PwC Studie: 74 % der Arbeitnehmer weltweit sind bereit, sich vollständig umschulen zu
lassen, um den neuen Anforderungen am Arbeitsmarkt gerecht zu werden
Wien (pwc) - Der demografische und technologische Wandel beinflusst die Arbeitswelt der Zukunft maßgeblich
und stellt dabei Arbeitnehmer quer durch alle Branchen vor neue Herausforderungen. Jedoch sind fast drei Viertel
(74 %) der Beschäftigten weltweit bereit, neue Fertigkeiten zu erlangen oder sich auch vollständig umschulen
zu lassen, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu wahren. Zudem sind sie überwiegend der Ansicht, dass sie
selbst für ihre Fortbildung verantwortlich sind und nicht ihre Arbeitgeber. Dies ist ein Kernergebnis der
aktuellen PwC Studie „Workforce of the future: the competing forces shaping 2030“ bei der weltweit mehr als 10.000
Arbeitnehmer befragt wurden. Dieses Ergebnis bestätigt die Tendenz zum kontinuierlichen, berufsbegleitenden
Lernen, damit Arbeitnehmer mit den Auswirkungen der Technologie auf ihre Tätigkeiten und Arbeitsplätze
Schritt halten können.
Zukünftig weniger stabile und langfristige Arbeitsverhältnisse
In der Studie werden mögliche Arbeitsszenarien für das Jahr 2030 analysiert, um zu ermitteln, wie
konkurrierende Kräfte – einschließlich der Automatisierung – die Arbeitskraft der Zukunft formen. Der
überwiegende Teil der Befragten ist dabei überzeugt, dass Technologie ihre Karrierechancen verbessert
(65 %), wobei jedoch die Arbeitnehmer aus den USA und Indien diesbezüglich zuversichtlicher sind als jene
in Europa. Insgesamt vertreten 73 % der Befragten die Ansicht, dass Technologie niemals die menschliche Intelligenz
ersetzen kann und der überwiegende Teil ist überzeugt, dass menschliche Fähigkeiten immer gefragt
bleiben werden.
„Das lebenslange Lernen setzt sich in der Erwebsbevölkerung zunehmend und altersunabhängig durch. Den
Umfrageergebnissen zufolge glauben 60 % der Befragten, dass nur wenige Personen in der Zukunft stabile, langfristige
Arbeitsverhältnisse haben werden“, sagt Bianca Flaschner, Leader Human Resource Management, People and Organisation
bei PwC Österreich. „Während in der Vergangenheit Qualifikationen für das gesamte Berufsleben erworben
wurden, findet heute ein Umdenkprozess statt. Arbeitnehmer sind zunehmen bereit, alle paar Jahre neue Fertigkeiten
zu erwerben, kombiniert mit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung ihrer persönlichen Fähigkeiten,
beispielsweise Führungskompetenzen.“
Automatisierung gilt weiterhin als Bedrohung für Arbeitsplätze
Obwohl die Umfrageteilnehmer den Einfluss der Technologie positiv bewerteten – 37 % der Befragten sehen der
zukünftigen Arbeitswelt mit Begeisterung entgegen –, besteht jedoch noch immer Besorgnis darüber, dass
die Automatisierung negative Auswirkungen auf die Beschäftigung haben könnte. So fürchten insgesamt
37 % der Befragten, dass ihr Arbeitsplatz durch die Automatisierung gefährdet ist, im Vergleich zu nur 33
% im Jahr 2014. Mehr als die Hälfte (56 %) vertritt darüber hinaus die Meinung, dass die Regierungen
entsprechende Maßnahmen ergreifen sollten, um Arbeitsplätze vor der Automatisierung zu schützen.
„Angst bremst die Zuversicht und die Bereitschaft zur Innovation. Arbeitgeber müssen ihre Mitarbeiter in die
Technologiedebatte einbeziehen. Nur so können diese verstehen, welche Auswirkungen die Technologie auf ihre
Arbeitsplätze in der Zukunft haben kann, sich darauf vorbereiten und sich bei Bedarf fortbilden. Unternehmen
dürfen diese bevorstehenden Änderungen nicht unterschätzen“, so Bianca Flaschner.
Künstliche Intelligenz verbessert Arbeitskräfteplanung
Konkret präsentiert die Studie auch vier potentielle Arbeitswelten für das Jahr 2030: Damit sollen
die möglichen Ergebnisse veranschaulicht werden, die sich innerhalb der kommenden zehn Jahre aufgrund der
Auswirkungen von Megatrends, künstlicher Intelligenz, Automatisierung und maschinellem Lernen entwickeln können.
Hierbei wird prognostiziert, wie sich die Arbeitskräfte in jedem dieser Teilbereiche anpassen, aber auch,
in welchem Umfang die Technologie die Funktion jeder dieser Welten beeinflussen wird.
Bianca Flaschner: „Die Studie umreißt vier verschiedene Szenarien, von denen jedes einzelne die uns vertraute
Arbeitsweise stark verändern wird. Niemand kann heute mit Gewissheit sagen, wie die Welt im Jahr 2030 aussieht,
aber die wahrscheinlichen Aspekte dieser vier Bereiche werden auf gewisse Weise und in absehbarer Zeit Wirkung
zeigen. So werden maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz beispielsweise dazu beitragen, die Arbeitskräfteplanung
in der Zukunft erheblich zu verbessern. Wir dürfen jedoch nicht untätig warten, bis die Zukunft der Arbeitswelt
Gegenwart ist. Unternehmen und Beschäftigte, die potenzielle Zukunftsszenarien und deren Auswirkungen nicht
unterschätzen, sondern verstehen sowie vorausschauend planen, haben die größten Erfolgschancen.“
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