Offizielle Bewerbung Österreichs abgegeben – WK Wien ebnete Weg mit Gesprächen in
London und Brüssel – WKW-Präsident Ruck: „Konnten Pharmabetriebe und Stakeholder von Wien überzeugen“
Brüssel/Wien (wkw) - „Es würde mich nicht wundern, aber sehr freuen, wenn die EMA nach Wien übersiedeln
würde. Österreich hat eine starke Bewerbung abgegeben. Als Interessensvertretung haben wir uns frühzeitig
direkt bei EMA-Chef Rasi in London sowie bei nationalen und international Pharmabetrieben und Top-Entscheidern
für den Standort Wien eingesetzt. Die Signale waren sehr positiv, ich bin optimistisch“, sagt Walter Ruck,
Präsident der Wirtschaftskammer Wien. Die Sozialpartner WK Wien und AK Wien haben im Herbst 2016 gemeinsam
den Stein ins Rollen gebracht. Per Schulterschluss setzten sie sich bei Bundesregierung und Stadt erfolgreich für
eine aktive Bewerbung ein.
Die Europäische Medizinagentur (EMA) ist eine EU-Agentur mit rund 900 Mitarbeitern und zuständig für
die Zulassungen und Überwachung von Arzneimitteln. Ihr Sitz in London wird wegen des bevorstehenden Brexit
in ein anderes EU-Land verlegt. Mit 1. August sind alle offiziellen Bewerbungen für den neuen EMA-Sitz bei
der Europäischen Kommission eingelangt. Sollte die EMA nach Wien übersiedeln, würde der Standort
zur wichtigsten europäischen Drehscheibe des weltweiten Pharmagroßhandels werden.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass die pharmazeutische Industrie und der Pharmahandel einen wichtigen Wachstumsfaktor
in der europäischen und österreichischen Wirtschaft darstellen. Jeder in der pharmazeutischen Industrie
Österreichs erwirtschaftete Euro führt zu weiteren 1,35 Euro an Wertschöpfung. Die Pharmabranche
in Österreich bietet Jobs für 18.000 direkte und 63.000 indirekte Beschäftigte. Sie erbringt eine
direkte Wertschöpfung von 4,8 Milliarden Euro, die mit indirekten Effekten auf 9,7 Milliarden Euro anwächst.
Damit schafft diese Branche einen Beitrag von etwa 2,8 Prozent zum gesamten BIP in Österreich. Diese wirtschaftliche
Bedeutung wird zusätzlich von den aktuellen Investitionsvorhaben namhafter Pharmafirmen in Höhe von 800
Millionen Euro (Boehringer Ingelheim, Octapharma, Sandoz, Takeda) unterstrichen.
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