Welttag der Humanitären Hilfe: Solidarität und Beitrag zur gerechten Verteilung
Trient/Bozen/Innsbruck (lk) - Der Bedarf an Humanitärer Hilfe steigt – laut der Vereinten Nationen
ist dieser so hoch wie zuletzt während des Zweiten Weltkriegs. „Ziel der Humanitären Hilfe ist die Rettung
von Menschenleben, die Linderung menschlichen Leids sowie der Schutz und die Versorgung von jenen Menschen, die
sich in einer humanitären Notlage befinden. Es geht darum, menschenwürdige Lebensbedingungen zu schaffen
und einen Beitrag zur gerechteren Verteilung zu leisten“, erläutert LRin Christine Baur anlässlich des
am 19. August stattfindenden Welttags der humanitären Hilfe. „Dieser Tag ist ein Tag der Solidarität,
besonders mit den Menschen im Globalen Süden“, so LRin Baur.
Tirol unterstützt Projekte in Ostafrika
Auch das Land Tirol ist gemeinsam mit der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino solidarisch und investiert
in Projekte in Ostafrika, die von Bruder und Schwester in Not der Diözese Innsbruck umgesetzt werden. LH Günther
Platter besuchte bereits 2015 die Region, die seit 2010 von der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino unterstützt
wird. „Ich habe mir damals vor Ort ein Bild von den Projekten gemacht. Ich freue mich, dass diese erfolgreich umgesetzt
werden und dazu beitragen, den Menschen in der Region Perspektiven und eine Zukunft zu geben. Denn am effizientesten
ist den Menschen geholfen, wenn sie sich in ihrer Heimat eine lebenswerte Existenz aufbauen können, sodass
sie sich nicht zur Flucht gezwungen sehen“.
„Die Projekte dienen der Bekämpfung von Armut und zielen auf die Verbesserung der Ernährungssicherheit
ab“, berichtet LRin Baur, die gemeinsam mit Bruder und Schwester in Not die Region besuchte. Begegnungen mit Frauengruppen,
behinderten Menschen, kleinbäuerlichen Familien und Genossenschaften, der Besuch eines Flüchtlingscamps
im Norden Ugandas sowie Einblicke in die alltäglichen Herausforderungen für die Menschen vor Ort standen
bei diesem Besuch am Programm.
Stärkung von Frauen
In Kenia legte LRin Baur bei der Partnerorganisation DECESE den Grundstein für ein Gästehaus. „Damit
kann DECESE nun selbst ausreichend Einkommen generieren, um in Zukunft eigenständig die Aktivitäten in
den Bereichen Menschenrechte, politische Bildung und landwirtschaftliche Entwicklung fortführen. Ein Fokus
liegt auf der Stärkung von Frauen, die in Fortbildungen die Möglichkeit erhalten, Landwirtschaft zu betreiben
und mit dem aus dem Verkauf ein Einkommen und damit Selbstständigkeit zu erzielen. Man sieht sofort, dass
sich durch die Projekte die Lebensbedingungen der Menschen verbessern. Mit wenig Mitteln kann hier sehr viel erreicht
werden“, berichtet LRin Baur.
Ländliche Entwicklung
Im Namen der Euregio gab Landesrätin Baur den Startschuss für die dreijährige Fortführung eines
gemeinsamen Projekts mit dem Fokus ländliche Entwicklung in der Grenzregion Uganda und Tansania. Ein Teil
des Euregio-Projekts zielt auf die Unterstützung einer Kaffee-Genossenschaft ab, im Rahmen derer verbesserte
Kaffeepflanzen an die Mitglieder ausgegeben und Trainings durchgeführt werden, um biologischen Kaffee zu erzeugen.
„Der Plan ist es, in zwei Jahren Euregio-zertifizierten Kaffee zu importieren. Damit soll ein zusätzlicher
Absatzmarkt erschlossen werden“, berichtet LRin Baur.
Hintergrundinfo – Bruder und Schwester in Not
Bruder und Schwester in Not ist als Solidaritätsaktion der Diözese Innsbruck seit mehr als 50 Jahren
in Ostafrika tätig und unterstützt mit lokalen Partnern vor Ort Projekte in den Bereichen Landwirtschaft,
Bildung und Frauenrechten.
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