NÖ Regionalbahn-Strecken müssen für die Zukunft gesichert werden – Land NÖ
bekennt sich zu Verkehrsdienstbestellungen
St. Pölten (nlk) - „Mit der Einführung des Taktfahrplanes – auch auf unseren Regionalbahn-Strecken
– konnten wir massive Fahrgastzuwächse verzeichnen: teilweise bis zu 20 Prozent Plus – zum Beispiel auf der
Kamptalbahn von Horn nach Krems und St. Pölten. Damit wir diese Erfolgsgeschichte weiter schreiben können,
müssen die Regionalbahnen wieder ertüchtigt werden. Für uns als Land Niederösterreich ist jedenfalls
klar: Wir werden auch künftig entsprechende Verkehrsdienstbestellungen auf den Regionalbahnen tätigen,
damit die Pendlerinnen und Pendler gut von A nach B kommen. Und gerade weil die Regionalbahnen die Zubringer für
die Hochleistungsstrecken sind, ist klar, dass sie das Rückgrat für den Öffentlichen Verkehr darstellen.
Ohne Regionalbahn gibt es auch keine Hochleistungsstrecke“, ist sich Verkehrs-Landesrat Karl Wilfing sicher.
Abseits der Haupt-Bahnachsen Südbahn und Westbahn und einem starken S-Bahnsystem rund um die Bundeshauptstadt
tragen die Regionalbahnen die Hauptlast des öffentlichen Verkehrs. Tausende Schülerinnen und Schüler
sowie Pendlerinnen und Pendler verlassen sich täglich auf die Leistungen der niederösterreichischen Regionalbahnen.
Aber auch für Ausflüge und Tourismus sind die Mariazellerbahn, die Kamptalbahn, die Puchbergerbahn und
Co starke Erfolgsfaktoren für den Lebensstandort Niederösterreich. „Wem eine umweltfreundliche Mobilität
für die Menschen im Niederösterreich am Herzen liegt, setzt auf Ausbau und Ertüchtigung der regionalen
Bahn-Angebote: Denn gemeinsam mit der starken Regionalbusflotte des VOR sind unsere niederösterreichischen
Regionalbahnen die Zukunft einer sicheren, umweltfreundlichen Mobilität“, so Wilfing.
Tatsächlich stehen für die Regionalbahnen Niederösterreichs in den nächsten Jahren Modernisierungsschritte
an, sollen sie modernen Anforderungen in punkto Komfort, Sicherheit, Fahrzeiten und Barrierefreiheit entsprechen.
Die von der NÖVOG betriebene Mariazellerbahn wurde bereits umfangreich modernisiert und ist nunmehr für
die Zukunft gerüstet, einige ÖBB-Bahnen brauchen laut Experten jedoch dringend ein „großes Service“
– etwa barrierefreie Bahnsteige oder neue Gleis und Weichenanlagen, die höhere Geschwindigkeiten erlauben.
„Das muss jetzt rasch angegangen werden. Niederösterreich ist hier bereit, mit dem Bund an einem Strang zu
ziehen, um für unsere Niederösterreicher auch in Zukunft verlässliche, komfortable und sichere Regionalbahnen
bieten zu können“, so Wilfing.
Überblick Regionalbahnen in Niederösterreich:
Traisentalbahn (St. Pölten – Traisen – Hainfeld/ Schrambach): 30 Minuten-Takt morgens von Schrambach
und Hainfeld nach St. Pölten; täglicher Stundentakt zwischen St. Pölten und Traisen; Im Zuge des
Taktfahrplans verzeichnet die Strecke Zuwächse bis zu 20 Prozent in den vergangenen Jahren; Verknüpfung
mit dem Regionalbusverkehr in Lilienfeld Richtung Türnitz und St. Aegyd am Neuwalde.
Erlauftalbahn (Pöchlarn – Scheibbs): Halb-Stunden-Takt morgens bis St. Pölten ; ganztägiger
Stundentakt; Stundentakt teilweise auch am Wochenende zur idealen Erreichbarkeit der Tourismusregion Ötscherland;
Verknüpfung mit Regionalbusverkehr des VOR in Wieselburg und Scheibbs Richtung Lunz am See und Waidhofen an
der Ybbs.
Kamptalbahn (Sigmundsherberg – Horn – Hadersdorf – Krems/Durchbindung einiger Züge nach St. Pölten:
Anschlüsse in Sigmundsherberg und Hadersdorf am Kamp Richtung Wien via Franz-Josefs-Bahn; ganztägige,
stündliche Verbindungen von/nach St. Pölten mit kurzen Reisezeiten; gemeinsam mit Kremser Bahn Halb-Stunden-Takt
zur Hauptverkehrszeit in Lastrichtung St. Pölten – Krems – Gars; Fahrgaststeigerung bis zu 20 Prozent in den
vergangenen Jahren durch verbessertes Angebot, zusätzliche Züge sowie Durchbindung Kamptal bis St. Pölten;
Verknüpfung mit Regionalbusverkehr in Horn.
Kremser Bahn (Krems – St. Pölten): ganztägiger Stundentakt; zur Hauptreisezeit und im Schülerverkehr
Halb-Stunden-Takt in Lastrichtung; Fahrgaststeigerung bis zu 20 Prozent in den vergangenen Jahren durch verbessertes
Angebot, zusätzliche Züge sowie Durchbindung Kamptal bis St. Pölten.
Rudolfsbahn (Amstetten – Waidhofen/Ybbs – Kleinreifling – Selzthal):
Anschluss bei allen Zügen zu Intercity und Westbahn-Regionalverkehr, sowohl nach Osten (Ybbs, Pöchlarn,
St. Pölten, Wien) als auch Westen (Haag, St. Valentin, Linz): neuer Frühzug seit Dezember 2015 von Waidhofen
(ab 4:30) nach Amstetten (an 4:55); neue Spätverbindung seit Dezember 2015 von Amstetten (ab 21:05) nach Waidhofen
(an 21:30); ganzjährige Wochenendverbindung (Samstage, Sonn- und Feiertage) von Amstetten (ab 08:05) über
Waidhofen und Kleinreifling nach Selzthal (an 10:19) bzw. retour (ab Selzthal 16:44, an Amstetten 18:55) zur touristischen
Erschließung des Ennstals und des Nationalparks Gesäuse; Verknüpfung mit Regionalbusverkehr sowie
Citybahn Waidhofen der NÖVOG in Waidhofen an der Ybbs
Puchbergerbahn (Wr. Neustadt – Puchberg am Schneeberg): Montag bis Freitag ganztags Stundentakt; Einbindung
aller Züge in den Taktknoten Wr. Neustadt und somit Anschlüsse in alle Richtungen (z.B. Wien); im Frühverkehr
30-Minuten-Takt bis Wiener Neustadt; von Ostern bis zum 26. Oktober auch am Wochenende Stundentakt als Zubringer
zur Schneebergbahn; Einsatz barrierefreier Triebwägen der Type Desiro Classic; Fahrgaststeigerung von 15 Prozent
durch verbesserte Anschlüsse in Wr. Neustadt.
Gutensteinerbahn (Gutenstein – Wiener Neustadt): Montag bis Freitag ganztags Stundentakt; Einbindung aller
Züge in den Taktknoten Wr. Neustadt und somit Anschlüsse in alle Richtungen (z.B. Wien); im Frühverkehr
30-Minuten-Takt bis Wiener Neustadt; Einsatz barrierefreier Triebwägen der Type Desiro Classic.
Leobersdorferbahn (Leobersdorf – Weißenbach-Neuhaus): Montag bis Freitag Stundentakt mit einzelnen
Lücken am Vormittag; Verknüpfung mit den Regionalzügen der Südbahnstrecke im Bahnhof Leobersdorf;
im Frühverkehr annähernder 30-Minuten-Takt; Durchbindung einzelner Züge von Leobersdorf weiter nach
Wiener Neustadt.
Aspangbahn/Wechselbahn (Wr. Neustadt – Aspang – Friedberg – Fehring):
dichtes Angebot mit je einer überlagerten REX- und R-Linie zwischen Wr. Neustadt und Aspang; Montag bis Freitag
ganztägiger R-Stundentakt mit allen Halten zwischen Wr. Neustadt und Aspang, im Frühverkehr 30-Minuten-Takt
bis Wr. Neustadt; täglicher, ganztägiger REX-Zweistundentakt mit wenigen Halten zwischen Wr. Neustadt
und Aspang, Weiterführung der Züge über den Wechsel und die Thermenbahn Richtung Friedberg/Hartberg/Fürstenfeld/Fehring/Graz;
zur Hauptverkehrszeit stark verdichtetes REX-Angebot (Halbstundentakt oder Stundentakt, je nach Entfernung von
Wr. Neustadt), Durchbindung einzelner REX-Züge über die Südbahn nach Wien Meidling/Wien Hbf; Einbindung
aller Züge in den Taktknoten Wr. Neustadt mit idealen Anschlüssen Richtung Wien; überwiegender Einsatz
barrierefreier Triebwägen der Type Desiro Classic (zu den Hauptverkehrszeiten sind derzeit auch andere Fahrzeuge
im Einsatz).
Innere Aspangbahn (Wien Hauptbahnhof – Traiskirchen – Felixdorf):
Verkehr Montag bis Freitag zu den Hauptverkehrszeiten im Stundentakt; Durchbindung einiger Züge über
die Südbahn nach Wr. Neustadt; Hauptfokus auf Schul- bzw. Pendelverkehr nach Wien und Wr. Neustadt.
Schweinbarther Kreuz (Obersdorf – Groß Schweinbarth – Gänserndorf // Groß Schweinbarth
– Bad Pirawarth): Montag bis Freitag ganztags Stundentakt zwischen Obersdorf, Groß Schweinbarth und Gänserndorf;
am Wochenende Zweistundentakt zwischen Obersdorf, Groß Schweinbarth und Gänserndorf; zu den Hauptverkehrszeiten
in der Früh und am Nachmittag Halbstundentakt zwischen Obersdorf und Groß Schweinbarth; alle Züge
binden in Obersdorf mit kurzen Umsteigezeiten an die S-Bahn-Linie S2 bzw. Regionalzüge von und nach Wien an;
der Abschnitt Bad Pirawarth – Groß Schweinbarth wird zu den Hauptverkehrszeiten im Halbstunden-bzw. Stundentakt
bedient.
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