LR Darabos zieht positive Zwischenbilanz nach zwei Jahren Tätigkeit als Gesundheits- und
Soziallandesrat
Eisenstadt (blms) - Seit zwei Jahren ist Mag. Norbert Darabos als Landesrat für Gesundheit und Soziales
tätig und trägt damit Verantwortung für so sensible Bereiche wie Arbeitsmarkt, Pflege oder Asyl
und Integration – Themen, die die Menschen unmittelbar betreffen. „Es waren zwei erfolgreiche, aber auch herausfordernde
Jahre. Das Burgenland ist im Gesundheits- und Sozialbereich sehr gut aufgestellt“, zieht Darabos Zwischenbilanz.
Dass das Burgenland im Gesundheits- und Sozialbereich keinen Vergleich scheuen muss, spiegeln auch die aktuellen
Zahlen wider. So sinkt die Arbeitslosigkeit seit zehn Monaten kontinuierlich und liegt aktuell im Vorjahresvergleich
bei -6,6%, die Jugendarbeitslosigkeit ging sogar um 15,4% zurück. Auch bei den Älteren entwickelt sich
der Arbeitsmarkt mit -1,9% positiv. Im Bereich der Pflege, wo die Herausforderungen schon allein durch die demographische
Entwicklung größer werden, wurde das Pflegeplatzangebot seit Oktober 2015 von 2091 auf derzeit 2.170
Pflegeplätze ausgebaut. Die positive Entwicklung sei auch dank des steten qualitativen Ausbaus gelungen. Beispiele
dafür sind bei der Integration die Installation einer Integrationsbeauftragten und die Einführung von
Wertekursen, hier war das Burgenland Vorreiter, sowie flächendeckende Deutschkurse für Asylwerber. Mit
der KTQ-Zertifizierung können alle KRAGES-Krankenhäuser auf ein Gütesiegel für höchste
internationale Standards im Gesundheitswesen verweisen. Im Sozialbereich wurde das neue Mindestsicherungsmodell
beschlossen und ein neues Fördermodell für Wundmanagement – dieses bringt den Patienten eine Förderung
bis zu 50%, in besonderen Fällen werden sogar 100% gefördert – umgesetzt. Wichtige Projekte, an denen
gearbeitet wird, sind der erstmals wissenschaftlich begleitete Bedarfs- und Entwicklungsplan und der regionale
Strukturplan Gesundheit und das Integrationsleitbild. Über 400 Millionen Euro fließen 2017 in den Gesundheits-
und Sozialbereich – das sind mehr als 40 % des Landesbudgets 2017. Der größte Budgetposten ist die Altenpflege
mit 94,2 Mio. Euro.
„Die Flüchtlingskrise im August und September 2015, gleich zu Beginn meines Antritts, hat das Burgenland hervorragend
gemeistert“, so Darabos rückblickend. Derzeit sind knapp 2.090 AsylwerberInnen im Burgenland untergebracht.
Im Juli 2016 waren es noch 2.842. Positiv sei auch, dass die angebotenen Wertekurse im Burgenland sehr gut angenommen
werden, sagt der Landesrat.
Pflege: hohe Qualität auch für die Zukunft absichern
Um Pflege und Betreuung der BurgenländerInnen zu sichern, wird der Ausbau von Heimen und Einrichtungen
weitergeführt. Bei der Neuregelung der Mindestsicherung – das neue Modell wurde im Frühjahr beschlossen
– habe man „eine gute, nachvollziehbare und adäquate Lösung gefunden“, so Darabos. Auf der einen Seite
sieht das neue Modell bei 1.500 Euro eine Deckelung sowie eine Wartefrist vor, anderseits wurde ein Integrationsbonus
eingeführt. Derzeit beziehen im Burgenland 3.970 Personen eine Mindestsicherung, in zahlreichen Fällen
handelt es sich dabei um eine Aufzahlung auf ein geringfügiges Einkommen.
Was die Pflege anlangt, sieht Darabos die Abschaffung des Pflegregresses durch den Bund positiv. Jedoch müsse
man sich nun für die Zukunft entsprechend wappnen. Durch verschiedene Maßnahmen soll die Zukunft der
Pflege im Burgenland an die Bedürfnisse der Burgenländerinnen und Burgenländer angepasst und somit
gesichert werden. Weiter ausgebaut werden kleine bedarfsgerechte Einrichtungen sozialer Dienste sowie spezielle
Angebote für die wachsende Zahl an demenzkranken Menschen und die professionellen mobilen Pflege- und Betreuungsdienste
(Hauskrankenpflege und Heimhilfe), insbesondere auch der Mehrstundenbetreuung als Alternative zur 24-Stunden-Betreuung
und der Tagesbetreuung. Ebenso soll die Hospiz- und Palliativbetreuung durch Personalaufstockung der Mobilen Palliativteams
und der Hospizteams und der Ausbau alternativer Wohnformen für ältere Menschen forciert werden. Derzeit
gibt es im Burgenland in 44 Pflegeheimen in Summe 2.170 Plätze (Oktober 2015: 2.091).
Positiver Trend am Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt im Burgenland entwickelt sich in den letzten zehn Monaten positiv. Zur sinkenden Arbeitslosigkeit
bekräftigt die Rekordbeschäftigung mit 105.000 Beschäftigten „den positiven Trend“, so Darabos.
Dazu hätten auch bestehende Maßnahmen beigetragen. Beispiele dafür sind die BAG-Maßnahmen,
das Sonderförderprogramm „50 +“, das Gemeinden bei der Anstellung von älteren Arbeitslosen unterstützt,
sowie die „Aktion 20.000“ des Bundes. Bei Letzterer wurde im Burgenland Oberwart als Pilotregion ausgewählt.
Gesundheitsversorgung: höchste Qualität, 83% der Bevölkerung zufrieden
Mit der Ausweitung des MRT-Angebots im Krankenhaus Oberwart übernehme das Burgenland österreichweit
eine Vorbildfunktion, so Darabos. Das ist jedoch nur ein erster Schritt: Anfang 2018 werden auch die Krankenhäuser
Kittsee und Güssing mit je einem neuen MRT-Gerät ausgerüstet.
Die Krankenhäuser Oberwart und Eisenstadt werden zu Schwerpunktkrankenhäusern im gesamtmedizinischen
Bereich, die Krankenhäuser in Kittsee, Güssing und Oberpullendorf werden zu hochspezialisierten medizinischen
Zentren ausgebaut.
Dass die Investitionen in die Gesundheitsversorgung bei der Bevölkerung ankommen, zeigt der in regelmäßigen
Abständen erhobene Burgenländische Gesundheitsbarometer. Demnach sind 83% der burgenländischen Bevölkerung
mit der Gesundheitsversorgung im Burgenland zufrieden.
Im Zeit- und Kostenplan sei auch der Neubau des Krankenhauses Oberwart, das größte Investitionsvorhaben
des Landes. „Es gibt in Österreich kein zweites Großprojekt, das so transparent ist. Ich werde ganz
genau darauf schauen, dass die Kosten eingehalten werden. Wir haben ein sehr enges Korsett geschnürt, was
die Kontrolle betrifft“, so Darabos abschließend.
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