Wien (statistik austria) - Die Beschaffenheit der Umwelt in Österreich wird, wie eine Mikrozensus-Erhebung
von Statistik Austria im Jahr 2015 ergab, von den befragten Personen überwiegend positiv eingeschätzt.
Dabei werden die Bereiche Trinkwasserqualität, Wasserqualität der Seen und Flüsse, Verfügbarkeit
hochwertiger Lebensmittel und Grünraum zu jeweils deutlich über 90% als gut beurteilt. Weniger gut werden
die allgemeine Luftqualität (85,6%) und die Lärmsituation in Österreich (73,0%) eingeschätzt.
Treibhauseffekt und Klimaveränderung (25,9%) sowie das steigende Verkehrsaufkommen (23,0%) stellen anteilsmäßig
die größten Probleme für die Befragten dar, gefolgt von zunehmendem Abfallaufkommen (19,5%) sowie
der Zerstörung von Natur und Landschaft (17,7%). Knapp 49% der Österreicherinnen und Österreicher
schätzen ihre Lebensqualität als sehr gut und 48% als gut ein, wobei die wichtigsten Einflussfaktoren
der Gesundheitszustand (81,5%), das soziale Netz (68,7%), die Wohnsituation und das Wohnumfeld (60,8%) sowie der
Zustand der natürlichen Umwelt (57,2%) sind. 49,9% der Österreicherinnen und Österreicher sind der
Meinung, es bedürfe eines laufenden Wirtschaftswachstums, damit es uns gut geht.
Frauen greifen häufiger zu Bio-Lebensmitteln als Männer
Generell gaben Frauen deutlich häufiger als Männer an, im vergangenen Jahr Bio-Lebensmittel gekauft
zu haben. Die Unterschiede sind für Bio-Obst und Gemüse (7,1 Prozentpunkte Differenz) sowie biologisch
produziertes Brot, Gebäck und Getreideprodukte (5,9 Prozentpunkte) am deutlichsten ausgeprägt, aber auch
Bio-Milch und -Produkte sowie Bio-Fleisch wurde von Frauen häufiger genannt als von Männern. Dies muss
allerdings nicht zwangsläufig ihr tatsächliches Interesse an Bio-Produkten widerspiegeln. Eine nähere
Analyse des Einkaufsverhaltens zeigt, dass Männer auch deswegen seltener angaben, Bio-Lebensmittel erworben
zu haben, weil sie diese Produkte generell seltener selbst einkaufen.
Auch bei Produkten des täglichen Gebrauchs sind geschlechterspezifische Unterschiede ersichtlich. So geben
66,1% der Frauen und nur 54,1% der Männer an, in den letzten zwölf Monaten Körperpflegemittel nach
der Kennzeichnung "umweltfreundlich" gekauft zu haben. 65,5% der Frauen und 52,0% der Männer haben
umweltfreundliche Wasch- und Reinigungsmittel erstanden und 56,5% der Frauen und 47,3% der Männer Öko-Kleidung.
Des Weiteren ergab die Befragung, dass Frauen und Männer beim Einkauf von Elektrogroßgeräten wie
Kühlgeräten oder Waschmaschinen in etwa demselben Ausmaß auf Energieeffizienz, Langlebigkeit oder
Reparaturfreundlichkeit dieser Geräte achteten.
Die Frage, wonach Urlaubsreisen beurteilt werden, zeigt die gleiche Reihung der möglichen Beurteilungskriterien
bei Frauen und Männern, wobei eine hohe Umweltqualität (saubere Luft und Wasser, Ruhe) an erster Stelle
genannt wird.
Öffentliche Verkehrsmittel bei Männern weniger beliebt
Das Mobilitätsverhalten wies erkennbare Unterschiede auf: Frauen benützten häufiger öffentliche
Verkehrsmittel (27,9% täglich oder mehrmals pro Woche) als Männer (23,8% täglich oder mehrmals pro
Woche), die dafür häufiger mit dem Auto unterwegs waren als Frauen. Dabei lenkten Frauen deutlich seltener
selbst das Auto (54,7% gegenüber 67,5% Männer) und waren dafür insgesamt häufiger als Mitfahrende
(24,2%) unterwegs als Männer (15,3%).
Das umweltverträglichere Verkehrsverhalten der weiblichen Befragten, welches sich durch die geringere Nutzung
des Autos charakterisieren lässt, ist allerdings zumindest zum Teil durch Einflussfaktoren wie geringere Kaufkraft
oder auch fehlende Lenkberechtigung – speziell älterer Frauen – erklärbar und nicht ausschließlich
durch ein höheres Umweltbewusstsein begründet.
Detaillierte Ergebnisse sowie weitere Informationen zu Umweltbedingungen bzw. Umweltverhalten der Österreicherinnen
und Österreicher finden Sie hier >
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