Neue Therapie bei Knieschmerzen

 

erstellt am
07. 08. 17
13:00 MEZ

Salzburg (universität) - In seiner Dissertation kam der Sportwissenschaftler Florian Rieder von der Universität Salzburg zu dem Ergebnis, dass Vibrationstraining einen aufbauenden Effekt auf die Patellasehne am Knie hat. Nun finanziert der FWF eine Folgestudie, in der untersucht wird, ob dieses Training auch als Therapie bei Knieschmerzen wegen Degeneration der Patellasehne (Tendinopathie) hilft. Für diese sportmedizinische Studie werden Teilnehmer gesucht.

Spitzensportler leiden oft unter Knieschmerzen. Grund dafür kann u.a. eine Überbelastung der Patellasehne sein. „Bei Spitzensportlern wie auch im Breitensport kommt es häufig vor, dass Sehnen aufgrund von Überbelastung degenerieren und Schmerzen auslösen“, sagt Sportwissenschaftler Florian Rieder. Man spricht bei diesem Krankheitsbild von Tendinopathie. Dabei betrifft es nicht nur die Patellasehne im Knie, sondern bei Läufern auch häufig die Achillessehne an der Ferse. Gegen diese selten entzündliche Sehnenerkrankung kam bislang neben der sogenannten Stoßwellenbehandlung ein gezieltes exzentrisches Krafttraining im Rahmen einer Physio- oder Trainingstherapie zum Einsatz. Aus Skandinavien kommt darüber hinaus das „Heavy Slow Resistance Training“. Letztere Behandlungsarten zeigen gute Erfolge, nach einem dreimonatigen Training konnte in den meisten Fällen ein deutlicher Rückgang der Schmerzen verzeichnet werden. Nachteil dieser gängigen Behandlungsmethoden ist jedoch, dass sie sehr intensiv und teilweise auch schmerzhaft und darüber hinaus für die breite Bevölkerung oftmals zu anspruchsvoll sind.

Die neue, von Florian Rieder und Hans-Peter Wiesinger untersuchte Methode der „Good Vibrations“ verspricht ebenso erfolgreich zu sein, ist jedoch für den Betroffenen wesentlich einfacher durchzuführen. „Das Vibrationstraining belastet den Patienten kaum“, sagt Rieder. Bereits in seiner Dissertation, die von Universitätsprofessor Erich Müller betreut wurde, beschäftigte sich Rieder mit der Frage, wie sich Vibrationstraining auf Muskeln, Sehnen und Kraft auswirkt. Die Personen, die an dieser Studie teilnahmen waren gesund und untrainiert. „Wir haben dabei erkannt, dass das Training zwar kaum Einfluss auf die Muskulatur und Kraft hat, aber auf die Patellasehne eine aufbauende Wirkung zeigt.

In einer weiteren vom Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung (FWF) finanzierten Studie sollen nun Personen, die an Tendinopathie leiden das Vibrationstrainingsprogramm durchführen. 10 Personen haben bereits mit dem Training begonnen, das von den Ärzten Dr. Jürgen Herfert und Dr. Kathrin Lampl am Universitätsklinikum für Physikalische Medizin und Rehabilitation unter der Leitung von Primar Anton Wicker in Salzburg begleitet wird.

„Wir suchen weitere TeilnehmerInnen“, sagt Florian Rieder, insgesamt wollen die Wissenschaftler 60 Personen für die Studie gewinnen. „Wenn die „Good Vibrations-Therapie“ einschlägt, haben wir eine gute Behandlungsalternative für die breite Bevölkerung“, so Rieder. Die Therapie sollte in der Folge zur Behandlung verschiedener Ausprägungen der Tendinopathie angewendet werden. TeilnehmerInnen erhalten im Rahmen der Studie eine kostenlose umfassende klinische Diagnostik sowie eine Trainingstheraphie.

 

 

 

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