-Netz 19 Bahnen im Jahr 2016.
Hohe Pünktlichkeit im Bahnverkehr
Die Pünktlichkeit der Züge war im Personenverkehr mit 95,9 Prozent im Jahr 2016 insgesamt sehr hoch.
Der Nahverkehr war pünktlicher als der international vernetzte Fernverkehr. Im Nahverkehr lag die durchschnittliche
Verspätung je Zug 2016 mit rund einer Minute auf dem gleichen Wert wie im Vorjahr. Im Fernverkehr sank die
Pünktlichkeit 2016 geringfügig um 0,3 Prozent und lag somit bei 87,7 Prozent.
Aufwärtsentwicklung im Güterverkehr – Anstieg des Transportaufkommens und der Verkehrsleistung
Mit 114,9 Millionen Nettotonnen an transportierten Gütern weist der Güterverkehr im Vergleich zum
Vorjahr einen Anstieg um 1,9 Prozent auf. Das ist ein Plus von mehr als 2 Millionen Tonnen an Gütern, die
im Jahr 2016 auf der Schiene transportiert wurden. Mit rund 22,8 Milliarden Nettotonnenkilometern – Streckenweite
über die eine Menge transportiert wurde – stieg die Verkehrsleistung auch gegenüber dem bereits starken
Vorjahr (2015: 22,6 Mrd.)um rund 0,9 Prozent weiter an. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung, denn eine erfolgreiche
Bahn ist das Rückgrat für einen umweltfreundlichen Verkehr der Zukunft. Jeder zusätzliche Kilometer
und wachsende Mengen die auf der Schiene transportiert werden sind sehr willkommen“, so Röhsler.
Im Güterverkehr hat sich der Wettbewerb verstärkt, die Mitbewerber konnten ihre Leistung steigern. Ihr
Marktanteil stieg beim Aufkommen (Nettotonnen) von 27 Prozent im Vorjahr auf 29,1 Prozent. Hinsichtlich der Verkehrsleistung
(Nettotonnenkilometer) ist der Marktanteil im Jahresvergleich um 2,5 Prozentpunkte angestiegen, von 23,6 auf 26,1
Prozent.
Zuwächse im Transportvolumen (Bruttotonnenkilometer) gab es bei den Mitbewerbern im Jahr 2016 auf allen Netzteilen
mit Ausnahme des Ergänzungsnetzes. Der Fokus des Wettbewerbs liegt vor allem auf der Brennerachse und der
Westachse: Auf diesen beiden Strecken wickelten die Mitbewerber mittlerweile über 40 Prozent bzw. über
30 Prozent des gesamten Güterverkehrs ab. Die für den Modal Split relevante Bedienung der Fläche
im Einzelwagenverkehr erfolgt immer noch zu mehr als 99 Prozent fast ausschließlich durch den Marktführer,
die ÖBB.
Internationalisierung der Güterverkehre steigt kontinuierlich
Anstatt wie bisher internationale Güterverkehre in Kooperation mit anderen Unternehmen durchzuführen,
geht der Trend unter europäischen Bahnunternehmen dazu, diese immer öfter selbst abzuwickeln. Dadurch
kommt es zu einer zunehmenden Internationalisierung und steigendem Wettbewerb auf der Schiene. Insgesamt sieben
österreichische Unternehmen waren 2016 im Ausland tätig.
Über die Schienen-Control
Die Schienen-Control GmbH ist einerseits die Regulierungsbehörde des Bundes für den Schienenverkehrsmarkt.
Andererseits ist die Agentur für Passagier und Fahrgastrechte – kurz „apf“ genannt als unabhängige verkehrsträgerübergreifende
Schlichtungsstelle bei der Schienen-Control GmbH angesiedelt.
Als Regulierungsbehörde kontrolliert die Schienen-Control den Wettbewerb und den freien Zugang zur Schiene
zu angemessenen Preisen. Damit ermöglicht und unterstützt die Schienen-Control einen fairen Wettbewerb
für eine bessere und erfolgreichere Bahn.
Als unabhängige Schlichtungsstelle verhilft die apf Passagieren und Fahrgästen von Bahn, Bus, Schiff
und Flugzeug kostenlos und provisionsfrei zu ihrem Recht. So sorgt die neue Servicestelle des Verkehrsministeriums
für mehr Information und Rechtssicherheit im Öffentlichen Verkehr.
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