RISE gewinnt europaweite Ausschreibung für die Entwicklung eines Konnektors für die
hochsichere IT-Infrastruktur des deutschen Gesundheitswesens
Berlin/Wien (rise) - Der österreichische Hochtechnologiehersteller RISE GmbH hat von der gematik -
Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH - den Zuschlag erhalten, einen Konnektor für
die Telematikinfrastruktur zu entwickeln. Der Konnektor sorgt für einen sicheren und vertraulichen Zugang
zum Gesundheitsnetz und kommt u.a. in Arztpraxen und Krankenhäusern als Sicherheitskomponente zum Einsatz.
In der europaweiten Ausschreibung der gematik setzte sich RISE gegen starken Wettbewerb durch.
Die Telematikinfrastruktur (TI) des deutschen Gesundheitswesens gehört zu jenen modernen digitalen Systemen,
die europäische Konzepte zur Privatheit und zum persönlichen Datenschutz konkret werden lassen. Zusammen
mit den begleitenden gesetzlichen Maßnahmen liefert die Telematikinfrastruktur den Realitätsbeweis dafür,
dass jeder/jede Einzelne, dem/der dies wichtig ist, die Kontrolle über seine/ihre personenbezogenen Daten
gegenüber bekannten und unbekannten Verwendern aufrechterhalten kann. Sie gewährleistet ein einheitliches
hohes Niveau im Umgang mit personenbezogenen Gesundheitsdaten und stellt sicher, dass die Gesundheitsdaten dem
Bürger/der Bürgerin selbst gehören und dass das Wissen darüber in seiner/ihrer Kontrolle liegt.
Einmal etabliert, wird die Telematikinfrastruktur einen Austausch von Gesundheitsdaten auf extrem hohem Schutzniveau
und umfassender Nachvollziehbarkeit sowohl für die Patientinnen und Patienten, als auch für die Ärztinnen
und Ärzte, sowie für Gesundheitsberufe, bereitstellen.
Unter den Komponenten, die diese hohen Standards etablieren helfen, gehört der Konnektor zu den wichtigen
und prominenten digitalen Wächtern über die Daten-Sicherheit. Konnektoren sind vergleichbar mit Haltestellen,
die bei gültigem Ticket den Zutritt zum Transportmittel erlauben. Die Fachsprache kennt die Begriffe PoS (Point
of Sale) und PoI (Point of Information). Neben diesen Funktionen ist der Konnektor auch PoA (Point of Access) und
PoP (Point of Proof), d.h. jede medizinische Einrichtung, die angeschlossen wird oder Daten übermittelt, wird
an dieser Stelle auf Nachweis ihrer Berechtigung überprüft.
Arzt- und Zahnarztpraxen sowie Krankenhäuser sollen künftig bei der technischen Ausstattung ihrer Einrichtung
zwischen mehreren Produktanbietern wählen können.
Zuschlag an die RISE durch die gematik
Die gematik hat deshalb die österreichische Firma „Research Industrial Systems Engineering (RISE) Forschungs-,
Entwicklungs- und Großprojektberatung GmbH“ im Rahmen eines qualifizierten Bieterverfahrens, dem aufgrund
des Know-How-, Sicherheits- und Technologie-Levels nur wenige Unternehmen europaweit fachlich und technisch folgen
konnten, beauftragt, einen Konnektor für die bundesweite Einführung der Telematikinfrastruktur zu entwickeln.
Ziel ist es, im 1. Quartal 2018 – neben den bereits beauftragten Konnektoren – einen weiteren Konnektor auf dem
Markt zur Verfügung zu stellen.
Die Verträge zwischen RISE und gematik wurden unterfertigt. RISE schließt mit Technik-, Vertriebs- und
Projektpartnern in Folge Verträge, um dem Gesamtprojekt und seinem Zeitplan zu entsprechen.
Mit dem RISE-Konnektor beauftragt die gematik ein kompatibles Produkt der Telematikinfrastruktur und zielt auf
künftige Marktvielfalt ab. Das heißt, Praxen und Krankenhäuser sollen sich bei der erforderlichen
technischen Ausstattung ihrer Einrichtung nicht auf Produkte – wie beispielsweise Kartenterminal, Praxisverwaltungssystem
und VPN-Zugangsdienst – eines einzelnen Anbieter festlegen müssen. Sie können sich für verschiedene
Hersteller oder verschiedene Bündel an Anbietern entscheiden.
RISE hatte bereits im Jahr 2005 ein mit dem Konnektor verwandtes Vorgängersystem für das Gesundheitsnetz
in Österreich geliefert und seitdem die Wartung und Weiterentwicklung durchgängig ausgeführt. Das
Unternehmen hat jenseits der Technologie-Führerschaft im Bereich Forschung und Entwicklung sowohl mit der
Telematikinfrastruktur als auch mit dem Bauteil selbst umfassende Erfahrung im Feld gesammelt.
Christian Schanes, Chef der Sicherheitsgruppe bei RISE, und viele Jahre mit den Themen der TI in Deutschland befasst,
fasst es wie folgt zusammen: „Für dieses wichtige Projekt den Zuschlag zu erhalten ist eine große Ehre,
verbunden mit einer großen Herausforderung, denn Sicherheit ist gerade im Gesundheitsbereich von enormer
Bedeutung. Dies ist allen großen Partnern, mit denen wir uns über den Einbau des Konnektors technisch
und fachlich abstimmen, mehr als bewusst.“
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