Innovative Anwendungsgebiete der Mikroelektronik
 beim Silicon Alps Sommerfest präsentiert

 

erstellt am
11. 08. 17
13:00 MEZ

LHStv.in Schaunig: Wissenschaft und Forschung kooperieren mit innovativen Unternehmen, um Kompetenzen zu bündeln und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern
Klagenfurt (lpd) - „Langzeitige, gezielte und strategisch geplante Kooperationen der Silicon Alps Partner garantieren innovative Produkte, erfolgreiche Unternehmen und eine Erhöhung der Standortattraktivität. Kärnten und die Steiermark sind bereits österreichweit Vorreiter im Bereich der Mikroelektronik – durch die Zusammenführung und den Austausch von Kompetenzen, agieren wir auch international auf einem wettbewerbsfähigen Niveau“, erläuterte Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig den Hintergrund der am 10.08. stattgefunden Silicon Alps Veranstaltung im Schloss Maria Loretto.

Der Silicon Alps Cluster Südösterreich, zusammengesetzt aus Akteuren der Wirtschaft, der Wissenschaft und öffentlicher Hand, umfasst über 70 branchenspezifische Unternehmen wie Infineon, NXP, Intel, AT&S, CISC Semiconductor, Lam Research, AVL, TDK oder Ortner Reinraumtechnik. Zu den Projektpartnern aus der Wissenschaft zählen unter anderem die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, die Fachhochschule Kärnten, das Carinthian Tech Research (CTR), die Joanneum Research und die TU Graz. Ein Schwerpunkt des Silicon Alps Clusters ist der Austausch und die Vernetzung von Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Forschung, Industrie und öffentlicher Hand mit Unternehmen aus der Mikroelektronikbranche. Um die Kernthemen und Projekte des Clusters erfolgreich zu kommunizieren, wurden verschiedene Veranstaltungsformate initiiert, die intensive Netzwerkarbeit und den persönlichen Austausch zwischen den Partnern ermöglichen. Bei zum Beispiel SPOTLIGHT Veranstaltungen oder Events werden Innovationen, Unternehmen oder deren Produkte in den Vordergrund gestellt und im Rahmen von Impulsvorträgen präsentiert.

Im Fokus der gestern stattgefundenen SPOTLIGHT-Veranstaltung standen RFID Innovationen und Anwendungsmöglichkeiten. Die Radio Frequency Identification ist ein Identifikationsverfahren zum automatischen und berührungslosen Identifizieren und Lokalisieren von Objekten und Lebewesen, welches in den letzten Jahren eine große Verbreitung in zahlreichen Anwendungsgebieten gefunden hat und mit der es möglich ist, ein System zu betreiben, das die benötigte Energie nicht aus einer externen Quelle, wie beispielsweise einer Batterie, sondern aus einer elektro-magnetischen Welle generiert.

So erläuterte Helmut Wöllik von der Fachhochschule Kärnten den Einsatz von RFID-Technologie im Motorsport bei Oldtimerrallyes. Zusammen mit Studentinnen und Studenten der FH Kärnten führte er verschiedene erfolgreiche Zeitabnahmen bei entsprechenden Rennevents durch und zeigte einen bereits bestehenden, aber für die Zukunft noch ausbaufähigen Anwendungsbereich von RFID-Technologie auf. Heimo Müller vom Carinthian Tech Research präsentierte die Verwendung von RFID-Technologie in „rauer Umgebung“ wie Schlackengruben und der Metall verarbeitenden Industrie im Allgemeinen. Hohe Temperaturen, starke Belastungen für das Material – die Tests und Anwendungen verliefen erfolgreich – die Umsetzung ist noch nicht für jedes Unternehmen rentabel. Wie effizient RFID-Technologie sein kann, führte als letzte Vortragende Anja Van Bocxlaer aus. Die Chefredakteurin des Magazins „RFID im Blick“ mit Sitz in Lüneburg veranschaulichte anhand von zahlreichen Beispielen aus der Privatwirtschaft, der Industrie und dem Gesundheitswesen erfolgreiche RFID-Technologie aus der Praxis. Ob Lagerführung, Kundenservice oder Medikamentenausgabe – in jedem der vorgestellten Themen führte der Einsatz von RFID-Elementen zu erhöhter Produktivität und Kostensenkungen.

Das an die Vorträge anschließende Sommerfest wurde von Leopold Neuhold vom Institut für Ethik und Gesellschaftslehre von der Karl-Franzens Universität Graz eröffnet. Neuhold erinnerte auf unterhaltsame Art daran, dass bei aller Technologiebegeisterung nicht nur das „Machbare“, sondern auch das „Sinnvolle“ im Auge behalten und hinterfragt werden soll.

Ein Argument, dass auch bei LHStv.in Schaunig ein offenes Ohr fand. „Fortschritt bedeutet nicht nur technologischen, sondern auch sozialen und gesellschaftlichen Fortschritt. Das Land Kärnten steht zu hundert Prozent hinter Silicon Alps, beziehungsweise der bundesweiten Kooperation Silicon Austria – warum ist ganz einfach erklärt: Jobs, Ausbildung und Infrastruktur. Wir investieren nicht in neue Technologien, wir investieren in die Menschen, die Unternehmen und Einrichtungen, die hinter diesen Innovationen stehen. Mit der Standortentwicklung Kärntens zum Hotspot für Mikroelektronik schaffen wir Arbeitsplätze, unterstützen Gründerinnen und Gründer und halten das hohe Niveau unsere Forschungs- und Wissenschaftskompetenz.“

Abschließend bedankte sich Günther Lackner, Managing Director von Silicon Alps, bei den Anwesenden, die sich trotz der Temperaturen, trotz Urlaubszeit und trotz des verlockenden Ausblicks auf den Wörthersee, die Zeit für Innovation und Netzwerkpflege genommen haben.

 

 

 

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