Standorte in Graz, Villach und Linz – Infrastrukturministerium, Bundesländer und Industrie
investieren 280 Millionen Euro
Wien (bmvit) - Österreich bekommt ein Forschungszentrum für Mikroelektronik auf Weltniveau. Ziel
ist, die heimischen Kompetenzen in der Mikroelektronik zu bündeln und Österreich international an die
Spitze zu bringen. Die drei Standorte von Silicon Austria werden in Graz, Linz und Villach eingerichtet und haben
unterschiedliche Schwerpunkte: Villach forscht an „Sensorik und Sensorsystemen“ sowie „Leistungselektronik“ und
entwickelt so leistungsfähige Sensoren und energieeffiziente Mikrochips. Linz arbeitet im Bereich „Hochfrequenz“
daran, große Mengen an Daten sicher zu senden und zu empfangen. Graz verbindet diese Themen mit dem Schwerpunkt
„System-Integration“ und untersucht das reibungslose Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten wie etwa Radarsensoren,
GPS-Empfang und Internetverbindung in einem selbstfahrenden Auto. Die Geschäftsführung ist in Graz angesiedelt.
Silicon Austria nimmt noch heuer seine Arbeit auf und wird in den kommenden Jahren bis zu 500 neue Top-Arbeitsplätze
bringen. ****
„Wenn wir auch in Zukunft ein erfolgreicher Standort sein wollen, müssen wir uns ganz besonders auf unsere
Stärken konzentrieren. Eine davon ist Mikroelektronik, und mit diesem Spitzenforschungszentrum stellen wir
in diesem Bereich auch in Zukunft den Führungsanspruch. Silicon Austria ist auch ein Paradebeispiel für
die erfolgreiche Zusammenarbeit von Staat und Unternehmen. Ein Beispiel für den innovativen, unternehmerischen
Staat, den wir brauchen“, so Bundeskanzler Christian Kern.
„Mikroelektronik durchzieht alle Lebensbereiche: unsere Autos, das Handy, sogar elektrische Zahnbürsten. Mit
dem neuen Forschungszentrum Silicon Austria sorgen wir dafür, dass ‚Mikroelektronik Made in Austria‘ eine
Weltmarke wird. Was die Schweizer bei den Uhren sind, wird Österreich für Elektronik und Mikroelektronik“,
sagt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried.
Sabine Herlitschka, Vizepräsidentin des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI): „Die Mikroelektronikindustrie
ist die mit Abstand forschungsintensivste und innovativste Branche unseres Landes. Mit Silicon Austria eröffnet
sich für die österreichische Industrie ein Window of Opportunity, indem wir unsere Aktivitäten in
einem international aufgestellten Spitzeninstitut konzentrieren. Das gibt uns auch als kleine Region die Chance
auf die notwendige kritische Masse, um uns in einer der global am stärksten umkämpften Schlüsseltechnologien
als exzellenter Hot Spot auf Augenhöhe mit den ganz großen Technologienationen zu messen. Und genau
das muss unser Anspruch sein, um Investitionen und zukunftsorientierte Arbeitsplätze in Österreich zu
schaffen.“
„In den Silicon Austria Labs schließen sich die drei im Bereich der Mikroelektronik führenden Forschungsregionen
Österreichs zusammen, um gemeinsam an die Weltspitze vorzudringen. Kärnten bringt mit dem Carinthian
Tech Research CTR ein Forschungszentrum ein, das seit 20 Jahren in diesem Feld aktiv und erfolgreich ist. Kärnten
ist startbereit – die Baupläne sind fertig, wir können morgen damit beginnen, die neuen Labors zu errichten“,
sagt die Kärntner Technologiereferentin und Landeshauptmannstellverteterin Gaby Schaunig.
„Der Competence Lead im Bereich Hochfrequenztechnik in Oberösterreich wird einen massiven Innovationsschub
bewirken. Oberösterreich kann mit der Johannes Kepler Universität Linz sowie international renommierten
Unternehmen bzw. Weltmarktführern im Segment Jahrzehnte an Erfahrung in der Entwicklung von Systemen in der
Hochfrequenztechnik vorweisen“, unterstreicht Oberösterreichs Forschungs- und Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter
Michael Strugl.
"Mit einer F&E-Quote von 4,87 Prozent des BIP ist die Steiermark mit Abstand das Forschungs- und Innovationsbundesland
Nr. 1 in Österreich. Wir bieten also beste Voraussetzungen und haben schon einiges an Vorarbeit geleistet,
weshalb ich mich über die richtige Entscheidung des Bundes freue, die Geschäftsführung und Gesamtkoordination
des Silicon Austria Labs in der Steiermark anzusiedeln“, sagt Barbara Eibinger-Miedl, Landesrätin für
Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung Steiermark.
Insgesamt 280 Millionen Euro stellen Infrastrukturministerium, die Bundesländer Steiermark, Kärnten und
Oberösterreich sowie die österreichische Industrie für das Forschungszentrum zur Verfügung.
Der Bund steuert 70 Millionen Euro bei, die Länder gemeinsam die gleiche Summe. Die Industrie wird diesen
Betrag mit 140 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren verdoppeln. Zusätzlich hat das Infrastrukturministerium
flankierende Maßnahmen vorgesehen: Es finanziert Forschungsinfrastruktur, industrielle Testlabore in Wien,
Linz und Graz, offene Werkstätten an Universitäten und Schulen und Elektronik-Leitprojekte in seinem
Forschungsprogramm „IKT der Zukunft“.
Elektronik und Mikroelektronik sind die Basis für die Digitalisierung. Sie begegnen uns schon jetzt in allen
Lebensbereichen, etwa das Assistenzsystem eines Autos, die automatische Raumtemperatursteuerung zuhause oder die
computergesteuerte Maschine in der Fabrik. Rund ein Zehntel der weltweiten Wirtschaftsleistung hängt direkt
oder indirekt von Elektronikprodukten ab. In Österreichs Elektronikindustrie arbeiten mehr als 63.000 Menschen
in über 180 Unternehmen und erwirtschaften einen Umsatz von rund 80 Milliarden Euro.
Silicon Austria im Videoporträt: https://youtu.be/JpI2h8MwcrM
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