Neusiedl am See/Eisenstadt (blms) -* Umweltlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf und Gesundheitslandesrat
Mag. Norbert Darabos klärten in der Biologischen Station Neusiedler See über die Vorgehensweisen im Projekt
auf und präsentierten erste Ergebnisse der heurigen Untersuchungen. „Die Aufgabe des Projektes Stechmücken-Monitoring
Burgenland ist es, das Arteninventar der Stechmücken in Ostösterreich laufend zu aktualisieren, aber
auch Lebensraumparameter zu erfassen, die die Verbreitung der einheimischen und invasiven Stechmücken beeinflussen“,
so Umweltlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf. Gesundheitslandesrat Mag. Norbert Darabos ergänzte: „Eine
transparente Darlegung des Projektes spielt eine wesentliche Rolle in der Gesundheitspolitik des Burgenlandes.
Es müssen klare Zeichen für Krankheitspräventionen gesetzt werden, vor allem für den wesentlichen
Faktor Tourismus an und um den Neusiedler See.“
In Österreich sind 44 (von weltweilt 3500) Stechmückenarten aus sieben Gattungen bekannt, wobei vier
als invasiv diskutiert werden. Invasive Arten sind solche, die einwandern, sich ansiedeln können und die heimischen
Arten verdrängen und dadurch das Gleichgewicht der heimischen biologischen Abläufe empfindlich stören
können. Seit 2014 werden an einer für das Burgenland repräsentativen Anzahl von Beprobungsstellen
die Stechmückenbestände unter besonderer Berücksichtigung von invasiven Arten, wie z.B. der Asiatischen
Tigermücke oder der Japanischen Buschmücke, untersucht.
Keine Gesundheitsgefährdung durch invasive Arten
Mag.a Carina Zittra vom Institut für Parasitologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien
kann durch eindeutige Statistiken entwarnen: „Seit Anbeginn der Studien gab es noch keine gesundheitsgefährdenden
Beweise. Die Japanische Buschmücke wird zwar im Gegensatz zur Asiatischen Tigermücke (ein einzelner Nachweis
im Jahr 2012), jedes Jahr, und das immer früher, gefunden, jedoch konnten bei 15.000 Proben lediglich zweimal
Krankheitserreger, die jedoch nicht auf den Menschen übertragbar sind, festgestellt werden. Zunächst
werden die gefangenen Proben bei -80°C eingefroren, um eine Bestimmung der Art vorzunehmen. Dieser Prozess
ist unumgänglich, da sonst wertvolle Erkennungsmerkmale wie z.B. die Reihung von Schuppen verlorengehen könnten.
Im betroffenen Land müssten tropische Krankheiten wie Malaria oder Dengue-Fieber bereits ausgebrochen sein,
um eine Übertragung von Viren erst zu ermöglichen.“
„Bereits ab dem Jahr 2014 werden die Stechmückenbestände beobachtet. Mit eigens dafür entwickelten
Fallen, die durch einen Ausstoß von Kohlendioxyd die Anwesenheit eines möglichen Wirtes simulieren,
können Stechmücken eingefangen werden.“, betonte MSc Gilbert Hafner, Amtssachverständiger für
Naturschutz und Zoologie von der Biologischen Station Neusiedler See.
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