Ab September: Mehr U2 für die Seestadt, U1 bis Oberlaa, Verbesserungen bei mehreren Bim-
und Buslinien
Wien (rk) - Die größte Netzänderung seit Jahrzehnten erwartet die Fahrgäste der Wiener
Linien ab Anfang September. „Unser Ziel ist es, den öffentlichen Verkehr laufend weiterzuentwickeln. Ab September
gibt es für die WienerInnen mehr U-Bahn sowie bessere Autobus- und Straßenbahnverbindungen", erklärte
Ulli Sima, zuständige Öffi-Stadträtin, am 11.07. bei einer Pressekonferenz. Günter Steinbauer,
Geschäftsführer der Wiener Linien, ergänzt: „Der Ausbau der U-Bahn und neue Direktverbindungen auf
zahlreichen Bim- und Buslinien machen die Öffis für viele Fahrgäste noch attraktiver."
Mehr U-Bahn ab September
Ab 4. September fährt die U2 von Montag bis Freitag (Schultage) von Betriebsbeginn bis etwa 8:30 Uhr mit jedem
Zug in die Seestadt. Damit wird der neue Stadtteil noch besser an das Zentrum angebunden. In der Morgenspitze liegt
das Intervall dann bei unter vier Minuten. Bisher fuhr ganztägig jeder zweite U2-Zug in die Seestadt. Grund
für die Intervallverdichtung ist ein höherer Komfort für die Fahrgäste und die fortlaufende
Besiedelung der Seestadt.
Am 2. September eröffnet der neue U1-Streckenabschnitt von Reumannplatz bis Oberlaa. Die U1 wächst um
fünf neue Stationen (Troststraße, Altes Landgut, Alaudagasse, Neulaa und Oberlaa). Die U1 wird mit einer
Gesamtlänge von 19,2 Kilometern zur längsten U-Bahn-Linie Wiens. Die Strecke von Oberlaa zum Stephansplatz
wird man künftig in 15 Minuten zurücklegen können. Verbesserungen gibt es auch für das Busnetz
in Favoriten. Die Station Alaudagasse wird zum neuen Knotenpunkt für fünf Buslinien. Bei mehreren Buslinien
gibt es bessere Intervalle und längere Betriebszeiten und neue Querverbindungen mit U-Bahn-Anbindung.
Bim-Rochade auf der Kennedybrücke
Die Verlängerungen der Linie 60 zum Westbahnhof und der Linie 10 nach Unter St. Veit – jeweils ab Hietzing
– ersetzen die Linie 58 ab 2. September. Für viele Fahrgäste entstehen so neue Direktverbindungen, etwa
von Liesing zum Westbahnhof. Auch auf der Äußeren Mariahilfer Straße wird das Angebot dadurch
verbessert. Die Verlängerung der Linie 10 ermöglicht Fahrgästen aus Unter St. Veit weiterhin die
Anbindung an die U4 sowie die U3.
Alles neu am Johann-Nepomuk-Berger-Platz (JNB)
Ab 2. September tauschen die Linien 2 und 44 am JNB ihre westlichen Streckenäste. Die Linie 2 fährt künftig
vom Friedrich-Engels-Platz kommend ab dem JNB auf der bisherigen 44er-Route nach Dornbach und bekommt dort eine
neue Endstelle. Die Linie 44 fährt ab Herbst vom Schottentor kommend über den JNB und die bisherige Strecke
der Linie 2 bis Ottakring. Bis zu 20.000 Fahrgäste profitieren von neuen Direktverbindungen und zusätzlichen
Zielen. So kommt man künftig etwa von Hernals mit der Linie 2 umsteigefrei bis zum Dr.-Karl-Renner-Ring (U-Bahn-Station
Volkstheater) und mit dem 43er weiter zum Schottentor. Ottakring bekommt mit dem 44er einen neuen Anschluss an
das Schottentor. Mit der Linie 46 kommt man weiter zum Renner-Ring. Die Wiener Linien erwarten sich durch diese
Linienauskreuzung rund 1.800 zusätzliche Fahrgäste an Werktagen. Aufs Jahr gerechnet muss die Wiener
Luft dadurch fast 1 Million PKW-Kilometer und die damit einhergehenden CO2-Emissionen weniger verkraften. Der Umbau
des JNB sowie die Neugestaltung des Platzes wird vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
mit bis zu 50 Prozent gefördert.
Zahlreiche neue Haltestellennamen
Knapp 40 von insgesamt fast 5.400 Haltestellen bekommen ab 2. September einen neuen Namen. Ziel ist es, die Haltestellennamen
zu vereinheitlichen, zu kürzen bzw. die Ortsangabe klarer zu machen und damit die Orientierung zu erleichtern.
Die Haltestelle „Dr.-Karl-Renner-Ring" wird zum Beispiel künftig „Ring, Volkstheater U" heißen.
Die Haltestelle „Dornbach, Güpferlingstraße" heißt ab September nur noch Dornbach.
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