Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO wuchs die österreichische Wirtschaft
im II. Quartal 2017 um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dynamische Exporte, steigende Unternehmensinvestitionen,
sowie eine stabile Konsumnachfrage bestimmten das starke Wachstum. Die Industriekonjunktur beschleunigte sich zuletzt,
die Wertschöpfung in der Bauwirtschaft verzeichnete abermals Zuwächse.
Das österreichische BIP wuchs im II. Quartal um 0,8 Prozent gegenüber der Vorperiode. Damit setzte sich
die starke Dynamik aus dem I. Quartal fort (+0,8 Prozent revidiert). Gegenüber dem Vorjahr wurde das unbereinigte
BIP um 2,2 Prozent ausgeweitet (bei 2,5 Arbeitstagen weniger als im Vorjahr). Die saison- und arbeitstagsbereinigte
BIP-Veränderungsrate (Kennziffer laut Eurostat-Vorgabe) stieg um 0,9 Prozent.
Das Wachstum steht auf breiter Basis, mit Impulsen sowohl aus dem Inland, als auch aus dem Ausland. Die Konsumnachfrage
lieferte erneut einen soliden Wachstumsbeitrag, wenngleich der Zuwachs im II. Quartal leicht an Dynamik verlor
(+0,2 Prozent, nach +0,3 Prozent im I. Quartal). Die privaten Konsumausgaben (einschließlich privater Organisationen
ohne Erwerbszweck) stiegen mit 0,3 Prozent etwas geringer als in den Vorperioden, in denen die Steuerreform die
Ausgabenbereitschaft der Konsumenten und Konsumentinnen erhöhte. Die öffentlichen Konsumausgaben wurden
aktuell um 0,1 Prozent ausgeweitet.
Auch die Investitionstätigkeit der Unternehmen wurde im II. Quartal abermals gesteigert. Die Nachfrage nach
Bruttoanlageinvestitionen, welche Ausrüstungs- und Bauinvestitionen umfassen, erhöhte sich um 1,2 Prozent.
Der Außenhandel setzte die gute Entwicklung vom Jahresbeginn fort. Die Ausweitung der Exporte beschleunigte
sich auf 2,4 Prozent (I. Quartal +2,0 Prozent). Sie lag damit über jener der Importe (+2,1 Prozent). Wie bereits
im I. Quartal lieferte der Außenbeitrag damit einen positiven Beitrag zum BIP-Wachstum.
Getragen von der starken Exportnachfrage verstärkte sich auch der Aufschwung in der Industriekonjunktur. Die
Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung stieg um 2,2 Prozent (I. Quartal +1,9 Prozent). Auch in der Bauwirtschaft
verlief die Konjunktur gut, wie bereits im I. Quartal stieg die Wertschöpfung um 0,9 Prozent. Ebenso unterstützten
die Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum. Im Handel wurde die Wertschöpfung um 0,7 Prozent ausgeweitet,
im Bereich Beherbergung und Gastronomie um 0,5 Prozent.
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