Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Juli 2017 belief sich nach Berechnungen von Statistik
Austria auf 2,0% (Juni +1,9%). Hauptverantwortlich für diesen leichten Anstieg war ein deutlich verstärkter
Preisauftrieb bei Ausgaben für Freizeit und Kultur, die auch als wichtigster Preistreiber im Jahresvergleich
hervorstachen. Ausgaben für Restaurants und Hotels beeinflussten die Inflation am zweitstärksten.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Juli bei 102,7. Gegenüber
dem Vormonat Juni ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,3% zurück.
Ohne Kosten für Freizeit und Kultur hätte die Inflation 1,6% betragen
In der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +3,5%; Einfluss: +0,41 Prozentpunkte)
kosteten Pauschalreisen durchschnittlich um 5,1% mehr als vor einem Jahr (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Im Juni
hatten sie sich noch um 3,6% (Einfluss: +0,08 Prozentpunkte) verteuert. Die Preise für Freizeit- und Kulturdienstleistungen
stiegen insgesamt um 2,8% (Juni +2,4%) und für Pflanzen um 5,6% (Juni +2,6%).
"Restaurants und Hotels" verteuerten sich durchschnittlich um 2,7% (Einfluss: +0,30 Prozentpunkte). Verantwortlich
dafür waren fast ausschließlich teurere Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +3,1%; Einfluss: +0,29
Prozentpunkte). Die Preise für Beherbergungsdienstleistungen stiegen nur um 0,5%.
Die Kosten für "Wohnung, Wasser, Energie" erhöhten sich durchschnittlich um 1,4% (Einfluss:
+0,28 Prozentpunkte). Wohnungsmieten stiegen um 4,2% (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte). Die Instandhaltung von Wohnungen
verteuerte sich durchschnittlich um 1,8%. Haushaltsenergie verbilligte sich hingegen insgesamt um 1,8%. Ausschlaggebend
für diesen Rückgang waren die um 5,5% niedrigeren Strompreise. Gas verbilligte sich um 1,3%, Heizöl
verteuerte sich hingegen um 3,0%, Fernwärme um 2,4% und feste Brennstoffe um 1,7%.
"Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" verzeichneten einen durchschnittlichen Preisschub von
2,2% (Einfluss: +0,26 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die Nahrungsmittel, die sich insgesamt
um 2,1% (Einfluss: +0,22 Prozentpunkte) verteuerten (Milch, Käse und Eier insgesamt +3,5%, Öle und Fette
insgesamt +13,8%, Fisch +8,8%, Brot und Getreideerzeugnisse +1,5%, Fleisch +1,1%, Gemüse +1,5%, jedoch Obst
-2,9%). Alkoholfreie Getränke kosteten um 3,4% mehr (Kaffee +7,1%).
Ausgaben für "Verkehr" stiegen durchschnittlich um 1,6% (Einfluss: +0,23 Prozentpunkte). Als ausschlaggebend
dafür erwiesen sich Flugtickets ins Ausland (insgesamt +13,8%; Einfluss: +0,09 Prozentpunkte). Treibstoffe
verteuerten sich um 1,0%, Reparaturen privater Verkehrsmittel um 1,6%.
Inflation Juli 2017 gegenüber Juni 2017: -0,3%
Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe",
deren Preise aufgrund des Sommerschlussverkaufs durchschnittlich um 13,7% (Einfluss: -0,67 Prozentpunkte) fielen
(Bekleidungsartikel -15,6%, Schuhe -9,8%).
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +2,4%;
Einfluss: +0,26 Prozentpunkte). Als hauptverantwortlich dafür erwiesen sich saisonbedingt teurere Pauschalreisen
(insgesamt +10,8%).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Juli 2017: +2,0%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Juli
bei 102,46. Die harmonisierte Inflationsrate betrug +2,0% und war auch gleich hoch wie jene des VPI. Gewichtungsunterschiede
zwischen VPI und HVPI führten im Einzelnen zu unterschiedlichen Veränderungsraten und Einflüssen,
die sich jedoch insgesamt ausglichen.
Inflation für täglichen Einkauf deutlich höher als jene des VPI, für wöchentlichen
etwas höher
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen und den
Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand
um 3,9% (Juni +3,8%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben
Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 2,5% (Juni +2,1%).
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