…durch den Abbau von Kommunikationsbarrieren - GebärdensprachdolmetscherInnen machen es
möglich!
Absam/Innsbruck (fhg) - Damit alle Gehörlosen ohne Kommunikationsbarrieren als vollwertige Mitglieder
der Gesellschaft ihr tägliches Leben, ihren Ausbildungsweg und den Alltag in der Arbeitswelt bestreiten können,
sollen qualifizierte ÖGS- DolmetscherInnen praxisnah ausgebildet werden! Einer Ausbildung auf FH- Bachelor-Niveau
fehlen derzeit jedoch die finanziellen Mittel.
Seit 2005 ist die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) als eigenständige Minderheitensprache
in Österreich anerkannt und in der Bundesverfassung als solche verankert. Für ca. 10.000 gehörlose
Menschen in Österreich gilt die ÖGS als Erstsprache bzw. Muttersprache und findet Verwendung in ihrem
täglichen Leben.
Um in der (hörenden) Gesellschaft als vollwertige Mitglieder teilhaben zu können, und um eine barrierefreie
Kommunikation gewährleisten zu können, ist der Bedarf für Gehörlose an ausreichend qualifizierten
GebärdensprachdolmetscherInnen sehr hoch. In Tirol leben derzeit ca. 750 Gehörlose, ihnen gegenüber
stehen nur 10 aktive geprüfte ÖGSDolmetscherInnen.
Eine Vollzeitbeschäftigung als GebärdensprachdolmetscherIn bedeutet 25 Stunden dolmetschen pro Woche,
dazu kommen die Vorbereitungszeiten und die Fahrzeiten. Die Beschäftigungsfelder von GebärdensprachdolmetscherInnen
sind kaum einzugrenzen auf einige bestimmte Bereiche, sie werden überall dort gebraucht, wo Gehörlose
leben und sich in der Gesellschaft bewegen.
Ein Mangel an ausgebildeten und qualifizierten DolmetscherInnen für ÖGS herrscht in ganz Österreich,
besonders jedoch in Westösterreich. In Gesamtösterreich stehen 120-130 DolmetscherInnen ca. 10.000 Gehörlosen
gegenüber. In Schweden beispielsweise gibt es die gleiche Anzahl an gehörlosen Menschen, jedoch stehen
dort den Gehörlosen ca. 500-600 DolmetscherInnen für eine barrierefreie Kommunikation zur Verfügung.
Also die 5 bis 6- fache Anzahl.
Das Ausbildungsangebot für Gebärdensprach-DolmetscherInnen in Österreich sieht derzeit wie folgt
aus:
- Bachelor-Studiengang "Transkulturelle Kommunikation" und Master-Studium
- "Dolmetschen" am Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft
(ITAT) an der Karl-Franzens-Universität Graz
- Fachausbildung "Gebärdensprachdolmetschen" (GESDO) Linz
- Seminarreihe "AchtungFertigLos" (AFL) des ÖGSDV (Österr.
GebärdensprachdolmetscherInnen-Verband)
Eckdaten zum geplanten FH-Bachelor-Studiengang "Gebärdensprachdolmetschen" an der fh gesundheit:
- Studiendauer 6 Semester
- ECTS 180 ECTS
- Organisationsform Vollzeit
- Aufnahmerhythmus 3-jährig
- Anzahl der Studienplätze 22 Studierende
- Aufnahmeverfahren Bewerbung, Eignungsprüfung, Aufnahmegespräch
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