Eröffnung des Europäischen Forum Alpbach im Rahmen der Tiroltage
Trient/Bozen/Innsbruck (lk) - Gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus Südtirol und dem Trentino, Arno
Komptascher und Ugo Rossi, eröffnete LH Günther Platter am 20.08. das Europäische Forum Alpbach
im Rahmen der Tiroltage: „Das heurige Thema Konflikt und Kooperation passt genau zur aktuellen Flüchtlingsfrage.
Nicht konfliktfrei, aber mit konstruktiver Konfliktkultur haben wir in unserer Euregio zu einer Einigkeit gefunden,
die ein Chaos am Brenner verhindert.“
LH Arno Kompatscher bestätigte: „Für die Herausforderung der Kooperation in der Frage der Migration finden
wir gemeinsame Antworten.“ LH Ugo Rossi zollte dem Europäischen Forum Alpbach großes Lob: „Für
unsere Arbeit als PolitikerInnen ist dieses Forum wichtig, um das Leben in unseren Regionen weiterentwickeln zu
können. So kümmern wir uns gemeinsam um die Zukunft der Euregio.“
Forumspräsident Franz Fischler sieht sich bestätigt: „Wir leben in einer Zeit der Umbrüche. Mit
dem Thema Konflikt und Kooperation haben wir mitten ins Schwarze getroffen. Alpbach steht für eine offene
Gesellschaft, Toleranz sowie Kooperation. Heuer kommen 5.000 TeilnehmerInnen aus 100 Staaten der ganzen Welt zu
200 Veranstaltungen.“
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Die Grenze der Belastbarkeit für Mensch, Natur und Infrastruktur ist erreicht!
Konkret umsetzbare und europarechtlich geprüfte Maßnahmen um dem steigenden Schwerverkehrsaufkommen
in Tirol Herr zu werden, kündigte LH Günther Platter gemeinsam mit Kompatscher und Rossi, an. „Wir können
nicht bis zur Fertigstellung des Brenner Basistunnels in fast zehn Jahren warten. Der letzte Mikrozensus der Statistik
Austria sagt zwar, dass wir in Tirol die höchste Lebensqualität von ganz Österreich haben. Als stärkste
Belastung sieht aber die Tiroler Bevölkerung das steigende Verkehrsaufkommen. Wir haben also kurz- und mittelfristige
Maßnahmen zu verwirklichen, um den nicht mehr zumutbaren Güterverkehr endlich in den Griff zu bekommen.“
Nach der heutigen Diskussion in Alpbach mit MobilitätsexpertInnen der sogenannten Euregio-Labs sind sich die
Landeshauptleute einig, dass noch heuer ein Verkehrsgipfel der drei Länder stattfindet. Unter Beiziehung von
ExpertInnen aus allen drei Bundesländern und des Europarechtsexperten Walter Obwexer werden europarechtskonforme
Regelungen bis zu einem gemeinsamen Euregio-Verkehrsgipfel im Spätherbst erarbeitet. „Es sollen kurzfristig
Lkw-Blockabfertigungen stattfinden, wenn Tage mit starkem Reiseverkehr oder bestimmte Stoßzeiten dies erforderlich
machen“, nennt LH Platter eine konkrete kurzfristige Maßnahme.
Obergrenze für Lkw-Transitfahren wird errechnet
In Tirol wird im Herbst 2017 und Frühjahr 2018 genau ermittelt, wieviel Schwerverkehr durch das Land rollt.
„Danach werden unsere ExpertInnen berechnen, wieviel Lkw unsere Straßen aushalten, um die Grundversorgung
in Tirol und gleichzeitig die Verkehrssicherheit gewährleisten zu können. Daraus wird eine Transit-Obergrenze
für Tirol errechnet, die nicht überschritten werden darf. Nach meinem persönlichen Empfinden erreichen
wir schon jetzt diese Obergrenze beinahe täglich. Ziel ist es, die Grundversorgung in Tirol sowie den Verkehr
für unsere heimischen Unternehmen zu gewährleisten und den Transit einzudämmen.“, führt LH
Platter aus.
Mittelfristige Maßnahmen für weitere Entlastung
Ein unverzichtbarer Baustein ist für den Landeshauptmann eine angemessene Korridormaut zwischen Rosenheim
und Verona, die derzeit mit umgerechnet 41,2 Cent pro Kilometer halb so teuer kommt wie die Lkw-Fahrt über
den Schweizer Gotthardpass. Rund 40 Prozent des gesamten Güterschwerverkehrs durch die Alpen fahren über
den Brenner. „Damit ist Tirol stärker belastet als alle Schweizer Alpentransversalen gemeinsam“, so LH Platter:
„Wenn nur dieser, durch unsere günstige Straßenmaut und billigen Treibstoffpreis bedingte Umwegtransit
wegfällt, fallen 40,5 Prozent der Fahrten weg, das sind jährlich 810.000 Lkw.“
Schienengüterverkehr durch Terminals attraktiver machen
Bereits vor der Inbetriebnahme des Brenner Basistunnels im Jahr 2026 muss für Tirols Landeshauptmann der Schienengüterverkehr
attraktiver werden. „Dies gelingt durch die Kooperation der Euregio bei der Förderung der Rollenden Landestraße
RoLa. Außerdem ist der leichtere Umstieg auf den unbegleiteten Kombinierten Verkehr durch den Ausbau von
Terminals im Zulauf zum Brennerkorridor sowie in Tirol notwendig, um den Zugang zur Schiene für heimische
Unternehmen zu verbessern.“
„Unsere Ziele sind klar definiert und decken sich mit dem Weissbuch der Europäischen Union, wonach eine 30prozentige
Reduktion des Güterverkehrs auf der Straße bis 2030 und eine 50prozentige Verringerung bis 2050 vorgesehen
ist“, schließt LH Platter.
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