Exportländer im Vergleich – wo die
 Zahlung am häufigsten ausbleibt

 

erstellt am
08. 08. 17
13:00 MEZ

USA Handelspolitik und internationale Sanktionen zeigen Auswirkungen auf Unternehmen in Kanada und Russland.
Wien (acredia) - Acredia veröffentlicht für das zweite Quartal 2017 die Top 10 Exportländer mit den höchsten Zahlungsverzügen gegenüber ihren Versicherungsnehmern. Verglichen wurden die Zahlen zum Ende des zweiten Quartals mit jenen des ersten Quartals 2017.

  • Russland: internationale Sanktionen und zu geringer Ölpreis schwächen weiterhin die Wirtschaft
  • Kanada: neu unter Top 10, Handelspolitik der USA zeigt erste negative Auswirkungen
  • Vereinigte Arabische Emirate und China: Verzugsanstiege nicht besorgniserregend

„Zahlungsverzüge sind für die österreichische Wirtschaft ein wichtiger Indikator. Denn genau in den betroffenen Ländern werden erfahrungsgemäß künftig auch die Zahlungsausfälle steigen", erklärt Karolina Offterdinger, Mitglied des Vorstandes von Acredia Versicherung AG, Österreichs marktführende Kreditversicherung. Aktuell würden Versicherungsnehmer der OeKB Versicherung – eine Marke der Acredia – besonders die globalen protektionistischen Maßnahmen spüren. "Nicht nur die Weltwirtschaft leidet unter den internationalen Sanktionen, sie stellen auch unsere Exporteure und deren Abnehmer vor große Herausforderungen", bemerkt Offterdinger.

Russland: Sanktionen und schwieriges Geschäftsklima führen zu Zahlungsverzügen
„Die Zahlungsverzüge bei unseren nach Russland liefernden Versicherungsnehmern sind im vergangenen Quartal sprunghaft angestiegen“, stellt Offterdinger fest. "Österreichs Exporteure haben treue Abnehmer. Aber die russische Wirtschaft befindet sich noch immer in einer Talsohle und so warten die Lieferanten zunehmend auf ihr Geld." Die Ursachen dafür sieht die Kreditversicherung vor allem in den internationalen Sanktionen, im zu niedrigen Ölpreis und in der Abwertung des Rubels.

Die geltenden Wirtschafts- und Finanzsanktionen der EU gegenüber Russland wurden vom EU-Rat bis Ende Jänner 2018 verlängert und die EU-Krim-Sanktionen – konkret Export- und Investitionsverbote – bis Ende Juni 2018. Außerdem hat der US-Senat zuletzt ein Gesetzespaket verabschiedet, das eine Ausweitung der Sanktionen gegen Russland vorsieht. Davon werden nach derzeitiger Expertenmeinung auch europäische Unternehmen betroffen sein.

Kanada: aufkommende Unsicherheit über Handelspolitik der USA, Ausblick dennoch positiv
Kanada ist erstmals auf der Liste jener Länder zu finden, aus denen Zahlungen an österreichische Unternehmen am häufigsten ausbleiben. Für Offterdinger spiegelt dies die aktuell unberechenbare Handelspolitik mit dem wichtigsten Wirtschaftspartner USA wider, sieht aber insgesamt eine positive Tendenz: "Auch wenn die derzeitige Unsicherheit zu einem Aufschub mancher Investitionsentscheidungen führt, bietet Kanada zukünftig verstärkte Chancen für österreichische Exporteure, besonders für jene aus der Fahrzeug- und Maschinenbranche." Denn der amerikanische Protektionismus und damit die Unsicherheit über das nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) stärken insgesamt den Handel zwischen der EU und Kanada.

Vereinigte Arabische Emirate: Ölpreisentwicklung hemmt wirtschaftliches Wachstum
Das Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) hat sich durch den anhaltend niedrigen Ölpreis verlangsamt, das Investitionsklima hat sich insgesamt eingetrübt. Darunter leide laut Offterdinger derzeit auch die Zahlungsmoral der Abnehmer in den VAE und sie rät daher den Exporteuren, Außenstände gut im Auge zu behalten.

China: mit den versicherten Forderungen steigen auch Zahlungsverzüge
Die heimischen Qualitätsprodukte finden regen Absatz am – nach wie vor chancenreichen – chinesischen Markt. Daher sind mit dem gestiegenen Obligo im vergangenen Jahr ebenso die Zahlungsverzüge angewachsen. Schäden aus Zahlungsausfällen sind im Vergleich zum März 2017 gesunken – laut Acredia eine insgesamt erfreuliche Entwicklung für die österreichischen Exporteure.

Über die ACREDIA Gruppe
ACREDIA ist mit einem Marktanteil von 54 % Österreichs führende Kreditversicherung und schützt als solche offene Forderungen im In- und Ausland. ACREDIA steht im Eigentum einer Managementholding – 49 % hält die Euler Hermes AG, Hamburg und 51 % hält die Oesterreichische Kontrollbank AG, Wien. ACREDIA vereint unter einem Dach die beiden unabhängigen Marken OeKB Versicherung und PRISMA Die Kreditversicherung, mit einem Gesamtobligo von 28,9 Mrd. Euro. Der Umsatz der ACREDIA Gruppe beträgt insgesamt 87 Mio.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.acredia.at

 

 

 

 

 

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