Salzburg (grohag) - Die Automobil- und Motorradausstellung auf der Kaiser-Franz- Josefs-Höhe ist die höchste
ihrer Art weltweit: In diesem Sommer dürfen sich Besucher im Rahmen der Sonderausstellung 2017 auf ein "Museum
im Museum" freuen. Für den neuen Österreich-Schwerpunkt stellt die "Ferdinand Porsche Erlebniswelten
fahr(T)raum Mattsee" handverlesene Exponate zur Verfügung: Die Leihgaben wurden von Ernst Piëch
persönlich ausgewählt, der damit ganz bewusst die enge Verbundenheit seines Großvaters Ferdinand
Porsche mit Österreich betonen möchte.
Pünktlich zur Sommersaison bereichert die diesjährige Sonderausstellung die beliebte Automobil- und Motorradausstellung
auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. "Wir freuen uns sehr, dass wir neben unseren Klassikern wie zum Beispiel
der 2 CV Ente, dem Brezelkäfer, einem Trabant und dem Steyr 100, in dem Franz Wallack 1934 die Erstbefahrung
‚seiner' Straße unternommen hat, Exponate der ‚Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum Mattsee' zeigen
können", bestätigt Dr. Johannes Hörl, Vorstand der Großglockner Hochalpenstraßen
AG (GROHAG). "Unsere Idee war es, eine Art ‚Museum im Museum' zu schaffen und wir bedanken uns sehr herzlich
bei Ernst Piëch, der die Auswahl der Exponate vorgenommen hat."
Austro Daimler und Porsche-Traktoren als Exponate
"Diese Kooperation ist eine schöne Gelegenheit, um das Schaffen meines Großvaters und unser
Museum einem breiten, internationalen Publikum zu präsentieren", bestätigt Ernst Piëch. "Bei
der Auswahl der Exponate war mir wichtig, den österreichischen Hintergrund in der Geschichte Ferdinand Porsches
aufzuzeigen."
Aus dem "Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum Mattsee" sind ein Austro Daimler AD Sport-Roadster
aus dem Jahr 1918 sowie ein Austro Daimler AD 25 PS Oeffag Innenlenker Malek Wagen1921 zu sehen. Ferdinand Porsche
war von 1906 bis 1923 als Entwicklungs- und Produktionsleiter bei Austro Daimler in Wiener Neustadt tätig.
Dort befasste er sich mit der Entwicklung von Personenfahrzeugen, Flugmotoren und Sportwagen. 1910 gewann Porsche
die "Prinz-Heinrich-Fahrt", eine Zuverlässigkeitsprüfung, mit einem von ihm entworfenen Austro
Daimler, den er selbst steuerte.
Außerdem werden zwei Porsche-Traktoren gezeigt: der Porsche Diesel Junior 108 S, 1959 und der Porsche Diesel
Super N 308K, 1960. Immer noch weitgehend unbekannt ist, dass Ferdinand Porsche sich bereits ab 1915 mit der Motorisierung
von landwirtschaftlichen Geräten befasste und einen "Volksschlepper" entwickelte, von dem 1938 die
ersten Prototypen gebaut wurden.
Ferdinand Porsche hat die Großglockner Hochalpenstraße geliebt
Ernst Piëch selbst plant einen Besuch der Ausstellung und "seiner" Exponate. "Ich verbinde
ganz viele Kindheitserinnerungen mit der Großglockner Hochalpenstraße. Als wir während des Zweiten
Weltkrieges mit der Familie nach Zell am See übersiedelten, war die Großglockner Hochalpenstraße
ein häufiges Ausflugsziel. Gleich nach ihrer Eröffnung löste sie den Katschberg als Teststrecke
für meinen Großvater Ferdinand Porsche und seinen Käfer ab. Es ging vor allem um Bremsproben. Mein
Großvater liebte die Großglockner Hochalpenstraße zeitlebens: Leider war er ein eher aggressiver
Autofahrer und schoss auch manchmal wie ein Wahnsinniger über die Straße. Das ein oder andere Mal war
ich bei diesen Fahrten dabei", erinnert sich Ernst Piëch mit einem Schmunzeln. "Früher war
ich selbst sehr oft und sehr gerne mit dem Porsche auf der Großglockner Hochalpenstraße unterwegs.
Das letzte Mal ist schon ein Weilchen her, aber ich möchte die Ausstellung heuer unbedingt selbst besuchen."
KTM, HMW & PUCH: Motorrad-Raritäten "Made in Austria"
Neben den Leihgaben der "Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum Mattsee" sind im Rahmen des
diesjährigen Österreich-Schwerpunkts einige Motorräder "Made in Austria" auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
zu sehen. Darunter Modelle der Hersteller PUCH, HMW und KTM.
Ein besonderes "Gusto-Stückerl" ist das "Glockner-Moped" mit HMW Motor: Die "Glockner
50 Z" wurde von der Tiroler Firma Nuruhrer, Fietz & Co in Bieberwier von 1954 bis 1958 in geringer Stückzahl
erzeugt. Der 49,8-cm³-Motor mit 2,2 PS wurde in Hallein bei HMW (Halleiner Motorenwerke AG) produziert. Besondere
Konstruktionsmerkmale des "Glockner-Mopeds" waren die Teleskopgabel und die Hinterradschwinge mit Federbeinen.
Was nur die wenigsten wissen: HMW war in den 1950er Jahren das größte Industrieunternehmen im SalzburgerLand.
Im Werk Hallein wurden insgesamt 107.053 Mopeds produziert.
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