AusBildung bis 18 eröffnet Jugendlichen
 neue Chancen am Arbeitsmarkt

 

erstellt am
21. 08. 17
13:00 MEZ

"Wer mehr kann, ist besser dran“ – Start für Info-Offensive der Bundesregierung
Wien (bmask) - Je niedriger die Qualifikation, desto höher das Risiko für Arbeitslosigkeit: Diese Formel gilt besonders für Jugendliche, die nur einen Pflichtschulabschluss haben. Jahr für Jahr fallen laut einer Erhebung des IHS etwa 5.000 junge Menschen zwischen 14 und 17 Jahren aus dem Bildungssystem. Deswegen hat die Bundesregierung die Ausbildungspflicht bis zum 18. Geburtstag beschlossen, die mit Herbst 2017 wirksam wird. Sozialminister Alois Stöger: „Ich glaube daran, dass wir junge Menschen bei ihrer Motivation und ihrer Energie packen können, wenn wir ihnen Wege zu Bildung und Ausbildung zeigen. Darum stellen wir mit AusBildung bis 18 sicher, dass die jungen Menschen, die in Österreich leben, den steigenden Anforderungen des Arbeitsmarktes gewachsen sind.“

Um Jugendliche, ihre Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen, ausbildende Betriebe und andere Bezugspersonen zu erreichen, informiert das Sozialministerium ab 21.08. unter dem Motto „AusBildung bis 18 – Wer mehr kann, ist besser dran“ über die neue Initiative. Stöger: „Wir wissen, dass leider vielen das Bewusstsein für die Bedeutung einer guten Ausbildung fehlt. Nicht nur bei den betroffenen Jugendlichen selbst, sondern auch in ihren Familien und in ihrem Freundeskreis.“

Mit der Info-Offensive werden drei wichtige Faktoren von Bildung und Ausbildung aufgezeigt: „Erstens: Eine Schule oder ein Lehrbetrieb ist ein Ort, an dem man Freunde findet, an dem man dazugehört. Zweitens: Jeder junge Mensch hat Talente. Und drittens: Wer gut ausgebildet ist, hat bessere Chancen auf einen Arbeitsplatz, verdient mehr und hat einen besseren Start in ein gelungenes Leben.“

Unterstützung durch Koordinierungsstellen, Jugendcoaching und AMS
Im Rahmen der Ausbildungspflicht bis 18 erhalten jährlich bis zu 5.000 Jugendliche eine besondere Unterstützung auf ihrem Weg ins Berufsleben. Mit den so genannten Koordinierungsstellen im Bund und in den Ländern wurden Anlaufstellen für Jugendliche und ihre Eltern geschaffen. Dort werden Beratungs- und Betreuungsmaßnahmen eingeleitet, möglich wird das durch eine enge Vernetzung mit dem AMS, dem Jugendcoaching und weiteren Partnerinnen und Partnern. Mit den Jugendlichen wird ein individueller Perspektiven – oder Betreuungsplan ausgearbeitet, der auf ihre Wünsche und Talente abgestimmt ist.

Bei der Pressekonferenz am Montag berichtete Martina Schneider, Jugendcoach bei der VHS, von ihrer Arbeit mit den jungen Menschen: „Viele Jugendliche, die zu mir kommen, müssen erst ,nachreifen‘, sprich: Sie müssen zum Beispiel lernen, wie wichtig es ist, regelmäßig und pünktlich zur Arbeit zu kommen. Denn während das System Schule vergleichsweise behütet ist, geht es am Arbeitsmarkt oft rauer zu. An dieser Schnittstelle unterstützen wir.“

Wichtig sei auch, aufzuzeigen, welche Jobs es überhaupt gibt, sagt Schneider: „Es ist immer noch so, dass die meisten Burschen Kfz-Mechaniker werden wollen und die meisten Mädchen Friseurin oder Einzelhandelskauffrau. Da gibt es dann einerseits zu wenig Lehrstellen, andererseits müssen wir vor allem die Mädchen darauf hinweisen, dass das Jobs sind, in denen sie immer wenig verdienen werden.“ Die Aufgabe der Jugendcoaches ist es, realistische Perspektiven aufzuzeigen. „Da erleben die Jugendlichen oft Aha-Effekte“, sagt Schneider.

Um auch älteren Jugendlichen durch Bildung und Ausbildung eine gesicherte berufliche Zukunft zu ermöglichen, wird mit der Ausbildungsgarantie bis 25 auch in der Qualifizierungsoffensive des Sozialministeriums, mit der 30.000 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden, ein Schwerpunkt im Nachholen von Lehrausbildungen und Abschlüssen für junge Erwachsene gesetzt.

Positiv aktivierende Infokampagne ab 21. August
Von der Ausbildungspflicht konkret betroffen sind Jugendliche, die mehr als vier Monate nicht in Ausbildung sind – sei es in einer weiterführenden Schule, einer Lehrstelle oder einer überbetrieblichen Lehrwerkstätte. Auch eine unqualifizierte Beschäftigung genügt nicht zur Erfüllung der Ausbildungspflicht. Jugendliche die nicht in Ausbildung sind, werden aktiv von der Koordinierungsstelle kontaktiert, um sie bestmöglich zu unterstützen.

Die Info-Offensive zu AusBildung bis 18 startet mit 21. August in zahlreichen Kanälen wie Print, TV, Hörfunk, Kino, Infoscreen, Website und Social Media. Ziel ist es, bei allen Betroffenen – bei den Jugendlichen selbst, ihren Eltern, LehrerInnen, ArbeitgeberInnen und generell der breiten Öffentlichkeit – Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wichtig eine fundierte AusBildung ist. Dies geschieht positiv-aktivierend und ohne erhobenen Zeigefinger.

 

 

 

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