Naturfreunde und IONICA stellen die „E-Drohne“ vor
Wien (naturfreunde) - Die Naturfreunde und die IONICA (Kongress zur E-Mobilität, Zell am See 2018)
präsentierten eine technische Innovation der Extraklasse: eine E-Drohne die künftig, bei der Hüttenversorgung
mit Lebensmitteln und anderen Gütern, den Hubschrauber ersetzen könnte. Die über 3 x 3 Meter große
E-Drohne ist ein sensationelles Novum und wurde am 20. August bei der Pinzgauer Hütte südwestlich der
Schmittenhöhe bei Zell am See, erstmals in Österreich vorgestellt.
Um 12.45 Uhr war es dann soweit. Der erste Pilotflug einer E-Lastendrohne in Österreich wurde auf einer Seehöhe
von 1.700 m durchgeführt. Die E-Drohne wurde mit einer etwa 50 kg schweren Metallkiste beladen und von Janis
Putrams, dem lettischen Piloten der Erbauerfirma Aerones SIA, gestartet. Es klappte alles hervorragend - die E-Drohne
schwebe Richtung Piesendorf und landete nach dem Testflug wieder punktgenau am vorgesehenen Start- und Landeplatz
nahe der Pinzgauer Hütte. Es gab viel Applaus und die vielen Zuschauer zeigten sich begeistert.
Bis 100 kg Last und 12 Minuten Flugzeit
Diese E-Drohne kann bis zu 100 kg schwere Lasten transportieren. In der derzeitigen Testphase darf die Drohne
jedoch nur mit 60 kg beladen werden. Die Route kann vor jedem Abflug mittels GPS-Daten festgelegt werden, somit
müsste die Drohne zukünftig im Flug nicht mehr mit Sichtkontakt gesteuert werden. Die E-Drohne kann bei
voller Beladung etwa 12 Minuten fliegen. Bei weniger Last sind derzeit bis zu 20 Minuten möglich.
Die Naturfreunde besitzen rund 140 Hütten in Österreich. Alle alpinen Vereine zusammen betreiben in Österreich
etwa 440 Hütten, von denen manche nicht oder nur sehr schwer zugänglich sind. Diese Technologie könnte
zukunftsweisend für eine umweltschonende Hüttenversorgung werden.
Tradition und Technologie lassen sich vereinen
Die Naturfreunde engagieren sich für eine lebenswerte Umwelt und für einen schonenden Umgang mit
der Natur. Eine ihrer Kernaufgabe ist es, für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft in allen Lebensbereichen
beizutragen. Dass dies keinen Widerspruch mit technologischen Innovationen darstellen muss, zeigt ihr neues Projekt:
eine mit einem Elektromotor betriebene Drohne, die künftig schwer zugängliche Hütten versorgen könnte.
„Tradition und Innovation lassen sich bei dieser neuartigen Idee sehr gut vereinen! Die Naturfreunde wollen die
moderne E-Technologie dazu nutzen, um eine geräuscharme, geruchslose und vor allem umweltschonende Versorgung
für unsere Hütten in Zukunft zu gewährleisten“, sagte Günter Abraham, Bundesgeschäftsführer
der Naturfreunde Österreich bei der Präsentation bei der Pinzgauer Hütte.
Begeistert zeigt sich auch Sophia Burtscher, Landesvorsitzende der Naturfreunde Salzburg und Hüttenwirtin
der Rauchenbühelhütte. „Diese Technologie bietet eine große Chance für die Hüttenversorgung
im hochalpinen Raum. Wir erwarten uns hier zukünftig flexiblere Belieferungsmöglichkeiten und eine Minimierung
der Versorgungskosten, im Vergleich zur derzeitigen Hubschrauberversorgung“.
Sebastian Vitzthum, Organisator der IONICA in Zell am See, ist sehr stolz auf das größte und vielseitigste
Event Europas zur Elektromobilität bisher. „Wir werden bis Juni 2018 immer neue Mobilitätstrends zu Erde,
Luft und Wasser vorstellen. Die hier gezeigte E-Drohne ist ein typischer Vertreter der neuen High-Tech Möglichkeiten
in der Luftfahrt.“
Technische Daten zur Drohne
Mögliche Last: in der Testphase bis 60 kg, in der Ausbaustufe bis 100 kg
Größe: 3,20 x 3,20 m
Derzeit mögliche Einsatzzeit: ca. 12 min bei voller Beladung
Temperaturbereich: bis minus 20 °C möglich
Geschwindigkeit: max. 120 km/h
Flughöhe: max. 1000 m
Windgeschwindigkeit: max. 55 km/h
Steuerung: momentan lt. gesetzlichen Bestimmungen nur mit Sichtkontakt erlaubt
IONICA
Die IONICA ist Europas größte Veranstaltung zum Thema E-Mobilität, welche erstmals vom 21. bis
24. Juni 2018 in Zell am See stattfindet. 100 Aussteller zu Land, zu Wasser und in der Luft stellen die neuesten
Trends und Technologien vor – alles mit Null Emissionen. Der IONICA Kongress führt über zwei Tage internationale
Spitzen aus Forschung, Wirtschaft und Politik im Ferry Porsche Congress Center Zell am See zusammen. An drei Locations
in Zell am See können Autos, Zweiräder, Boote, Funsport, Fluggeräte, Ladetechnik, Energiegewinnung
und Transportfahrzeuge bestaunt und natürlich auch ausprobiert werden.
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