Wien (impulstanz) - Dass der Durst nach Tanz in Wien längst nicht gestillt ist, davon zeugt die vierte
ImPulsTanz-Woche. Über fünf Zusatzvorstellungen freuen sich Simon Mayer, Dada Masilo und Christine Gaigg.
Ivo Dimchevs Ausstellung in der mumok Hofstallung wurde bis inklusive Mittwoch, den 02. August, verlängert.
Mit Wim Vandekeybus’ neuem Stück und der Uraufführung von Ian Kaler im Akademietheater sind zudem zwei
internationale Highlights am Start!
Am Dienstag, den 01. August, begibt sich Mårten Spångberg im Leopold Museum inmitten von Dildos, Kaffeebecher-Türmen,
Eisstanitzeln und Orangen-Pyramiden auf einen Trip unter dem Vorzeichen der digitalen Technologien. Im Anschluss
daran zeigt Akemi Takeya im Odeon ihre mit Spannung erwartete Fortschreibung der Kunstgeschichte – LEMONISM X DADAISM.
Den Tag beschließt der belgische Choreograf und Festivalliebling Wim Vandekeybus mit seiner Compagnie Ultima
Vez im Volkstheater, wo er die Österreichpremiere seines Science-Fiction-Stücks Mockumentary of a Contemporary
Saviour präsentiert.
Am Mittwoch, den 02. August, webt Peter Pleyer im Rahmen der Reihe Private? What Private?! im mumok die wichtigsten
Fäden und Stränge seines persönlichen Interesses an Performance: Häkelarbeiten, Tanzimprovisation,
Queer-Theory, Aids-Aktivismus und das Schreiben über Tanz. Noch am selben Tag widmet sich die Grande Dame
des zeitgenössischen afrikanischen Tanzes – Germaine Acogny – einem sehr persönlichen Ansatz in einer
einzigen Vorstellung von Somewhere at the Beginning unter Regie von Mikaël Serre. Anhand ihrer Biografie zeigt
die 73-jährige die koloniale Vergangenheit von Afrika und Europa. Die eigene Geschichte liegt auch dem Stück
OUT der [8:tension]-Künstlerin Rachael Young zugrunde. Im bittersüßen Duft von Orangen und Dancehall-Sounds
feiert sie mit Dwayne Antony ihre jamaikanische Herkunft und Queerness.
Die zweite Hälfte der Woche läutet Jan Fabre mit seiner Teaching Group im Max Reinhardt Seminar ein.
Am Donnerstag, den 03. August, zeigt er mit den Teilnehmer_innen seines Research Projects die Ergebnisse seiner
zweiwöchigen Arbeit mit dem von ihm selbst verfassten Text I am blood – A medieval fairytale. Darauf folgt
die Zusatzvorstellung von SunBengSitting von Simon Mayer im Kasino am Schwarzenbergplatz, wobei er den österreichischen
Volkstanz von seinen Stigmata befreit. Mit CLASH, zusehen mit zwei Vorstellungen am 03. August im Odeon, erninnert
die Wiener Choreografin Christine Gaigg an das Attentat auf den LGBT-Club Pulse in Orlando 2016, wobei 49 Menschen
ums Leben kamen. Indes erschließen Simone Aughterlony und Jen Rosenblit einen neuen Spielort und somit die
23. Spielstätte im Festival – die Norbahn-Halle beim Wasserturm, das wohl spannendste Stadtentwicklungsprojekt
Wiens.
Das Wochenende beginnt mit einem Meisterwerk der Empathie. Raimund Hoghe, deutscher Choreograf und ehemaliger Dramaturg
bei Pina Bausch, zeigt am Freitag, den 04. August, im Odeon die einzige Vorstellung seines berührenden Solos
Lettere amorose, 1999 - 2017. Tags darauf, am 05. August, gewährt Marie-Caroline Hominal jeder/jedem Besucher_in
15 Minutes of Fame – von Angesicht zu Angesicht. Indes lockt Oneka von Schrader in der [8:tension]-Reihe mit einem
absurden und humorvollen Happening im Schauspielhaus. In Panda Express zeigt sie ihre ungezwungene Vorstellung
von Tanz, Theater und Performance. Der Tag gipfelt im Volkstheater in Dada Masilos Interpretation des Ballettklassikers
Schwanensee, den sie mit afrikanischen Rhythmen und Tänzen anreichert.
Weitere tierische Anleihen in der [8:tension] Young Choreographers’ Series gibt es bei Ola Maciejewska am Sonntag,
den 06. August. Mit BOMBYX MORI bringt sie eine Ode an Loïe Fuller und den Seidenspinner-Schmetterling auf
die Bühne des Odeon Theaters. Zeitgleich hat Christine Gaigg den zweiten Auftritt im Festival. fickt euch
doch ins knie inmitten der Woman-Ausstellung im mumok ist ein Plädoyer für Befreiung, Aufbruch, Freiheit
und Selbstbestimmung und gegen Kleinrasterung und Einkastelung. Inklusive eines Reenactments eines Fabre-Stücks.
Der Sonntagabend endet im Akademietheater mit dem ebenfalls aus Österreich stammenden Ian Kaler. In der Uraufführung
von LIVFE bewegt er sich auf unbekanntes Terrain und führt durch fantastische, traumartige Welten. Begleitet
wird er dabei von rRoxymore mit großartigen Live-Sounds, Imogen Heath mit beeindruckenden Visuals und Stephanie
Rauch mit einer gewohnt eindrucksvollen Raumgestaltung.
In die letzte Festivalwoche starten dann am Montag, den 07. August, Navaridas & Deutinger mit Pontifex im Kasino
am Schwarzenbergplatz, wobei sie den Papst als Ikone hinterfragen.
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