Linz (lk-ooe) - Oberösterreich nimmt in punkto Most-Qualitätsstandards österreichweit eine Vorreiterrolle
ein. Und so ist es nicht verwunderlich, dass er sich in den letzten Jahren vom einfachen Durstlöscher zum
Qualitätsprodukt erster Güte entwickelt hat. Die Verarbeitungstechnik gleicht inzwischen jener des Weines.
Die Produktpalette reicht vom klassischen Mischlingsmost bis hin zu reinsortigen Apfel- und Birnenmosten.
Qualitätsmost – ein Siegeszug hat begonnen
Durch die neue Obstweinverordnung 2014 wurde der Startschuss für eine revolutionierende Qualitätsoffensive
im Mostbereich gegeben. Qualitätsmost mit staatlicher Prüfnummer gibt erstmals dem Mostliebhaber die
Sicherheit, gleich wie bei Wein, ein geprüftes, qualitativ hochwertiges Produkt aus regionaler Produktion
erworben zu haben. Die Geschmackserlebnisse von sortenreinen Mosten, aber auch von interessanten Cuvées
oder geschmacksexplosiven Cider-Varianten gilt es neu abzustecken.
„Most wird zum Qualitätsmost, wenn eine Mostprobe in das Bundesamt für Wein- und Obstbau nach Klosterneuburg
oder Eisenstadt zur amtlichen Kontrolle im Labor, sowie zur kommissionellen Verkostung durch eine staatlich geprüfte
Verkostungsjury eingereicht wird. Wird der geforderte Qualitätsstandard erreicht, erhält der Mostbauer
per Bescheid das Prüfzeugnis und seine, nur für diesen eingereichten Most, staatliche Prüfnummer.
Qualitätsmost erkennt man am Qualitätsgütesiegel am Flaschenverschluss und an der staatlichen Prüfnummer
am Etikett“, erklärt Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.
Qualitätsmost gibt es das ganze Jahr bei Mostbauern, in Most-Buschenschanken sowie vermehrt in Gastronomie
und Handel.
Meilensteine in der Qualitätsmostproduktion
„Die Mostproduzenten wurden gezielt durch maßgeschneiderte Beratungsangebote und Expertenvorträge der
Landwirtschaftskammer Oberösterreich mit der neuen Gesetzeslage und den damit verbundenen Produktionsbedingungen
vertraut gemacht. Nur durch permanente Weiterbildung ist es auch möglich, ein konstant hohes Qualitätsniveau
zu halten“, so der LK-Vizepräsident.
Culinarix Most: 2015 wurde der „CULINARIX Most“ in Oberösterreich als erste Qualitätsmostprämierung
in Österreich durchgeführt.
Jungmostprämierung: 2016 folgte die 10. Jungmostprämierung in Oberösterreich - ebenfalls als erste
Jungmostprämierung in Österreich - bei der ausschließlich Qualitätsmoste mit staatlicher Prüfnummer
zugelassen waren. 16 Betriebe meisterten diese hohen Anforderungen, den ersten Most des Jahrgangs in dieser Qualität
zu produzieren.
ARGE oö Qualitätsmost: 2016 haben sich Qualitätsmostbetriebe zur ARGE oö Qualitätsmost
zusammengeschlossen.
„Unser Ziel ist es, den Ausbau „Qualitätsmost aus OÖ“ zu forcieren sowie die Produzenten in der Sichtbarkeit
und Kommunikation gegenüber den Konsumenten zu stärken. Dies erreichen wir mit Aktivitäten, wie
zB. die erste Jahrgangspräsentation des oö Qualitätsmostes am Südbahnhofmarkt“, berichtet Mag.
Irene Wurm von der ARGE oö Qualitätsmost, und weiter: „Den Einsatz des Prüfsiegels begrüße
ich sehr, da es uns und somit den Konsumenten garantiert, dass die verschiedenen ausgezeichneten Moste aus unserem
Bundesland stets auf höchstem Qualitätsniveau bleiben. Dies wird von Handel und Gastronomie hoch geschätzt,
da nun eine garantiert konstante Qualität zur Verfügung steht. Auch der Faktor Regionalität ist
bedeutsam. Handel und Gastronomie können sich durch lokale, ausgezeichnete Produkte authentisch differenzieren“.
Verein „MOSTtraun4tler“
Neun Mostproduzenten aus dem Traunviertel gründeten im April 2017 den Verein der „mostTRAUNVIERTLER“. Das
erklärte Ziel ist es, Qualitätsmost als Kulturgut zu etablieren und salonfähig zu machen.
„Most gehört zu unserer Kulturlandschaft und in die Kühlschränke der Traunviertler. Großes
Anliegen ist den unterschiedlichen Betrieben, die landschaftsprägenden Obstgärten, regionstypischen Streuobstbestände
und die damit verbundene einzigartige Kulturlandschaft des Traunviertels zu erhalten bzw. wiederaufzubauen“, so
Obmann Franz Höllhuber.
„Gemeinsam wollen wir Streuobst zu Qualitätsprodukten verarbeiten und dem Konsumenten die Geschmacksvielfalt
und Varietäten unserer Moste anbieten. Allen Betrieben ist es eine Herzensangelegenheit, ihre Liebe zum Produkt,
ihr Wissen und Erfahrungen gemeinschaftlich für den Qualitätsmost einzusetzen“, schildert Karin Maleninsky,
Mitglied der MOSTtraun4tler.
Die MOSTtraun4tler haben als Markenzeichen die moderne goldene Birne. Sie soll die hohen Ansprüche und ausgezeichnete
Qualität symbolisieren. Von dieser konnte man sich bei zahlreichen Veranstaltungen, wie dem mostln, beim Landesmostfest
in Steyr, bei der Landesgartenschau in Kremsmünster bereits überzeugen, wo der MOSTtraun4tler Apfel-Birnen-Cuvee
exklusiv auf der Getränkekarte zu finden ist.
Aus neun verschiedenen Mosten der Mitgliedsbetriebe wurde der Apfel-Birnen-Cuvée kreiert. Die große
Kunst war es, die einzelnen Produzentenhandschriften harmonisch zu einem Gemeinschaftsprodukt zusammenzufügen.
Genossen wird im eleganten Stielglas, wo Duft und Aroma wunderbar zur Geltung kommen. Eine Stärke der MOSTtraun4tler
sind die unterschiedlichen Ausrichtungen der Mitgliedsbetriebe. Vom reinen Produzenten, Lohnabfüller, Direktvermarkter
bis hin zu Buschenschankbetrieben - sie alle sind Spezialisten und verfügen über ein bereites Fachwissen.
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