… in Baden, Bad Vöslau und Wien vom 20. – 27. August 2017
Baden (stadt) - „Für die Beethoven-Tage haben wir wieder ein besonderes Programm erstellt. In 4 Konzerten
und einer wissenschaftlichen Konferenz zeigen wir die Vielfältigkeit des Meisters und bringen großenteils
wenig bekannte Werke. Am ersten Abend, Sonntag 20. August, singt Cornelia Huebsch Lieder aus Wales, die Beethoven
für Singstimme und Klaviertrio bearbeitet hat. Jedes Einzelne ist eine Perle der Kammermusik.
Das zweite Konzert in Wien (Peterskirche) am Mittwoch, 23. August, ist eine musikalische Weihestunde mit Werken
aus dem geistlichen Schaffen Beethovens. Besonderes Interesse verdienen Sanctus und Benedictus aus der Missa Solemnis
in einer Fassung für 8 Streicher.
Das dritte Konzert am Donnerstag, 24. August, findet in Bad Vöslau statt. Das Trio Fuller, Ota und Hirano
spielt in der historischen Umgebung des ehem. Schlosses der Grafen Friess auf Instrumenten, die getreu dem Instrumentarium
um 1790 bis 1800 entsprechen. Richard Fuller (USA) spielt auf einer Hammerflügelkopie nach Andreas Stein,
der damals zu den führenden Klavierbauern Europas zählte. Eri Ota (Tokyo) spielt eine Antonio Amati aus
dem Besitz von Eduard Melkus, die genau dem klassischen Violinbau der Zeit entspricht. Reine Hirano (Tokyo) hat
ein wertvolles Cello eines berühmten Alt - Wiener Geigenbauers aus der Sammlung Architekt Reinhold Gabriel
(Klosterneuburg) zur Verfügung.
Mit der Frühlingssonate von Beethoven (Op. 24) steht ein Werk auf dem Programm, das dem Grafen Moritz von
Friess gewidmet ist. Wenn auch genaue Unterlagen fehlen, darf man mit Sicherheit annahmen, dass diese Sonate bei
einem der Aufenthalte Beethovens in Baden auch im Schloss Vöslau gespielt worden ist.
Die Freundschaft Beethovens mit dem Grafen Moritz von Friess hat noch lange Jahre bestanden. Er hat ihm sogar seine
7. Symphonie gewidmet.
Das Lied „ Merkenstein“ über die große Ruine in der Nähe von Bad Vöslau hat Beethoven zweimal
komponiert! Bekannt ist im Allgemeinen nur die Version, die er als Op. 100 veröffentlicht hat.
Dass er noch eine zweite, einprägsamere Version komponiert hat, ist weitgehend unbekannt geblieben, da sie
erst unter den unveröffentlichten Werken Beethovens gefunden wurde. In unserem Konzert erklingen beide Versionen
in einer Bearbeitung für Klaviertrio mit Variationen für den heutigen Anlass von Eduard Melkus.
Das Klaviertrio Op. 1/3 in c-moll stammt aus den Jahren vor 1800 und zeigt Beethoven bereits in seiner ganzen Größe
und mit dem dramatischen Zugriff, der für all seine Werke in dieser Tonart typisch ist (so z. B. die Klaviersonate
„Pathetique“, die „5.Synphonie“, genannt Schicksalssymphonie) - übrigens wird dieses Werk in einer von Beethoven
selbst verfassten Bearbeitung als Streichquintett Op. 103 aus dem Jahre 1817 (also vor 200 Jahren) bei dem letzten
Konzert der Beethoventage in Baden am 27. August erklingen.
Am Samstag, 26. August, spielt das Badener Kurorchester unter der Leitung von Kapellmeister Franz Josef Breznik
Beethovens „Musik zu einem Ritterballett“. Sie sollten diese einmalige Chance nützen, das fast nie gespielte
Werk zu hören!
Das letzte Konzert am Sonntag, 27. August, im Haus der Kunst bringt Werke, die Beethoven vor 200 Jahren komponiert
hat: Das Streichquintett in c-moll, und die Fuge op.137. Wenn Beethoven die Tonart c-moll wählt, ist immer
sein titanischer Geist besonders zu spüren. Das Werk ist übrigens Beethovens eigene Bearbeitung des frühen
Klaviertrios op.1/3.
Die wissenschaftliche Konferenz am Dienstag, 22. August, findet im Beethoven Haus Baden statt. Zwei hervorragende
Beethoven - Forscher werden uns ihren letzten Forschungsergebnisse zum Werk und Privatleben Beethovens mitteilen:
Prof. Theodor Albrecht (USA) und Dr. Rita Steblin (Canada-Wien).“
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