Von Appenzell an den Arlberg: Schweizer Metzgermeister expandiert nach Schnann
Appenzell/Schnann/Innsbruck (lk) - Noch wird gehämmert, gebohrt und montiert. Aber in wenigen Wochen
soll es so weit sein: Der Schweizer Metzgermeister Markus Wetter eröffnet in Schnann bei der Ausfahrt der
Schnellstraße zur Raststation einen Fleisch- und Wildverarbeitungsbetrieb samt Verkauf der in Hause produzierten
Spezialitäten und setzt dabei ganz auf Regionalität.
„Schann ist ein äußerst guter Standort für regionsbezogenen Nischenprodukte. Wir wollen zu 100
Prozent die Regionalität berücksichtigen“, erklärt Markus Wetter. Eine Botschaft, die LHStv Josef
Geisler, Bezirksbauernobmann Elmar Monz, Vizebgm Patrik Wolf und Ortsbauernobmann Alfons Falch anlässlich
ihres Betriebsbesuchs gerne hören. Und es kommt noch besser: Entgegen der ursprünglichen Idee, zum Start
nur Wild aus der Region zu zerlegen und zu veredeln, will die Wetter Wild GmbH nun von Beginn an auch Rinder, Schafe
und Ziegen zu einzigartigen regionalen Spezialitäten weiterverarbeiten.
Impuls für die Landwirtschaft
„Der Betrieb und die Philosophie von Markus Wetter passen voll und ganz in unserer Regionalitätsstrategie.
Ich freue mich, dass hier in Schnann mit Unterstützung des Landes ein Unternehmen entsteht, das sowohl Arbeitsplätze
als auch Impulse für die regionale Landwirtschaft bringt“, ist Agrarlandesrat Josef Geisler vom Erfolg des
Unternehmens überzeugt. Die Wetter Wild GmbH investiert am Arlberg über vier Millionen Euro an förderbaren
Gesamtkosten. EU, Bund und Land Tirol leisten im Wege der Ländlichen Entwicklung einen Investitionskostenzuschuss
von 700.000 Euro.
20 MitarbeiterInnen zählt der Stammbetrieb des Familienunternehmens in der Schweiz. 15 fixe Angestellte gibt
es bereits in Schnann. Gesucht werden noch ausgebildete Metzger. Auch erste Kontakte zu den Bauern in der Region
wurden schon geknüpft. Gemeinsam mit der bäuerlichen Interessenvertretung soll die Zusammenarbeit nun
konkretisiert und weiterentwickelt werden. Ideen dazu haben sowohl Markus Wetter und sein Betriebsleiter Hannes
Durnwalder wie auch Elmar Monz und Alfons Falch viele. Diese reichen von der Rohwurst mit Stanzer Zwetschke bis
hin zum Hirschschübling mit Arlberger Almkäse.
Wildbret mit Stammbaum
Sehr konkret ist die regionale Zusammenarbeit bereits beim Wild. Das Wildbret aus annähernd 50 Tiroler
Jagdrevieren wird derzeit noch in der Schweiz weiterverarbeitet. Höchste Qualitätsansprüche sind
für Markus Wetter eine Selbstverständlichkeit. Die Messlatte kann nicht hoch genug liegen. Was in Österreich
etwa bei Rind- und Schweinefleisch schon seit Jahren Standard ist – nämlich die Rückverfolgbarkeit des
Fleisches zum einzelnen Tier – praktiziert der Familienbetrieb Wetter auch beim Wildbret. Das „Schnitzel mit Stammbaum“
gibt es demnach auch bei Hirsch, Reh & Co.
Nahversorger und Postpartner
Neben dem weitläufigen Verarbeitungs- und Veredelungsbetrieb entsteht in Schann mit dem Verkaufslokal ein
echter Nahversorger für Einheimische und Gäste. Mit der Firma Wetter bekommt die Region auch wieder eine
echte Metzgerei mit Frischfleisch und großer Fleischtheke. Außerdem ist das Unternehmen Postpartner.
Die verpackten Spezialitäten werden in einem Shop-in-Shop-Konzept nach Regionen gegliedert in verschiedenen
Hütten angeboten. Neben Tiroler Schmankerln werden sich dort auch originale Spezialitäten aus Appenzell,
dem Heimatort des Betriebsinhabers, und aus Südtirol, der Heimat des Betriebsleiters, finden. Am Trinkwasserbrunnen
kann der Durst vor Ort mit bestem Arlberger Quellwasser kostenlos gelöscht werden. „Unsere Grundidee ist ‚Erleben
und Genießen‘“, erläutert Markus Wetter.
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