Umweltschutzlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf will mit Anerkennung als ‚Ökologische
Gemeinde‘ Bewusstsein für diese Problematik schaffen
Winden am See/Eisenstadt (blms) - Der Einsatz von auf Glyphosat basierenden Herbiziden, wie beispielsweise
das Unkrautbekämpfungsmittel „Round up“, ist in den letzten Jahren weltweit massiv angestiegen. Dies deshalb,
weil diese Spritzmittel heutzutage praktisch von jedem Kleingärtner in jedem Garten- oder Baumarkt frei erworben
werden können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat diesen Wirkstoff als ‚wahrscheinlich krebserregend‘
eingestuft. Die gesundheitlichen Auswirkungen, wie negative Folgen auf das menschliche Hormonsystem, Fehlbildungen
und vor allem die Frage einer möglichen Krebsgefahr, sind strittig. „Tatsache ist allerdings, dass der Einsatz
von Pflanzenschutzmitteln wesentlich zum Verlust der biologischen Vielfalt beiträgt - und dagegen muss etwas
getan werden. Mit einer Initiative, die im Vorjahr gestartet wurde, möchte ich auch an die burgenländischen
Gemeinden herantreten und hier verstärkt ein Bewusstsein für diese Problematik schaffen, denn die Pestizide
werden vermehrt eingesetzt, um Straßen und Wege frei von Kräutern und Gräsern zu halten. Diese
Pestizide gelangen dann oft in Gewässer oder in die Kläranlage. Das muss nicht so sein! Deshalb gilt
es, die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und ihre Auswirkungen auf den Naturhaushalt soweit wie möglich
zu reduzieren“, betonte Umweltschutzlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf am 28.07. in einer gemeinsamen Pressekonferenz
mit Bürgermeister NR Erwin Preiner in Winden am See.
Im Burgenland gibt es auf Grund dieser Initiative bereits zahlreiche Gemeinden, die auf den Einsatz von Glyphosat
verzichten und auf alternative Möglichkeiten im Bereich der Grünflächenpflege setzen. Eisenkopf
dazu: „Ich darf mich an dieser Stelle bei allen BürgermeisterInnen und GemeinderätInnen für diese
Maßnahme im Sinne unserer Umwelt herzlich bedanken. Um dieses Thema auf kommunaler Ebene im Burgenland aber
noch mehr verstärkt in den Vordergrund zu rücken, haben wir nun seitens des Landes auf Basis der Gemeindeordnung
einen ‚Musterantrag‘ verfasst, der die Gemeinden auf dem Weg zu einer glyphosatfreien bzw. pestizidfreien Gemeinde,
zu einer umwelt- und naturbewussten Gemeinde, unterstützen soll.“
Mit dem Beschluss dieses Antrages bekennt sich die jeweilige Gemeinde dazu, auf glyphosathältige Pestizide
zu verzichten, alternative Bepflanzungsmaßnahmen durchzuführen und auch bewusstseinsbildende Maßnahmen
zu setzen. Die Gemeinde gibt damit ein klares Bekenntnis zum Umwelt- bzw. Naturschutz ab und setzt einen wichtigen
Schritt für mehr Lebensqualität in der Gemeinde. Diese ökologische Pflege sichert Gesundheit, Biodiversität
und nachhaltigen Arten- und Lebensvielfalt, denn der öffentliche Grünraum ist in den Gemeinden Treffpunkt,
Aufenthaltsort und Erholungsraum für die Bürgerinnen und Bürger. „Sollten sich Gemeinden dazu bekennen,
diesen Antrag zu beschließen, wird ihnen seitens des Landes die Anerkennung ‚Ökologische Gemeinde‘,
eine Art Auszeichnung für eine umweltbewusste und glyphosatfreie Gemeinde, verliehen. Wir starten damit eine
neue, sehr breit angelegte Initiative auf kommunaler Ebene. Umweltbewusste und ökologische Gemeinden für
uns und für unsere nächste Generation ist dabei das große Ziel. Dieses Logo wird auch digital den
Gemeinden bei Beschluss des Antrages zur Verfügung gestellt. Die Gemeinde kann dies für ihre Öffentlichkeitsarbeit
auf der Homepage bzw. als Kommunikationsinstrument nutzen. Besonders freut es mich, dass jetzt auch die Gemeinde
Winden am See dieses Ökogütesiegel verliehen bekommt. Mit dem Verzicht auf Glyphosat geht diese Gemeinde
als Vorbild im Umwelt- und Naturschutz voran und zeigt ganz klar auf, dass es auch ohne den Einsatz von giftigen
Dünge- und Spritzmitteln geht“, so Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf.
Dazu Bürgermeister NR Erwin Preiner: „Das Winden am See glyphosatfrei ist, kommt nicht von ungefähr.
Mitte März 2017 hat nämlich der Gemeinderat einstimmig beschlossen, im öffentlichen Bereich zur
Unkrautbekämpfung kein Glyphosat mehr zu verwenden und hinkünftig auf mechanische Behandlungsmethoden
zu setzen. Dies wurde für den privaten Bereich auch der Ortsbevölkerung empfohlen. Ergänzend dazu
fand dann im Mai dieses Jahres gemeinsam mit dem Landesumweltanwalt und einem Vertreter von Global 2000 eine Info-Veranstaltung
statt, um auf die Gefahren für die Umwelt durch Glyphosat hinzuweisen.“
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