Kärntner Landesorden in Silber für Peter Handke

 

erstellt am
26. 07. 17
13:00 MEZ

LR Benger: Bedeutendster lebender Schriftsteller mit Kärntner Wurzeln – Er trägt zur Ehre des Landes bei
Klagenfurt (lpd) - „Peter Handke ist kontinuierlich auf höchstem literarischem Niveau tätig. Sein schriftstellerischer Rang und seine literarische Bedeutung erweisen sich nicht nur in Kärnten, sondern im gesamten deutschsprachigen Raum als einzigartig und herausragend. Daher wollen wir das mit dem Landesorden in Silber würdigen“, sagte Kulturlandesrat Christian Benger am 25.07. nach der Regierungssitzung, wo der entsprechende Beschluss erfolgte. Vor Handke erhielten beispielsweise Theatermacher Herbert Wochinz oder Komponist Nikolaus Fheodoroff für ihre Leistungen den Landesorden in Silber.

„Handke kann zweifelsfrei als bedeutendster lebender Schriftsteller mit Kärntner Wurzeln bezeichnet werden und trägt alleine durch diese Tatsache zur Ehre des Landes bei“, so Benger. Durch die literarische Auseinandersetzung mit seiner Herkunft, mit den Landschaften und Menschen seiner Heimat, mit deren Geschichte und Gegenwart, habe Handke nicht zuletzt auch das Land Kärnten in einem gleichermaßen geschichtlichen wie überzeitlichen Raum bzw. Zusammenhang verewigt.

Peter Handke wurde am 6. Dezember 1942 in Altenmarkt/Stara vas bei Griffen geboren. Nach Besuch der örtlichen Volksschule und zwei Jahren Hauptschule, wechselt der zwölfjährige Peter Handke auf eigene Initiative in das Gymnasium in Tanzenberg. Erste literarische Texte erscheinen in der Internatszeitschrift Fackel. Nach Wechsel auf das humanistische Gymnasium in Klagenfurt, maturiert er dort 1961 mit Auszeichnung. Die Kärntner Volkszeitung veröffentlicht zu dieser Zeit erste literarische Texte. 1961 beginnt er ein Jus-Studium in Graz. Er schließt sich der Grazer Gruppe um dem Forum Stadtpark an, verfasst Radio-Feuilletons für den Grazer Rundfunk. Alfred Kolleritsch veröffentlicht Texte des jungen Autors in der Literaturzeitschrift. Nach Veröffentlichung des Romans „Die Hornissen" 1966 bricht er sein Studium ab, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Seine Werke erscheinen ab der ersten Veröffentlichung, dem Sprechstück „Publikumsbeschimpfung" (1966), im renommierten Suhrkamp-Verlag, seine Stücke wurden und werden von bedeutenden Regisseuren des Gegenwartstheaters, darunter Claus Peymann oder Luc Bondy, an renommierten Theatern (Burgtheater, Berliner Ensemble u.a.) bzw. im Rahmen renommierter Festivals (Salzburger Festspiele, Wiener Festwochen u.a.) uraufgeführt.

Ebenso arbeitet er bei seinen filmischen Projekten mit Künstlerinnen und Künstlern von internationalem Format zusammen. Die Liste der publizierten Werke aus den Sparten Lyrik, Prosa, Drama, Hörspiel und Drehbuch umfasst mittlerweile rund 70 Titel. Darüber hinaus hat er durch sein eigenes und auch übersetzerisches Werk zum Bekanntwerden von slowenisch-sprachiger Literatur im deutschen Sprachraum, insbesondere der Kärntner Autoren Florjan Lipus und Gustav Janus, maßgeblich beigetragen.

Bisher erhaltene Auszeichnungen: Kulturpreis des Landes Kärnten (1983), Georg-Büchner-Preis (1973), Großer Österreichischen Staatspreis (1987), Franz-Grillparzer-Preis (1991), Franz-Kafka-Literaturpreis der Stadt Prag (2009), Vinzenz-Rizzi-Preis des Zentralverbands Slowenischer Organisationen und des Slowenischen Kulturverbands (2010), Nestroy-Preis (2011), Mühlheimer Dramatikerpreis (2012), Einspieler-Preis des Rats der Kärntner Slowenen (2013), Internationaler Ibsen-Preis (2014) u.v.a. Handke ist Ehrendoktor der Katholischen Universität Eichstätt, der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und der Paris-Lodron-Universität Salzburg.

 

 

 

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