Markus Poschner, der neue Chefdirigent des Bruckner Orchester Linz präsentiert seine Pläne
Linz (bol) - Mit Beginn der Saison 2017/18 bricht für das Bruckner Orchester Linz eine neue Zeitrechnung
an. 15 Jahre hat Dennis Russell Davies das zweitgrößte Orchester Österreichs künstlerisch
geprägt und damit in eine weltweit wahrgenommene Hör- und Sichtbarkeit geführt. Mit Markus Poschner
tritt ein Musiker seine Nachfolge an, der diesen offenen Weg weiterführen, die Klangidentität des Orchesters
mit seinem oberösterreichischen Dialekt schärfen und die internationale Sichtbarkeit des BOL als Kulturbotschafter
ausbauen will. Dazu gehört selbstredend die Pflege und das Lebendighalten der Musik des Namensgebers Anton
Bruckner. Lebendig zu bleiben bedeutet, sich immer wieder neuen Fragen und Herausforderungen zu stellen, um den
Horizont, den Aktionsradius zu erweitern. Und es heißt auch, sich des Bodens immer wieder bewusst zu sein,
auf dem wir stehen, gehen, leben. Anton Bruckner und seine Musik konnten sich nur in Oberösterreich ereignen.
Sie wurzelt auf dem Humus unseres Landstrichs und erhebt uns doch weit über die Grenzen von Zeit und Raum.
Dem unablässig auf der Spur zu sein, beabsichtigt der neue Chefdirigent Markus Poschner.
Mit dem BOL steht ihm ein Spitzenensemble von internationalem Rang und hohem Renommee zur Verfügung, das in
den letzten Jahrzehnten an internationaler Bedeutung kräftig zugelegt hat. Diese weltweite Botschaftertätigkeit
wird das BOL im kommenden Frühjahr mit einer großen Tournee nach England unterstreichen sowie seine
regelmäßige nationale Präsenz im Wiener Musikverein, Bregenz und Salzburg ausbauen. Neben internationalen
Solistinnen und Solisten dürfen wir auch den namhaften Dirigenten Bruno Weil als Ersten Gastdirigenten des
BOL willkommen heißen.
Markus Poschner bringt auch neue Formate mit, in denen Sie beispielsweise als Zuhörerin und Zuhörer am
Prozess der Entstehung von Werken unter der Rubrik „Kost-Proben“ exklusiv teilhaben können. Bei „Poschner
hört mit“ lädt sich der Chefdirigent Gäste ein, um mit diesen über Kunst, Klang, Interpretation
und Welt ins Gespräch zu kommen. Besonders stolz sind wir auf eine beginnende intensive Zusammenarbeit mit
der heimischen Musikuniversität, der Anton-Bruckner-Privatuniversität, die in einem ersten neuen Format
genannt „Anhörung“ jungen Komponistinnen und Komponisten Spiel- und Hörplatz bieten wird: vor Publikum
werden Neuschöpfungen live erarbeitet und diskutiert. Das Brucknerhaus wird weiterhin als konzertanter Heimat-
und Residenzort des BOL intensiv bespielt werden.
Norbert Trawöger ist ab der Saison 2017.18 Leiter der Dramaturgie & Kommunikation sowie persönlicher
Referent des Chefdirigenten.
"You don't look like a classical musician!" meinte der belgische Journalist Philippe Manche über
Norbert Trawöger (*1971), der aus einer Familie stammt, bei der schon Franz Schubert "höchst ungeniert,
wie zu Hause“ sechs Wochen des Jahres 1825 in Gmunden zu Gast war. Der spielende, lehrende, schreibende und gestaltende
Musiker studierte Flöte in Wien, Graz, Göteborg und Amsterdam. Seit Mai 2013 ist er Salonintendant des
Linzer Kepler Salon.
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