Wien (impulstanz) - Die 34. Ausgabe von ImPulsTanz neigt sich dem großen Finale zu. Noch bis 13. August
feiert das Festival in weltweit einzigartiger Dichte und Diversität die Universalität und Offenheit des
Tanzes. Und das alles in der Mitte Europas. Wien bewegt sich, wird selbst zur Bewegung. Sei es im Theater – wo
Dada Masilo in Giselle die Ahnengeister anruft oder der extravagante Ivo Dimchev sein Album präsentiert. Sei
es auf der Leinwand, wo Anne Teresa De Keersmaekers Schlüsselwerk Rosas danst Rosas von Thierry De Mey zu
bestaunen ist oder im bzw. am Museum, wo Doris Uhlich den Gipfel der Secession erklimmt! Mehr Bewegung steckt nur
noch in den Boxhandschuhen von Florentina Holzinger und Dirk Stermann, den beiden Hosts der Prix Jardin d’Europe
Award Ceremony.
Nach drei restlos ausverkauften Vorstellungen von Swan Lake zeigt ImPulsTanz jetzt die jüngste Produktion
der südafrikanischen Senkrechtstarterin Dada Masilo im Volkstheater: Giselle wird neben den regulären
Spielterminen am 09. und 11. August ob der großen Nachfrage an einem zusätzlichen Abend am 10. August
gespielt. Drei weitere Chancen also, ein klassisches Ballett in einer zeitgenössischen Variation zu sehen,
die mitreißender und erfrischender nicht sein könnte. Ein weiteres Highlight der Woche ist neben Ivo
Dimchevs Music Album Release samt extravaganter Performance mit vier Tänzer_innen und zwei Musiker_innen (13.
August, 22:00 Uhr), Takao Kawaguchis Hommage an den großen Butoh-Meister Kazuo Ohno – zu sehen am 10. und
12. August im Odeon. Zur Performance ist auch noch die Ausstellung Homage to Kazuo Ohno im Odeon geöffnet
und frei zugänglich!
Stichwort Ausstellung: Jan Fabre: STIGMATA – Actions & Performances 1976–2016 läuft noch bis 27. August
im Leopold Museum. Am 10. und 13. August beschließen Oleg Soulimenko, Alfredo Barsuglia und Jasmin Hoffer
mit viel Humor und Raffinesse das Performanceprogramm im Leopold Museum. Am anderen Ende des MuseumsQuartiers läuft
am 08. und 10. August im mumok kino Thierry De Meys Film von Anne Teresa De Keersmaekers Meisterwerk Rosas danst
Rosas, das übrigens ab 17. Oktober als ImPulsTanz Special im Odeon zu erleben sein wird. Und die Berliner
Tänzerin-Choreografin Maria F. Scaroni spricht in dem von Philipp Gehmacher entwickelten Format walk+talk
am 09. und 12. August im mumok über und in Bewegung. Aber nicht nur in den Museen wird getanzt, sondern auch
rundherum. Genauer gesagt am Baugerüst der Wiener Secession, das Doris Uhlich mit ihren Tänzer_innen
zum Beben bringt. Am 10. und 13. August bei freiem Eintritt!
Promis und spitzen Humor ... das bieten in dieser Woche die Österreicher_innen Navaridas & Deutinger,
LizArt Productions & toxic dreams. Erstere beschäftigen sich in ihrer Trilogie mit der Rhetorik von Ikonen
und nehmen in Pontifex – zum letzten Mal am 09. August im Kasino am Schwarzenbergplatz – Papst Franziskus ins Visier.
Auch bei LizArt Productions & toxic dreams steht eine Ikone im Zentrum – der Star-Physiker Stephen Hawking,
für dessen Rolle sie ein Casting mit Darsteller_innen mit und ohne Behinderungen abhalten. Zum Schreien komisch!
Am 09. und 11. August im Schauspielhaus.
Die Workshops enden leider diesen Freitag, den 11. August. Aber keine Sorge, eine weitere Chance zum Selbertanzen
hat ImPulsTanz 2017 noch auf Lager: Die danceWEB-Party am 11. August ab 22:00 Uhr im Kasino am Schwarzenbergplatz.
Für die Musik sorgen Yasmo & die Klangkantine, Patrick Pulsinger, Archie Burnett & Brahms „Bravo“
LaFortune.
Der kommende Samstag, der 12. August, hält einen Performance-Marathon im Workshopzentrum Arsenal bereit. Um
14:00 Uhr beginnt The Kamshet Project von Bollywood-Star Terence Lewis, der zuletzt 2011 das MuseumsQuartier zum
Tanzen brachte. Ab 16:00 Uhr zeigen dann die Workshop-Teilnehmer_innen in den «expressions'17», was
sie in den letzten vier Wochen gelernt haben – Eintritt frei! Um 18:00 Uhr lässt es dann die HipHop-Crew Hungry
Sharks krachen. Und den Tag beschließt um 20:00 Uhr Ismael Ivo & Grupo Biblioteca do Corpo mit einem
Plädoyer für mehr Achtsamkeit gegenüber unserer Umwelt.
Auch heuer werden wieder zwei Preise an die Künstler_innen der [8:tension] Young Choreographers’ Series verliehen:
Der Casinos Austria Prix Jardin d’Europe für die beste Performance und der FM4 Fan Award – der Publikumspreis,
für den eigens Clips angefertigt wurden. Die festliche Gala am letzten Festivalsonntag, dem 13. August, im
Kasino am Schwarzenbergplatz wird moderiert von der kampflustigen Performerin Florentina Holzinger und dem launigsten
ImPulsTanz-Fan der Stadt – Dirk Stermann. Eintritt frei mit Zählkarte!
Seit 01. August arbeitet Peter Stamer gemeinsam mit zehn weiteren Künstler_innen an einem Imaginary Performance
House im ehemaligen Post- und Telegraphenamt in der Zollergasse 31, dessen Türen sie am 08. August von 15:00
bis 18:00 für das Publikum öffnen. Im Anschluss daran findet ebendort die Buchpräsentation von How
to Collaborate? Questioning Togetherness in the Performing Arts statt – mit Beiträgen von Silke Bake, Peter
Stamer, Christine Standfest und vielen mehr. Eintritt frei! Ebenfalls im ehemaligen Post- und Telegraphenamt startet
am Freitagabend das Symposium Crisis? What Crisis?! zum Thema Dance & Aesthetics, Dance & Labour, Dance
& Politics. Unter den zahlreichen Gästen finden sich u. a. Eisa Jocson, Mårten Spångberg,
Astrid Kaminski und Gerald Raunig.
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