LR Benger: Bedeutendster lebender Schriftsteller mit Kärntner Wurzeln – Er trägt
zur Ehre des Landes bei
Klagenfurt (lpd) - „Peter Handke ist kontinuierlich auf höchstem literarischem Niveau tätig. Sein
schriftstellerischer Rang und seine literarische Bedeutung erweisen sich nicht nur in Kärnten, sondern im
gesamten deutschsprachigen Raum als einzigartig und herausragend. Daher wollen wir das mit dem Landesorden in Silber
würdigen“, sagte Kulturlandesrat Christian Benger am 25.07. nach der Regierungssitzung, wo der entsprechende
Beschluss erfolgte. Vor Handke erhielten beispielsweise Theatermacher Herbert Wochinz oder Komponist Nikolaus Fheodoroff
für ihre Leistungen den Landesorden in Silber.
„Handke kann zweifelsfrei als bedeutendster lebender Schriftsteller mit Kärntner Wurzeln bezeichnet werden
und trägt alleine durch diese Tatsache zur Ehre des Landes bei“, so Benger. Durch die literarische Auseinandersetzung
mit seiner Herkunft, mit den Landschaften und Menschen seiner Heimat, mit deren Geschichte und Gegenwart, habe
Handke nicht zuletzt auch das Land Kärnten in einem gleichermaßen geschichtlichen wie überzeitlichen
Raum bzw. Zusammenhang verewigt.
Peter Handke wurde am 6. Dezember 1942 in Altenmarkt/Stara vas bei Griffen geboren. Nach Besuch der örtlichen
Volksschule und zwei Jahren Hauptschule, wechselt der zwölfjährige Peter Handke auf eigene Initiative
in das Gymnasium in Tanzenberg. Erste literarische Texte erscheinen in der Internatszeitschrift Fackel. Nach Wechsel
auf das humanistische Gymnasium in Klagenfurt, maturiert er dort 1961 mit Auszeichnung. Die Kärntner Volkszeitung
veröffentlicht zu dieser Zeit erste literarische Texte. 1961 beginnt er ein Jus-Studium in Graz. Er schließt
sich der Grazer Gruppe um dem Forum Stadtpark an, verfasst Radio-Feuilletons für den Grazer Rundfunk. Alfred
Kolleritsch veröffentlicht Texte des jungen Autors in der Literaturzeitschrift. Nach Veröffentlichung
des Romans „Die Hornissen" 1966 bricht er sein Studium ab, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Seine Werke
erscheinen ab der ersten Veröffentlichung, dem Sprechstück „Publikumsbeschimpfung" (1966), im renommierten
Suhrkamp-Verlag, seine Stücke wurden und werden von bedeutenden Regisseuren des Gegenwartstheaters, darunter
Claus Peymann oder Luc Bondy, an renommierten Theatern (Burgtheater, Berliner Ensemble u.a.) bzw. im Rahmen renommierter
Festivals (Salzburger Festspiele, Wiener Festwochen u.a.) uraufgeführt.
Ebenso arbeitet er bei seinen filmischen Projekten mit Künstlerinnen und Künstlern von internationalem
Format zusammen. Die Liste der publizierten Werke aus den Sparten Lyrik, Prosa, Drama, Hörspiel und Drehbuch
umfasst mittlerweile rund 70 Titel. Darüber hinaus hat er durch sein eigenes und auch übersetzerisches
Werk zum Bekanntwerden von slowenisch-sprachiger Literatur im deutschen Sprachraum, insbesondere der Kärntner
Autoren Florjan Lipus und Gustav Janus, maßgeblich beigetragen.
Bisher erhaltene Auszeichnungen: Kulturpreis des Landes Kärnten (1983), Georg-Büchner-Preis (1973), Großer
Österreichischen Staatspreis (1987), Franz-Grillparzer-Preis (1991), Franz-Kafka-Literaturpreis der Stadt
Prag (2009), Vinzenz-Rizzi-Preis des Zentralverbands Slowenischer Organisationen und des Slowenischen Kulturverbands
(2010), Nestroy-Preis (2011), Mühlheimer Dramatikerpreis (2012), Einspieler-Preis des Rats der Kärntner
Slowenen (2013), Internationaler Ibsen-Preis (2014) u.v.a. Handke ist Ehrendoktor der Katholischen Universität
Eichstätt, der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und der Paris-Lodron-Universität Salzburg.
|