LR Benger: Bedeutende Aufwertung des Gironcoli-Nachlasses: „Figur mit ovalförmigen Hängeteilen“
wird parallel zur Kunstmesse FIAC in Paris im Herbst ausgestellt
Paris/Klagenfurt (lpd) - „Es ist eine Ehre und es ist eine beachtliche Aufwertung des Gironcoli-Kunstwerkes,
das seit 2013 im Park der Landesregierung steht. Die Skulptur wurde als Leihgabe von der international renommierten
Pariser Galerie Natalie Seroussi angefragt“, berichtete Kulturlandesrat Christian Benger am 14.08.
Die Skulptur s-62 „Figur mit ovalförmigen Hängeteilen“ wird parallel zur Pariser Kunstmesse FIAC im Herbst
2017 bis Jänner 2018 im Skulpturenpark der Galerie Seroussi in einer Ausstellung zu Gironcoli zu sehen sein.
Bettina Busse, Girocoli-Spezialistin, hat diese Möglichkeit vermittelt.
„Die Präsentation der Skulptur in diesem Rahmen, bringt auch ein großes Renommee für das Museum
Moderner Kunst Kärnten mit sich, das selbstverständlich in diesem Zusammenhang als Leihgeber genannt
wird“, so Benger. Mit dieser Leihgabe werde auch die wertschätzende Betreuung und Förderung des Nachlasses
des bedeutenden Kärntner Künstlers gewürdigt.
Die Skulptur wird Anfang September nach Paris transportiert und aus diesem Grund für etwa fünf Monate
nicht an ihrem angestammten Platz im Park der Landesregierung stehen.
Bruno Gironcoli begann nach einer Goldschmiedelehre in Innsbruck Ende der fünfziger Jahre mit dem Studium
der Malerei an der Akademie für angewandte Kunst in Wien bei Prof. Eduard Bäumer. Der wichtigste künstlerische
Impuls geht von den Arbeiten Alberto Giacomettis aus, die Bruno Gironcoli 1960/1961 gegen Ende seines Paris-Aufenthaltes
für sich entdeckte. Beeinflusst von Giacometti setzte sich der Künstler in den frühen sechziger
Jahren intensiv mit den Darstellungsmöglichkeiten der menschlichen Figur auseinander. Durch die Beschäftigung
mit dem Wiener Aktionismus, Performance und Happening und seiner Suche nach einer Darstellungsform der Wirklichkeit
zeichnete sich Ende der sechziger Jahre eine starke Veränderung seines Skulpturenbegriffs ab. Bruno Gironcoli
verwendete in seinen Arbeiten Dinge des alltäglichen Lebens. Er fügte im Raum ausgebreitete Objektarrangements
zusammen und schaffte so Environments aus Gegenständen, die ihrer konventionellen Funktion enthoben zu vollkommen
neuen künstlerischen Bedeutungsträgern wurden.
1977 übernahm Bruno Gironcoli die Leitung der Bildhauerschule an der Akademie der bildenden Künste in
Wien und wurde damit Nachfolger Fritz Wotrubas. 2010 verstarb der Künstler 73-jährig in der Rudolfstiftung
in Wien.
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