Digitalisierung muss sozial gestaltet sein
Wien (sk) - „Der durch die Digitalisierung gestartete Umwälzungsprozess betrifft alle Lebensbereiche.
Um die Digitalisierung als Chance für alle Menschen in Österreich wahrzunehmen, müssen wir diese
aktiv gestalten. Mit den am 20.07. von SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder präsentierten 12 Punkten wird
genau das gelingen – und zwar in einer sozial ausgewogenem Art und Weise. Die OECD hat in ihrem in dieser Woche
präsentierten Bericht dargelegt, dass Österreich im Bereich der Digitalisierung zwar fast in allen Bereichen
über dem Durchschnitt der EU-Länder liegt, aber noch Aufholbedarf gegenüber den Besten hat. Das
wollen wir ändern, denn wir wollen uns mit den Besten messen“, betont die für Digitalisierung zuständige
Staatssekretärin Muna Duzdar.
„Vorrangiges Ziel muss es sein, die digitale Kluft in Österreich zu schließen. Noch immer haben 15 Prozent
der Menschen keinen Zugang zum Internet. Und das ist nicht nur eine Frage des Alters, sondern auch des Geschlechts
und der sozialen Herkunft. Wir müssen allen Menschen die Chance geben, an der Digitalisierung teilzunehmen
und sie zu nützen. Dies darf nicht von der Geldbörse abhängen“, so Duzdar. „Daher gilt es besonders
in die Bildung zu investieren, die Ausstattung der Schulen, der Schülerinnen und Schüler und des Lehrpersonals
zu verbessern. Daher brauchen wir Tablets bzw. Laptops für alle SchülerInnen und Weiterbildungsangebote
für PädagogInnen. Auch die digitalen Grundkenntnisse wollen wir schon bei den Kleinsten stärken
und die Weiterbildung in den Betrieben forcieren, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für die Digitalisierung
fit zu machen“, unterstützt Duzdar die heute vorgestellten Pläne in der Aus-und Weiterbildung.
„Mit der Digitalisierung müssen wir uns auch völlig neuen Fragen in der Arbeitswelt stellen. Wir müssen
die neuen Arbeitsformen, die mit der Digitalisierung entstehen, rechtlich absichern. Hier brauchen wir neue, faire
Regeln, die Crowdworking weiterhin ermöglichen, aber für faire Entlohnung sorgen und gute Arbeitsbedingungen
für CrowdworkerInnen schaffen. Die Empfehlungen der OECD, die in dieselbe Richtung gehen, bestärken uns
darin“, so Duzdar.
Eine vom Bundeskanzleramt in Auftrag gegebene und kürzlich präsentierte Studie, die die Arbeitsplatzveränderungen
in den vergangenen beiden Jahrzehnte auf Grund der Digitalisierung untersuchte, kam zu dem Schluss, dass gerade
in stärker digitalisierten Branchen die Anzahl der Arbeitsplätze stark gestiegen ist. In den weniger
digitalisierten Bereichen ist sie hingegen gesunken. „Man kann also nicht automatisch davon ausgehen, dass mit
der Digitalisierung Arbeitsplätze verlorengehen. Es ist auch notwendig, sich Gedanken über die Finanzierung
des Sozialsystems zu machen. Auch das gehört zur Gestaltung der Digitalisierung, die wir so notwendig brauchen“,
betont Duzdar.
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