Aufnahme in das „UNESCO-Register guter Praxisbeispiele für die Erhaltung des immateriellen
Kulturerbes“
Andelsbuch/Bregenz (vlk) - Kulturminister Thomas Drozda überreichte am 20.07. im Werkraum-Haus in Andelsbuch
dem Werkraum Bregenzerwald, dem Textilen Zentrum Haslach (OÖ) und dem Hand.Werk.Haus Salzkammergut (OÖ)
die Urkunden zur UNESCO-Auszeichnung. Die UNESCO hat die drei österreichischen Handwerkszentren in das „UNESCO-Register
guter Praxisbeispiele für die Erhaltung des immateriellen Kulturgutes“ aufgenommen.
„Das Handwerk ist eines unserer wichtigsten Kulturgüter“, betonte Kulturlandesrat Christian Bernhard bei der
Überreichung der Urkunden: „Was im Werkraum seit seiner Gründung 1999 und von allen Beteiligten für
die Erhaltung, die Weiterentwicklung und die Verbreitung dieses Kulturgutes getan wird, wird durch die Aufnahme
in das UNESCO-Register geehrt“. Bernhard sieht diese Auszeichnung als „Ansporn, diesen Weg fortzusetzen“.
Werkraum Geschäftsführer Thomas Geisler betonte: „Die hohe Anerkennung und das zunehmende wissenschaftliche
und museale Interesse am Werkraum geben Anlass, sich zukünftig auch verstärkt der Forschung von altem
und neuem Handwerk zu öffnen.“
Werkraum, Textiles Zentrum, Hand.Werk.Haus
Die drei ausgezeichneten Initiativen – Werkraum Bregenzerwald, Textiles Zentrum Haslach (OÖ) und Hand.Werk.Haus
Salzkammergut (OÖ) – setzen in ihren Handwerksbereichen auf regional-spezifische Maßnahmen, kreative
Vermittlung des Wissens und Kooperationen mit anderen Institutionen wie dem vorarlberg museum, der Vienna Design
Week oder dem Royal College of Art in London. Das traditionelle Handwerk bleibt dadurch lebendig, wird zukunftstauglich
gemacht und über die Landesgrenzen hinaus wahrgenommen.
Neben dem alle drei Jahre stattfindenden Wettbewerb Handwerk+Form, dem Werkraum-Haus als vielseitige Bühne
für das Handwerk, der Werkraum-Schule, Ausstellungen und Veranstaltungen, unterstützt der Werkraum Bregenzerwald
die Vernetzung sowie die Aus- und Weiterbildung seiner Mitglieder. Produkt- und Designinnovation sind dabei gewichtige
Elemente. Diese Mischung hat den Verein international bekannt gemacht.
Immaterielles Kulturerbe
2003 beschloss die UNESCO Generalversammlung das Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes.
Die Ziele dieses Abkommens sind: immaterielles Kulturerbe – Traditionen aus dem Bereich Tanz, Theater, Musik, Naturwissen
und Handwerkstechniken – zu erhalten, den Respekt davor zu sichern sowie Bewusstsein und Anerkennung auf lokaler,
nationaler und internationaler Ebene zu schaffen.
Das „Register guter Praxisbeispiele für die Erhaltung des immateriellen Kulturerbes“ („Register of Good Safeguarding
Practices“) zeichnet erfolgreiche Projekte in diesem Bereich aus. Die drei österreichischen Handwerkszentren
überzeugten die UNESCO-Kommission und sind nun im Register gemeinsam mit 391 weiteren Programmen gelistet,
beispielsweise die Ausbildung in traditioneller indonesischer Batik-Technik (Indonesien), Zentrum für indigene
Kunst in Veracruz (Mexiko), Wiederbelebung des Kalbrennens in Morón de la Frontera (Spanien).
Werkraum Bregenzerwald
- 1999 als Verein gegründet
- 91 Mitglieder, 40 Prozent der Mitgliedsbetriebe aus den holzverarbeitenden Branchen
- Geschäftsführer Thomas Geisler
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