Maßnahmen in den Bereichen Sprache und Bildung, Arbeitsmarktintegration, Werte und Starthilfe
sowie Rückkehrberatung
Innsbruck (lk) - Der Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union wurde 2014
ins Leben gerufen, um die Integration von Menschen mit Fluchtgeschichte zu verbessern. „In Tirol werden ab heuer
insgesamt sieben EU-geförderte Projekte mit einem Budget von insgesamt 4.329.927,00 Euro umgesetzt. Davon
zahlt das Land Tirol 959.000,- Euro/22,15 Prozent, die EU bringt dafür 909.739 Euro/21,01 Prozent auf und
der Bund 1.21.371 Euro/25,90 Prozent“, berichtet Integrationslandesrätin Christine Baur. Der Rest wird durch
Eigenmittel der Projektträger, durch Sponsoren sowie durch Spenden finanziert.
Vier Projekte werden gemeinsam mit anderen Bundesländern durchgeführt, weitere drei Projekte finden in
dieser Form nur in Tirol statt. „Die Projekte haben Sprache und Bildung, Arbeitsmarktintegration, Wohnen, Werte
und Starthilfe sowie Rückkehrberatung zum Inhalt“, erläutert LRin Baur.
Einige Projekte sind regional ausgelegt und werden auch in den Bezirken durchgeführt. Viele davon zielen dabei
auch auf die Einbindung der Zivilbevölkerung und die Unterstützung von engagierten Freiwilligen ab. „Diese
Projekte haben einerseits das Ziel, geflüchteten schutzsuchenden Menschen das Ankommen in unserem Land zu
erleichtern, sie in unsere Aufnahmegesellschaft einzubeziehen und einen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis
zu leisten. Andererseits sollen rückkehrwillige Menschen bestmöglich unterstützt und beraten werden“,
fasst LRin Baur zusammen. Die verschiedenen Ansätze und vielfältigen Schwerpunkte der Projekte würde
einmal mehr zeigen, dass Integration eine Querschnittsmaterie ist und die unterschiedlichsten gesellschaftlichen
Bereiche betrifft.
Sprachliche und fachliche Qualifizierungen
Im Bereich Sprache und Bildung liegt beim Projekt von „Frauen aus allen Ländern“ ein Fokus vor allem auf der
Zielgruppe der nichterwerbsfähigen Personen wie Frauen mit Kinderbetreuungspflichten und Jugendlichen. Denn
gerade Frauen werden oft von herkömmlichen Bildungs- und Integrationsangeboten nicht erreicht. Aus diesem
Grund werden Kurse einerseits mit einer begleitenden Kinderbetreuung, andererseits berufsbegleitend angeboten.
„Branchenspezifisches Fachvokabular findet dabei ebenso Niederschlag wie alltagsbezogene Inhalte sowie die Themen
Werte, Leben und Integration in Österreich“, so LRin Baur. Das Projekt des Vereins menschen.leben ist sehr
regional ausgerichtet und zielt daher vor allem auf Deutschlernende ab, die beispielsweise aufgrund ihrer peripheren
Wohnsituation noch keine geeigneten Kurse in Anspruch nehmen konnten.
Für die Arbeitsmarktintegration werden vom BFI Tirol in den Bereichen „Orientierung, Perspektiven und Kommunikation“,
„Vorbereitung für Matura und Studium“, „Pflege“, „Gastronomie“ sowie „gewerblich-technische Berufe“ und „Verkauf“
sprachliche und fachliche Qualifizierungen realisiert.
Integrationsberatung und -unterstützung
Das Projekt FamilienTreffen des Roten Kreuzes setzt bei wieder vereinten asylberechtigten und subsidiär schutzberechtigten
Flüchtlingsfamilien an, die durch professionelle und ehrenamtliche Integrationsberatung und -unterstützung
eine Starthilfe zur Integration bekommen.
Der Diakonie Flüchtlingsdienst dagegen bietet Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten eine
Startbegleitung inklusive Wohnberatung, um ihnen sowohl Perspektiven in Österreich als auch integrationsrelevante
Inhalte zu vermitteln.
Ein weiteres Projekt von ANKYRA – Zentrum für interkulturelle Psychotherapie in Tirol bietet kultursensible,
dolmetschunterstützte und traumaspezifische Psychotherapie und psychologische Beratung an. Menschen, die Gewalt,
Krieg, Folter und Vertreibung überlebt und schwere Verluste erlitten haben, wird so geholfen, das Erlebte
zu verarbeiten. Gleichzeitig wird damit die Voraussetzung geschaffen, erste Integrationsschritte in unserer Gesellschaft
zu bewältigen.
Rückkehrberatung
Die Rückkehrberatung der Caritas unterstützt Menschen die aus verschiedensten Gründen Österreich
wieder verlassen wollen oder müssen. Dabei werden soziale und persönliche Perspektiven abgeklärt
und abgewogen sowie umfassende Informationen über den Ablauf der Rückkehr und die Möglichkeiten
im Heimatland vermittelt. Unterstützung gibt es auch bei der Organisation der Reise und dem Neubeginn im Heimatland.
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