Ergebnisse des Fachkräftemonitors Tirol in der Region Osttirol
Innsbruck (lk) - Rückläufige Lehrlingszahlen, ein sich abzeichnender Fachkräftemangel und
ein herausfordernder Arbeitsmarkt – diesen Entwicklungen tritt das Land Tirol aktiv mit Maßnahmen entgegen:
Im Rahmen der Fachkräfteoffensive werden Kräfte gebündelt, die duale Ausbildung gestärkt und
Berufsperspektiven geschaffen. Aktuelle Ergebnisse des Fachkräftemonitors Tirol (FKM) heben die Wichtigkeit
dieser Landesinitiative hervor.
Fachkräfte haben Zukunft in Tirol
Entgegen dem Tiroler Trend liegt die Nachfrage nach Fachkräften im Bezirk Lienz aktuell unter dem Angebotspotenzial,
wenngleich es in verschiedenen Fachbereichen bereits immer wieder zu Engpässen kommt: „Die Entwicklung des
Fachkräftebedarfs unterstreicht die Bedeutung der laufenden Fachkräfteoffensive des Landes. Wir brauchen
motivierte und qualifizierte Fachkräfte, denn sie leisten einen maßgeblichen Beitrag für die Wertschöpfung
in unserem Land“, erklärt LH Günther Platter und verweist auf die aktuellen Ergebnisse und Prognosen
des FKM Tirol. Arbeitslandesrat Johannes Tratter ergänzt dazu: „Es ist unsere Aufgabe, verstärkt auf
die Chancen und Perspektiven einer Fachausbildung aufmerksam zu machen und vor allem den jungen Menschen zu zeigen,
dass mit einer guten Ausbildung viele Türen offen stehen. Gezielte Maßnahmen zur Vermeidung von künftigen
Engpässen in unterschiedlichen Fachbereichen sind wichtiger denn je.“
Der Arbeitsmarkt in der Region Osttirol bietet derzeit für 17.700 Fachkräfte Arbeitsstellen. Demgegenüber
stehen 17.800 ausgebildete Fachkräfte, das folglich einen Überschuss von 100 Fachkräften bedeutet.
Dadurch zeichnet sich heuer mit Ausnahmen im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen noch kein Fachkräftemangel
ab. „Tirol benötigt qualifizierte Fachkräfte in den unterschiedlichsten Bereichen. Eine gute Ausbildung
bietet zahlreiche Möglichkeiten für die Menschen in unserem Land“, so LR Tratter.
Fachkräftemonitor: Frühzeiterkennung und Prognose
Für das Jahr 2030 prognostiziert der Fachkräftemonitor in der Region Osttirol ein Angebotspotenzial von
rund 15.000 Fachkräften gegenüber einer Nachfrage von etwa 17.400 Fachkräften. Besonders in den
Bereichen Sozialwissenschaften, Wirtschaft, Recht, Ingenieurwesen, Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe werden
zahlreiche Stellen zu besetzen sein. „Die Prognosen gehen insbesondere mit den demografischen Entwicklungen einher,
da der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter sinkt“, erklärt LR Tratter und verweist darauf, dass
sich das Durchschnittsalter aller Fachkräfte in Tirol von 39 Jahre im Jahr 2017 auf 43 Jahre im Jahr 2030
steigern wird.
„Der FKM hat sich bereits jetzt als ein hervorragendes Instrument zur Erkennung von regionalen Entwicklungen etabliert.
Das evaluierte Datenmaterial wird von uns diskutiert und die Ergebnisse bei künftigen Schritten berücksichtigt.
Damit gibt uns der Fachkräftemonitor die Möglichkeit, frühzeitig auf Veränderungen am Arbeitsmarkt
zu reagieren“, betont LH Platter abschließend.
Über den Fachkräftemonitor Tirol
Der Fachkräftemonitor als Teil der Fachkräfteoffensive der Tiroler Landesregierung wurde 2016 von Land
Tirol und Arbeitsmarktservice Tirol mit Unterstützung der Wirtschaftskammer entwickelt. Durch laufende Weiterentwicklungen
und Systemverbesserungen werden die Ergebnisse stets aussagekräftiger: So bezieht der FKM seit Juli 2017 beispielsweise
auch Merkmale wie das Durchschnittsalter der Beschäftigten oder die Frauenquote in den dargestellten beruflichen
Tätigkeitsfeldern unter Einbeziehung aller Branchen und Regionen beim Angebotspotenzial der Fachkräfte
ein.
In der Praxis wird der FKM vom WifOR Wirtschaftsforschungsinstitut umgesetzt und steht unter http://www.fkm-tirol.at zur Verfügung.
|