So viele Bürgermeisterinnen wie noch nie nutzten das zweitägige Treffen zum Austausch
und der Besichtigung der Vorarlberger Vorzeigebeispiele.
Alberschwende/Wien (gemeindebund) - Über ein Drittel aller 158 Ortschefinnen waren beim österreichweiten
Bürgermeisterinnentreffen und verbrachten am 7. und 8. August im Bregenzerwald in Vorarlberg. Damit folgten
so viele Ortschefinnen wie noch nie der Einladung des Österreichischen Gemeindebundes und der heurigen Mitorganisatorin
Angelika Schwarzmann, Bürgermeisterin in Alberschwende.
Zu den Veranstaltungsorten, dem Werkraumhaus in Andelsbuch, einer einzigartigen Kooperation der unterschiedlichsten
Handwerker, der Gemeinde Alberschwende, den Bushüsle in der 2.300-Einwohner-Gemeinde Krumbach, die von internationalen
Architekten gestaltet wurden, dem Workshop mit Lisa Stadler vom Online-Standard zu Social Media auf der Panoramahöhe
Baumgarten in Bezau und den Bregenzer Festspielen reisten die Teilnehmerinnen nicht mit dem Auto, sondern mit dem
Bus. Sie nutzen damit ein einzigartiges Öffi-Angebot, das in dieser Breite seinesgleichen in Österreich
sucht. Der Landbus Bregenzerwald fährt in fast alle Gemeinden des Bregenzerwaldes im Halb- bis Stundentakt
und ist für jene Gäste, die mindestens drei Nächte bleiben, kostenlos. Für Einheimische gibt
es mit der 365-Euro-Jahreskarte für ganz Vorarlberg ein sehr günstiges Öffi-Angebot.
Die zwei Tage dienten vor allem dem Austausch. So wurden Probleme und Herausforderungen in der eigenen Gemeinde
mit den Kolleginnen aus den anderen Bundesländern besprochen. Die Lösungen aus anderen Gemeinden gaben
wiederum Anregungen für die eigene Arbeit. Das Besondere: Die Parteizugehörigkeit ist hier nebensächlich.
Es geht um den Menschen und die Sache. Über alle Parteien hinweg kämpfen die Bürgermeisterinnen
vor allem mit der Überregulierung und der daraus entstehenden Aufgabenlast bzw. der Haftungsverantwortung.
Immer öfter werden Bürgermeister/innen in politischen Streitigkeiten angezeigt. Auch wenn diese meist
nicht vor dem Richter enden, kosten diese enorm viel Kraft.
Der Forderung nach einer besseren Vertretung der Bürgermeisterinnen in den obersten Gremien des Gemeindebundes
zeigte sich Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl, der die Bürgermeisterinnen beim traditionellen Abendessen
auf Einladung des Gemeindebundes besuchte, aufgeschlossen: „Auch mir liegt es am Herzen, dass der Gemeindebund
in seinen Organen nicht nur männlich besetzt ist.“
Beim Treffen waren mehr als 60 Bürgermeisterinnen aus allen Bundesländern aus Gemeinden wie „A“ wie Altmünster
mit Österreichs jüngster Ortschefin Elisabeth Feichtinger bis „W“ wie Wolfsegg am Hausruck mit Bürgermeisterin
Barbara Schwarz vertreten. Auch Innsbrucks Stadtchefin Christine Oppitz-Plörer ließ es sich nicht nehmen,
zum Treffen zu erscheinen.
Derzeit bekleiden Frauen rund 7,5 Prozent aller 2.100 kommunalen Spitzenpositionen.
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