… um Beschäftigungsmotor wieder richtig in Schwung zu bringen – Von nachhaltigem Schönwetter
am Arbeitsmarkt kann keine Rede sein – Jetzt Abbau der strukturellen Arbeitslosigkeit in Angriff nehmen
Wien (pwk) - Mit einem Plus von 70.000 Beschäftigten und einem Rückgang der Zahl der Arbeitslosen
um - inklusive Schulungsteilnehmer - 9.293 Personen im Vorjahresvergleich ist die Arbeitsmarktlage Ende Juli neuerlich
sehr erfreulich. „Diese positive Entwicklung müssen wir dringend nutzen um die nach wie vor anwachsende strukturelle
Arbeitslosigkeit zu stoppen und wieder abzubauen. Für ein nachhaltiges Schönwetter am österreichischen
Arbeitsmarkt müssen wir jetzt die richtigen Schritte setzen. Dazu gehören neben neuen Weichenstellungen
in der Arbeitsmarktpolitik eine spürbare Lohnnebenkostensenkung ebenso wie flexible Arbeitszeitregelungen,“
so Martin Gleitsmann, Leiter der sozialpolitischen Abteilung in der WKÖ. Auch der EU-Vergleich zeigt, dass
kein Anlass für Euphorie besteht. Mit dem 8.Platz und einem hauchdünnen Vorsprung vor Rumänien (0,1
Prozentpunkte ist Österreich schon lange nicht mehr unter den Besten.
Die Zahl der Personen 50+ in Beschäftigung steigt mit 77.387 erneut überdurchschnittlich. „Das zeigt,
dass die Betriebe die Erfahrung und das besondere Verantwortungs- bewusstsein ihrer älteren Mitarbeiter sehr
zu schätzen wissen“, so Gleitsmann, „Der Einsatz der Eingliederungsbeihilfe, um ältere Arbeitslose wieder
in Beschäftigung zu bringen, war zusätzlich ein richtiger Schritt.“
Offene Stellen steigen - Fachkräftemangel spitzt sich zu
Positiv ist auch das Plus von 48,5 % bei den offenen Stellen im Vergleich zum Vorjahr. „Nur wenn es gelingt, diese
offenen Stellen auch zu besetzen, entsteht zusätzliche Beschäftigung.“ Jedoch macht sich der Fachkräftemangel
immer stärker bemerkbar. Auch dem AMS fällt es immer schwerer, die gemeldeten offenen Stellen zu besetzen.
„Sehr positiv ist, dass das AMS jetzt einen stärkeren Fokus auf die überregionale Vermittlung setzt,
denn vor allem die westlichen Bundesländer klagen über Fachkräftemangel,“ so Martin Gleitsmann.
Der im AMS-Verwaltungsrat erst kürzlich beschlossene Ausbau des Kombilohns und der Entfernungsbeihilfe für
Personen, die einen weiter entfernten Arbeitsplatz antreten, sei daher ein erster guter Schritt, dem zunehmenden
regionalen Missmatch am Arbeitsmarkt entgegenzutreten. Es ist geplant, dass diese neuen Maßnahmen rechtzeitig
zur Wintersaison 2017/18 zur Verfügung stehen. Gleitsmann: „Es darf nicht sein, dass Betriebe in manchen Regionen
Aufträge ablehnen müssen, weil sie nicht ausreichend Personal finden, und im Osten Österreichs nach
wie vor Rekordarbeitslosigkeit herrscht.“
Trotz der sinkenden Arbeitslosigkeit steigt die Zahl der langzeitarbeitslosen Personen im Vorjahresvergleich weiterhin
an (+6,7%). „Die strukturelle Arbeitslosigkeit ist Österreichs größtes Problem am Arbeitsmarkt.
Da sind dringend Gegenmaßnahmen notwendig“, so Gleitsmann. Trotz der im internationalen Vergleich hohen Ausgaben
in der Arbeitsmarktpolitik steigt die Zahl der Notstandshilfebezieher in Österreich stetig an. Aus Sicht der
Wirtschaft braucht es daher neue Wege in der Arbeitsmarktpolitik. „Andere Länder wie etwa Deutschland zeigen
vor, wie mit den richtigen Schritten und einem effizienten Mitteleinsatz exzellente Ergebnisse zu erzielen sind,
so Gleitsmann abschließend.
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