das donauweibchen

 

erstellt am
07. 08. 17
13:00 MEZ

Theaterstück vom Wiener Theaterautor Bernd Watzka von 15.09. bis 12.10.
Wien (gamuekl) - Zum denkbar ungünstigsten Moment erwacht die Donaunixe im Stück das donauweibchen von Bernd Watzka aus den Fluten der Mythologie und sucht unter den Menschen Aufnahme und Liebe. Doch Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus haben sich wieder breit gemacht und setzen der Nixe schwer zu. Ein Unwetter braut sich über dem Donauweibchen zusammen, und die Geschichte endet in einer Katastrophe.

Hintergrund
Die Wasserfrau - in Erscheinung als Nixe, Meerjungfrau, Undine oder Melusine - ist eine Ikone der Märchen- und Sagenliteratur. Zumeist erscheint die Nixe als Migrantin, als Fremde und als Eindringling. Eine derart interkulturelle und kosmopolitische Außenseiter-Figur eignet sich hervorragend, um Themen wie Integration, Assimilation und Flucht einen szenischen Rahmen zu verpassen.

In seinem neuen Theaterstück das donauweibchen verdichtet Bernd Watzka historische
Meerjungfrau-Geschichten von Andersen bis Bachmann zu einer halluzinatorisch-fantastischen Neudeutung. Es geht um Fantasie und den Umgang der Gesellschaft mit dem Märchenhaften, Unvorstellbaren. Fantasie wird aber auch gesehen als das Andere, das ungefragt Eindringende.

So wird Hulda als Fremde Opfer von Ausländerfeindlichkeit und Rassismus. Vor dem Hintergrund einer modernen Märchengeschichte trifft das Stück Aussagen zu den Themen Flucht, Vertreibung und Integration.

Die zeitlose Grundkonstellation der alten Fabeln bleibt erhalten: Ein Sinn suchender Künstler im zerstörerischen Liebeskonflikt zwischen zwei Frauen, eine davon seine Partnerin, die andere eine verführerische "Fremde". Diese unheilvolle Dreiecksbeziehung ist Sinnbild und Parabel für die unvereinbaren Gegenpole Mann und Frau, Kunst und Natur, Realität und Fantasie.


Stadt-Tournee

Das Drei-Personen-Stück das donauweibchen wird am 15. September im Brick-5 (15. Bezirk) uraufgeführt. Insgesamt wird das Stück fünfzehn Mal in Wien zu sehen sein - und zwar in 15 verschiedenen Bezirken. Es findet also eine "Stadt-Tournee" statt.

Inhalt

Schriftsteller Jonas geht mit seiner Partnerin Tera einer unaufgeregten gemeinsamen Zukunft entgegen. Bis er in den Donau-Auen von einer geheimnisvollen Nixe namens Hulda aus der bürgerlichen Reserve gelockt wird. Während ausländerfeindliche Häscher ihre Jagd auf die Nixe beginnen, entspinnt sich eine Lovestory zwischen Jonas und Hulda, die jedoch von Tera (die ein dunkles Geheimnis über ihre Herkunft verbirgt) nach allen Möglichkeiten sabotiert wird. Außenseiterin Hulda, durchaus integrationswillig, versucht alles, um geliebt zu werden, nimmt jedes Risiko in Kauf. Jonas hingegen wird zwischen der exotisch-amourösen Verführung durch das Andere, dem Reiz des Fremden und dem Bedürfnis nach Normalität und Stabilität aufgerieben. Jonas bricht ein von der - zunehmend desillusionierten - Donaunixe aufgestelltes Tabu. Ein vernichtendes Donau-Hochwasser wird als Rache der Nixe missgedeutet, der Nixenzauber verliert an Kraft und die Liebesgeschichte endet in der Katastrophe.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.wiendrama.wordpress.com

 

 

 

 

 

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