Tirols Kulturlandesrätin zum Tod von Oswald Kollreider
Innsbruck (lk) - „Mit dem Tod von Oswald Kollreider verliert Tirol eine vielseitige und herausragende Künstlerpersönlichkeit“,
ist Kulturlandesrätin Beate Palfrader vom Ableben des Osttiroler Künstlers berührt. Der gebürtige
Osttiroler verstarb im Alter von 95 Jahren.
Ein Leben im Zeichen der Malerei
Oswald Kollreicher wurde im Jahr 1922 in Kartitsch geboren: „Oswald Kollreider war nicht nur als begnadeter Zeichner
und Maler eine markante Größe im Tiroler Kunstbetrieb nach 1945, sondern als typischer Vertreter seiner
Generation auch Zeitzeuge eines bewegten Jahrhunderts“, betont LRin Palfrader. In seiner Kindheit geprägt
vom tief religiösen bäuerlichen Milieu Osttirols der Zwischenkriegszeit, in der Jugend von den Verheerungen
des Zweiten Weltkriegs, in dem er schwer verwundet wurde und so zur Kunst fand. Nachdem ein erster Ansatz des Kunststudiums
in Wien mit der Bombardierung der Akademie 1945 jäh endete, besuchte er die legendäre Kunstschule von
Toni Kirchmayr in Innsbruck und danach wieder die Akademie in Wien, wo er bis 1951 unter anderem bei Herbert Boeckl
studierte.
1952, als im Ruhrgebiet noch die Schlote rauchten, verdingte sich Kollreider als „Grubenmaler“ in Dortmund. Erst
vor zwei Jahren konnte LRin Palfrader für die Sammlung des Landes Tirol noch eine eindrucksvoll aquarellierte
Ansicht des Ruhrgebiets von Kollreider ankaufen. Im selben Konvolut befanden sich auch Bilder aus den Jahrzehnten
nach dieser Episode im Leben des Künstlers, Bilder, die er von seinen zahlreichen Weltreisen mitgebracht hatte.
Besonders eindrucksvoll sind etwa seine Studien aus Palästina, in deren Motiven Kollreider einen berührenden
Bogen zum religiösen Kosmos seiner Kindheit schlug.
Für seine besonderen Verdienste im Zeichen der Kunst erhielt Oswald Kollreider im Jahr 1986 die Verdienstmedaille
des Landes Tirol. Im Jahr 2015 wurde ihm das Verdienstkreuz des Landes verliehen.
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