Wien (bmgf) - Die aktuellen Zahlen der Kindertagesheimstatistik zeigen,
dass die Betreuungsquote nach deutlichen Verbesserungen in den letzten Jahren nun stagniert. Bei den Unter-3-Jährigen
ist sie sogar leicht zurückgegangen. Das zeigt, wie wichtig die weitere Finanzierung des Ausbaus der Kinderbetreuungseinrichtungen
ist. "Unsere Kinder brauchen die besten, qualitativ hochwertigsten Kinderbetreuungseinrichtungen und ihre
Eltern Rahmenbedingungen für echte Wahlfreiheit. Der Finanzminister sowie die Familienministerin sind daher
dringend gefordert, die notwendigen Mittel für den weiteren Ausbau der Kindergärten und -krippen zur
Verfügung zu stellen", so Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner.
Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren mehr als 300 Millionen Euro in den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze
investiert. "Diese Ausbauoffensive zeigt auch Wirkung, sie muss aber unbedingt fortgeführt werden",
sagt Rendi-Wagner. Das Ziel bleibt der flächendeckende Ausbau von leistbaren und qualitätsvollen Kinderbetreuungseinrichtungen
sowie ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr.
Die Betreuungsquote der 3- bis 5-Jährigen liegt aktuell bei 93,1% - Österreich hat hier das sogenannte
Barcelona-Ziel von 90% schon erreicht. Nachholbedarf gibt es nach wie vor bei den Unter-Dreijährigen. Nach
deutlichen Fortschritten in den letzten Jahren ist heuer gemäß Kindertagesheimstatistik erstmals ein
leichter Rückgang der Betreuungsquote zu erkennen; die Betreuungsquote liegt bei 25,4% (-0,1%) und damit deutlich
unter dem Barcelona- Ziel von 33%. Ausnahme ist das Bundesland Wien, in dem die Betreuungsquote bei 0-2-Jährigen
bereits seit 2013 bei über 40% liegt.
Bei den bestehenden Kindergartenplätzen gibt es vor allem Nachholbedarf bei den Öffnungszeiten: Laut
aktueller Kindertagesheimstatistik hat nur die Hälfte der Krippen und Kindergärten bis mindestens 17.00
Uhr geöffnet. Bei den Kindergärten sperrt mehr als ein Fünftel vor 14.00 Uhr zu. In manchen Bundesländern
haben die Kindergärten bis zu zwei Monate im Jahr geschlossen. "Für viele Eltern, vor allem für
die Frauen bedeutet das, dass sie nicht Vollzeit arbeiten können, selbst wenn sie möchten", erklärt
Rendi-Wagner und betont: "Viele Bundesländer haben an mich herangetragen, dass sie gerne den Ausbau der
Kinderbetreuung weiter vorantreiben und den bereits eingeschlagenen Weg weitergehen möchten. Es ist jetzt
die Aufgabe der Politik, für die Gemeinden Finanzierungssicherheit herzustellen. Wir brauchen für die
kommenden Jahre einen Finanzierungsboost für die Kinderbetreuung - damit wir für Eltern echte Wahlfreiheit
und für unsere Kinder die besten Bildungschancen von Anfang an garantieren können."
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