Größter Rückgang der Arbeitslosigkeit im Jahr 2017
St. Pölten (nlk) - Der positive Trend am Arbeitsmarkt in Niederösterreich setzt sich auch im Juli
fort. Erneut zeichnen sich steigende Beschäftigungszahlen und sinkende Arbeitslosenquoten ab. In Niederösterreich
stehen Ende Juli 53.841 Arbeitslose bei den AMS-Geschäftsstellen in Vormerkung, das sind um 1.913 weniger
als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs (-3,4 Prozent). In Summe ergeben sich Ende Juli 62.404 Jobsuchende, die
entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS NÖ sind (-2,1 Prozent). Die Zahl der
arbeitslos vorgemerkten Jugendlichen ist im Vorjahresvergleich um erfreuliche 15,6 Prozent gesunken (absolut: -1.053)
– die Zahl der älteren Arbeitslosen ist mit 6,1 Prozent nun auch wieder deutlich schwächer gestiegen
als zuletzt.
„Die beschlossenen Maßnahmenpakete greifen in Niederösterreich. Auch Niederösterreichs Wirtschaft
zieht mit einer weiter steigenden Nachfrage nach Arbeitskräften nach, was sich im Rückgang der Arbeitslosenquote
bemerkbar macht. Aktuell blicken wir auf den stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich
im heurigen Jahr. So verzeichnen wir im Juli abermals ein Beschäftigungshoch von rund 618.000 Beschäftigten.
Dennoch sind insbesondere ältere Arbeitnehmer weiterhin durch spezielle Programme des AMS und des Landes Niederösterreich
zu unterstützen, um einen Wiedereinstieg am Arbeitsmarkt zu erleichtern. Zusätzlich unterstützt
der Beschäftigungsbonus die Wirtschaft, weitere Arbeitsplätze zu schaffen“, erklärt Landesrat Karl
Wilfing.
Der von der Bundesregierung beschlossene Beschäftigungsbonus ist mit 1. Juli 2017 österreichweit in Kraft
getreten. Unternehmen erhalten einen Bonus, wenn sie zusätzliches Personal im Ausmaß eines Vollzeitäquivalents
anstellen. Der Bonus beläuft sich auf die Rückerstattung von 50 Prozent der Lohnnebenkosten für
maximal drei Jahre. Insbesondere Personen, die arbeitslos sind oder ihren Job wechseln wollen, sollen davon profitierten.
„Der Beschäftigungsbonus ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Um die Gruppe der älteren
Arbeitnehmer weiter zu stärken, ist mit 1. Juli auch die Aktion 20.000 in der Pilotregion Baden angelaufen.
Jetzt gilt es, diese Gruppe speziell zu unterstützen und ihnen den Weg in ein ordentliches Beschäftigungsverhältnis
zu erleichtern“, führt Wilfing aus.
„Es ist damit zu rechnen, dass durch die sich weiter verbessernde Konjunktur den Beschäftigungsbonus und die
vorerst in Pilotregionen gestartete ‚Aktion 20.000‘ ein noch stärkerer Rückgang der Arbeitslosigkeit
in den nächsten Monaten erwartet werden kann“, analysiert AMS NÖ-Chef Karl Fakler die Arbeitsmarktlage.
Für das Jahr 2017 werden bereits erste Tendenzen Richtung eines kleinen Minus bei den Arbeitslosenzahlen in
Niederösterreich aufgestellt. Dennoch bleibt laut Wirtschaftsforschern vor allem in der Ostregion Österreichs
der Druck auf dem Arbeitsmarkt durch weiter steigendes Arbeitskräftepotenzial hoch. „Wir rechnen damit, dass
jahresdurchschnittlich etwa 665.600 Personen dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen
werden. Das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 8.800 Arbeitskräften oder 1,4 Prozent“, so Karl Fakler.
Jedoch wird sich im Jahresdurchschnitt 2017 vor dem Hintergrund der dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung ein
Minus vor den Arbeitslosenzahlen ausgehen. Das AMS NÖ erwartet für heuer höchstens 59.600 Arbeitslose,
was einem Rückgang von -0,4 Prozent entspräche.
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