Österreich verbrauchte wegen kalten Wintermonaten und stärkerem Einsatz von Gaskraftwerken
im ersten Halbjahr um 15,5 Prozent mehr Gas – Stromverbrauch um 1,4 Prozent gestiegen
Wien (e-control) - Der Gasverbrauch ist in Österreich heuer im ersten Halbjahr im Vergleich zum ersten
Halbjahr des Vorjahres deutlich gestiegen. Der Gasverbrauch erhöhte sich um 15,5 Prozent von 45.100 auf 52.100
Gigawattstunden, das ist ein Plus von 7.000 Gigawattstunden. „Aufgrund der kälteren Temperaturen im Jänner
und Februar wurde mehr Gas zum Heizen von Gebäuden verwendet“, sagt E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch
zu den vorläufigen Daten der Energieregulierungsbehörde E-Control. Zudem wurde deutlich mehr Gas für
die Stromerzeugung eingesetzt. Gaskraftwerke wie jenes in Mellach waren in der ersten Jahreshälfte verstärkt
zur Stabilisierung des Stromnetzes im Einsatz und haben dadurch den Gasverbrauch in die Höhe getrieben.
Stromverbrauch um 1,4 Prozent gestiegen
Der Stromverbrauch stieg im ersten Halbjahr 2017 ebenfalls an und erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr
um 1,4 Prozent bzw. 500 Gigawattstunden auf 35.700 Gigawattstunden. Grund dafür war wie bei Gas, dass die
ersten beiden Monate des heurigen Jahres kälter waren als die Vorjahresmonate. „Zudem sorgte das höhere
Wirtschaftswachstum für einen höheren Stromverbrauch“, erläutert E-Control-Vorstand Andreas Eigenbauer.
Weniger Strom aus Wasserkraft, dafür mehr aus Gas- und Windkraftwerken
Die Stromerzeugung aus Wasserkraft ging im ersten Halbjahr um 9,7 Prozent oder 1.800 Gigawattstunden auf 17.300
Gigawattstunden zurück. Am stärksten war der Rückgang bei den an Flüssen gelegenen Laufwasserkraftwerken
mit minus 11,1 Prozent. Thermische Kraftwerke erzeugten um mehr als ein Viertel (28,7 Prozent) bzw. 2.300 Gigawattstunden
mehr Strom, vor allem wegen der deutlich höheren Stromproduktion von Gaskraftwerken im Jänner, Februar
und Juni. Windkraftwerke produzierten um 19,1 Prozent bzw. 500 Gigawattstunden mehr Strom als im Vorjahreshalbjahr.
Höhere Stromimporte und -exporte im ersten Halbjahr
Sowohl die Stromimporte als auch die Stromexporte sind heuer im ersten Halbjahr gestiegen. Die Importe erhöhten
sich von 13.851 auf 15.573 Gigawattstunden, die Exporte von 9.555 auf 10.754 Gigawattstunden. Werden von den Importen
die Exporte abgezogen, blieb in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres ein Importsaldo von rund 4.800 Gigawattstunden,
das ist ein Plus 500 Gigawattstunden gegenüber dem Vorjahreshalbjahr.
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