„Vorzeige- und Paradebeispiel für das gemeinsame Miteinander“
St. Pölten (nlk) - „Das Miteinander auf allen Ebenen“ sei ihr sehr wichtig, sagte Landeshauptfrau Johanna
Mikl-Leitner am 27.07. beim Pressegespräch im Landhaus in St. Pölten gemeinsam mit Maria Forstner, Obfrau
der NÖ Dorf- und Stadterneuerung, und Walter Kirchler, Geschäftsführer der NÖ.Regional.GmbH,
das die Dorf- und Stadterneuerung zum Thema hatte.
Für dieses gemeinsame Miteinander gebe es „ein sehr gutes Vorzeige-und Paradebeispiel“, betonte Mikl-Leitner:
„Die Dorf- und Stadterneuerung steht für mitreden, mitgestalten und mittun, die Gemeinden weiterentwickeln.“
Es würden vor allem die Projekte und die Menschen im Mittelpunkt stehen. Das zeigten auch die Zahlen, Daten
und Fakten, führte Mikl-Leitner aus, dass es rund 880 Vereine in den Dörfern und Städten gebe. „Über
100.000 Vereinsmitglieder engagieren sich direkt draußen vor Ort und rund 250.000 Menschen sind bei der Umsetzung
von Projekten beteiligt bzw. engagieren sich, um die Gemeinden weiterzuentwickeln.“
„Seit 1984 haben 492 der 573 Gemeinden an diversesten Landesaktionen teilgenommen. Über 6.200 Projekte wurden
im Rahmen der Dorf- und Stadterneuerung geplant und umgesetzt“, zog die Landeshauptfrau eine „äußerst
positive Bilanz“ und hielt fest, dass die Initiative auch seitens des Landes mit über 72 Millionen Euro unterstützt
worden sei. Es gehe darum, die Menschen, die sich engagieren, bestmöglich zu unterstützen, es brauche
umfassende Beratung und konkrete Ansprechpartner, und das seien die Regionalberaterinnen und Regionalberater vor
Ort. Man stehe zur Verfügung – bei Projekten betreffend die Mobilität, Ortskernbelebung und auch anderen
Projekten vor Ort, bedankte sich Mikl-Leitner beim Geschäftsführer der NÖ.Regional.GmbH Walter Kirchler.
Die Dorf- und Stadterneuerung werde „von ganz vielen Frauen mitgetragen“, betonte die Landeshauptfrau, dass es
vor allem die Frauen im ländlichen Raum seien, die hier Verantwortung übernehmen und ein klares Bekenntnis
ablegen, die Region weiterentwickeln zu wollen. „Bei den Obleuten haben wir bereits 30 Prozent Frauen“, sagte Mikl-Leitner,
dass es bei den Funktionären sogar 40 Prozent seien und dass auch an der Spitze mit Maria Forstner eine Frau
stehe. Diese trage die Initiative „mit sehr viel Kompetenz und sehr viel Herzblut“, sei „ein wichtiger und entscheidender
Motor“ und bringe ihre Erfahrung bei Projekten ein. Landeshauptmann a.D. Erwin Pröll sei in der Dorf- und
Stadterneuerung „der große Pionier“ gewesen, um diese auch auf europäische Ebene zu transformieren.
Die Landeshauptfrau betonte, dass es ihr wichtig sei, „dieses Erfolgsprojekt weiterzuführen und weiter zu
entwickeln“, denn damit entstehe „sehr viel an Potential“ und könne „sehr viel an Innovationskraft entwickelt
werden“.
Die Dorf- und Stadterneuerung sei „die größte Bürgerbeteiligungsoffensive, die es jemals gab“,
so Mikl-Leitner. Seitens des Landes werde man weiterhin unterstützen – nicht nur in Form von Beratung und
Betreuung, sondern auch mit Wettbewerben, Aktionen und sozialen Initiativen. Bis 30. September könne man noch
beim Projektwettbewerb teilnehmen, dieser sei in verschiedenste Kategorien gegliedert: Soziale Dorferneuerung,
Dorf- und Stadtökonomie, Zentrumsentwicklung und Ganzheitlichkeit. Der Gewinner in der Kategorie Ganzheitlichkeit
werde auch am Europäischen Wettbewerb der Dorf- und Stadterneuerung teilnehmen. Niederösterreich spiele
dabei immer eine besondere Rolle, letztes Mal habe die Gemeinde Kirchberg an der Pielach nur knapp den Sieg nicht
geschafft.
Eine weitere Aktion der Dorf- und Stadterneuerung sei die Aktion „Stolz auf unser Dorf“, dabei handle es sich um
Kleininitiativen und soziale Initiativen, führte Mikl-Leitner aus, dass man die Gemeinden dabei unterstützen
wolle, „die Nachbarschaftshilfe zu forcieren und zu stärken“. So werden bei diesen Projekten 50 Prozent der
Kosten übernommen, aber maximal 1.000 Euro pro Projekt gefördert. „Bis 10. Mai haben sich 160 Vereine
und Orte bei der heurigen Aktion angemeldet und bis Ende September müssen diese Projekte umgesetzt werden“,
sprach die Landeshauptfrau von „einem kleinen Beitrag mit einer ganz großen Wirkung“.
Ein weiteres wichtiges Thema sei die Ortskernbelebung in den Gemeinden und in den Städten. Diesbezüglich
habe man bereits im April seitens des Landes – zusätzlich zu den Instrumentarien der Dorf- und Stadterneuerung
– einen Regierungsbeschluss mit einem Budget von 7 Millionen Euro für die Unterstützung der Ortskernbelebung
getätigt. Das Paket beinhaltet die niederösterreichweite Ausrollung der Flächenmanagement-Datenbank
zur besseren Erfassung und Verwertung von leerstehenden Gebäuden, die Verlängerung der Landesfinanz-Sonderaktion
bis Ende 2018 zur Unterstützung der Gemeinden bei Investitionen in Orts- und Stadtzentren und eine Ausweitung
und Erhöhung der Wohnbauförderung für den Neubau und die Sanierung des Eigenheims im Ortskern in
der Höhe von 5.000 Euro.
Bei den unglaublichen Veränderungen in der Welt und der Schnelllebigkeit in der Gesellschaft sei es wichtig,
Konstanten zu haben. „Das Konstante in Niederösterreich ist das gemeinsame Miteinander und der Zusammenhalt
der Gesellschaft. Die Dorf- und Stadterneuerung ist eine Initiative, die das Zusammenleben und das gemeinsame Miteinander
immer wieder im Fokus hat“, bedankte sich die Landeshauptfrau „für das großartige Engagement“. Die Arbeit
in den Städten und Gemeinden würden nicht ausgehen, diese seien die „Lebensadern von Niederösterreich“.
Zum Abschluss verwies Mikl-Leitner auf das heurige Jubiläum 25 Jahre Stadterneuerung, das am 8. November in
Perchtoldsdorf gefeiert werde. Man werde sich dort die Frage stellen, „wie müssen sich die Städte verändern
und welche Antworten kann hier die Dorf- und Stadterneuerung geben“.
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