Renate Hausenblas und Ekaterina Sevrouk schaffen „Andere Städte, andere Räume“
Salzburg (stadt) - Die Stadt Salzburg hat 2017 zum zweiten Mal ein biennales Stipendium für interkulturelle
Projekte in Höhe von 3.000 Euro ausgeschrieben und vergeben. Eine Jury wählte das Projekt „Andere Städte,
andere Räume“ von Renate Hausenblas und Ekaterina Sevrouk zum diesjährigen Preisträger.
Die beiden Künstlerinnen stellen mit ihrem multimedialen App-Projekt die Frage nach der Rolle und den Räumen,
die Frauen während der Immigration einnehmen. Inhaltlicher Schwerpunkt ist vor allem das Thema der physischen
als auch der psychischen, gezielten oder willkürlichen Gewalt, der Frauen vor Ort oder auf der Flucht ausgesetzt
sind.
„Und Gespenstern, Geistern und Geiseln, die uns über alle Meere folgen, die uns besitzen werden bis zu dem
Tag, an dem wir uns ihnen von Angesicht zu Angesicht stellen, kämpfen und siegen. Wir realisieren eine multimediale
App, die professionelle Fotos, aktuelle Geschichten, Zeichnungen und Streams vereint, um das auszudrücken,
was unaussprechlich ist.“, beschreiben Renate Hausenblas und Ekaterina Sevrouk in der Einreichung.
Um diese Gewalttätigkeit sinnbildlich zu enthüllen, entwickeln die Künstlerinnen nun eine eigene
Bildsprache. Zum einen soll den Gefühlen betroffener Migrantinnen eine Ausdrucksmöglichkeit gegeben werden,
zum anderen soll ein stiller Dialog mit den Betrachter*innen initiiert werden, der Brücken zwischen „inneren
Räumen“ schaffen soll.
Die ersten Fotosessions haben bereits stattgefunden; weitere Fototermine sind bis Herbst geplant. Die Applikation
ist zu einem großen Teil programmiert.
Peyrebère de Guilloutet Interkulturstipendium - Hintergrund
Die Finanzierung des Stipendiums erfolgt aus den Mitteln der Stiftung von Jeanne Peyrebère de Guilloutet.
Da die Stifterin Zeit ihres Lebens soziale und kulturelle Aktivitäten gefördert und sich für die
Verständigung der Völker eingesetzt hat, ist das Ziel dieses Stipendiums die Unterstützung von Arbeiten,
Projekten und Konzeptionen, die den Fokus auf Integration, Menschenrechte und soziokulturelle Aktivitäten
legen, die in Salzburg und über seine Grenzen hinaus in diesen Zusammenhängen erarbeitet werden.
Angestrebt wird einerseits die Sensibilisierung Kulturschaffender für ein interkulturell gemischtes Publikum
durch Umsetzung von Projekten, die die kulturelle Vielfalt der Gesellschaft berücksichtigen. Andererseits
sollen Menschen mit Migrationshintergrund als Zielgruppe erreicht werden.
|