Tiroler Gemeinden sichern bedarfsgerechte
 Infrastruktur für die Bürgerinnen und Bürger

 

erstellt am
19. 07. 17
13:00 MEZ

106 Millionen Euro aus dem Gemeindeausgleichsfonds (GAF) ausbezahlt
Innsbruck (lk) - Am 19.07. wird der aktuelle Bericht zur Finanzlage der Tiroler Gemeinden 2016 veröffentlicht. Die jährlich von der Abteilung Gemeinden herausgegebene Publikation informiert mit ihrer Zusammenfassung relevanter Zahlen und Fakten über die finanzielle Situation der Kommunen, über den Grad der Verschuldung sowie über die Verwendung der Bedarfszuweisungen aus dem Gemeindeausgleichsfonds (GAF).

Gemeindereferent LR Johannes Tratter zieht ein insgesamt ein positives Resumee: „Tirol liegt bei der Pro-Kopf-Verschuldung im Österreichvergleich an drittniedrigster Stelle. Auch die kontinuierliche Verbesserung beim durchschnittlichen Verschuldungsgrad ist ein erfreulicher Trend – alles in allem eine deutliche Bestätigung für die verantwortungsvolle Finanzgebarung, der sich der überwiegende Teil unserer Gemeinden verpflichtet fühlt!“ Die Verschuldungssituation stellt Gemeindereferent Tratter in den Kontext der Investitionsbereitschaft vieler Kommunen. „Zahlen allein sagen daher wenig aus. Tatsache ist, dass in Tirol - mit engagierter Unterstützung des Landes - viel Geld in die nachhaltige Sicherung und den notwendigen Ausbau der kommunalen Infrastruktur sowie in die Daseinsvorsorge fließt. Davon profitiert besonders die Bevölkerung im ländlichen Raum.“ Vor allem im Hinblick auf die Verschuldungsfrage sei jedoch die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit ein zentrales Zukunftsthema, erklärt LR Tratter: „Entsprechende Kooperationsbereitschaft wird seitens des Landes nicht nur eingefordert, sondern künftig noch besser gefördert.“

Einige Ergebnisse aus dem Bericht

  • Pro-Kopf-Verschuldung: Ein Vergleich mit den anderen Bundesländern zeigt, dass im Jahr 2015 (für 2016 sind noch keine bundesweiten Daten verfügbar) die Tiroler Gemeinden mit 1.131 Euro pro Einwohner (2016: 1.151 Euro pro Einwohner) den bundesweit drittgeringsten Wert auswiesen. Die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung der österreichischen Gemeinden 2015 lag erheblich höher bei 1.671 Euro. Im Vergleich dazu betragen die Staatsschulden der Republik Österreich etwa 39.528 Euro pro Österreicher (Vgl. https://www.staatsschulden.at/ Stand Ende Juni 2017).
  • Weniger Gemeinden hoch verschuldet: Der durchschnittliche Verschuldungsgrad sank im Jahr 2016 auf 28 Prozent. Dieser positive Trend rückläufiger Verschuldung zeigt sich gerade bei jenen Gemeinden, die zuvor mit über 50 Prozent Verschuldungsgrad stärker betroffen waren – zu dieser Gruppe zählte im Jahr 2016 mit 70 Gemeinden nur mehr jede vierte Gemeinde. Ebenfalls erfreulich: Die Zahl der gering und mittelmäßig verschuldeten Gemeinden (Verschuldungsgrad bis 50 Prozent) hat sich im Jahr 2016 folglich auf 75 Prozent erhöht. Am Gipfel der Wirtschafts- und Finanzkrise in den Jahren 2009 und 2010 war noch fast jede zweite Gemeinde stark oder voll verschuldet.
  • Verschuldung der Tiroler Gemeinden: Der Schuldenstand ist von 814,6 Millionen Euro im Jahr 2015 auf 837,9 Millionen Euro im Jahr 2016 um 2,9 Prozent angestiegen. Der Großteil der Darlehensaufnahmen betrifft die Finanzierung notwendiger Vorhaben v.a. im Bildungssektor mit Investitionen in Kindergärten und Pflichtschulen, in Amtsgebäude, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung.
  • Abgabenertragsanteile (wichtigste Einnahmenquelle der Gemeinden): Deren Steigerungen sowie jene bei den eigenen Gemeindesteuern sind 2016 wieder etwas geringer ausgefallen als in den Vorjahren. Die Steuerreform des Bundes samt Lohn- und Einkommensteuerentlastung schlägt sich auch hier nieder. Auf der Ausgabenseite steigen die Leistungen für den Sozial- und Gesundheitsbereich weiter an.
  • Bedarfszuweisungen aus dem GAF: Im Jahr 2016 wurden dafür seitens des Landes knapp 106 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dadurch war es möglich, Förderungsschwerpunkte zu setzen, Initiativen (z.B. Kinderbetreuung, Breitbandoffensive u.a.) zu starten bzw. fortzuführen und vor allem einen möglichst gerechten Ausgleich zwischen den Gemeinden herzustellen, um die wichtigsten Bereiche wie Schulen und Kindergärten, Gemeindestraßen, Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung sowie sonstige Infrastrukturaufgaben bewältigen zu können.

Die Landesregierung bekennt sich klar dazu, den Tiroler Gemeinden weiterhin unter Berücksichtigung ihrer individuellen Voraussetzungen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben verlässlich zur Seite zu stehen. LR Tratter: „Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilung Gemeinden für den mit großer Sorgfalt erstellten Bericht, der vielen Leserinnen und Lesern als wertvolle Informationsquelle dienen wird.“

Der aktuelle Bericht zur Finanzlage der Tiroler Gemeinden 2016 ist ab sofort unter https://www.tirol.gv.at/abteilung-gemeinden/ zu finden.

 

 

 

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